Menschen wollen Teil dieses Landes werden

Wuppertals MdB Helge Lindh wirbt für das neue Staatsangehörigkeitsrecht - Doppelmoral in der Debatte halte auch die dringend benötigten Fachkräfte ab

Ein klares Plädoyer für das neuen Staatsangehörigkeitsrecht, das die Ampel-Regierung dem Bundestag aktuell vorgelegt hat, hält der Wuppertaler Bundestagsabgeordnete Helge Lindh. „Wir sollten uns freuen, dass so viele Menschen aus unterschiedlichsten Ländern deutsche Staatsangehörige werden wollen“, unterstreicht der SPD-Politiker.

 

Für Lindh ist vor allem befremdlich, dass die Debatte selbst im Deutschen Bundestag heute wieder das Abstammungsprinzip in den Mittelpunkt stellt. „Das neue Staatsangehörigkeitsgesetz sieht drei Punkte vor: Schnellere Einbürgerung, Mehrstaatlichkeit und Menschen der sogenannten Gastarbeitergeneration können leichter eingebürgert werden als Anerkennung für ihre Lebensleistung“, unterstreicht der Wuppertaler, der selber als Sohn eines finnischen Vaters die doppelte Staatsangehörigkeit hat – was nie Menschen hinterfragt hätten. Es dürfe kein Unterschied im Denken gemacht werden, woher die Menschen kommen, sonst sei es eine rassistische Prägung der Debatte mit doppelten Standards, die „letztlich zutiefst erbärmlich“ sei und Menschen davon abschrecke, sich mit diesem Land zu identifizieren.

Gerade werde das Staatsangehörigkeitsrecht umgebaut, weg von Abstammung und Herkunft, mehr dahin, wer Teil dieses Landes geworden ist. „Und es ist ein schlechter Witz, dass sehr viele, die hier geboren sind, teils seit Jahrzehnten hier leben, immer noch nicht Deutsche geworden sein können.“ Deutschland sei und bleibe Einwanderungsland, da dürfe Staatsangehörigkeit nicht danach vergeben werden, woher die Eltern oder Urgroßeltern kommen. „Das wird als Doppelmoral wahrgenommen und das hält auch ganz viele Fachkräfte letztlich davon ab, nach Deutschland zu kommen“, unterstreicht der demokratiepolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion.

Lindh erinnert an die Anschläge von Hanau und an den mörderischen NSU, „und trotzdem haben Menschen und ihre Freunde und Bekannten die Hoffnung nicht aufgegeben, Teil dieses Landes sein zu wollen. Machen wir es diesmal besser, und freuen uns darüber, dass künftig Menschen, denen es bisher verwehrt war, Deutsche werden können, Teil dieses Landes und unsere Demokratie damit stärken“, appelliert der Bundestagsabgeordnete.

Der Bundestagsabgeordnete Helge Lindh setzt sich für das neue Staatsangehörigkeitsrecht ein. Wuppertals MdB Helge Lindh setzt sich als demokratiepolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion für die Regelungen in neuen Staatsangehörigkeitsrecht ein ©Team Lindh

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Kommentare

  1. Elke Schmidt sagt:

    Lieber Herr Lindh,
    bitte kommen Sie mir nicht mit Rassismus im Zusammenhang mit der deutschen Staatsangehörigkeit. Ein Ablehnen der Reformation hat mit Rassismus nichts, aber auch gar nichts zu tun.
    Warum machen Sie nicht zu aller erst einmal Ihre Hausaufgaben was die Integration betrifft ? Vielleicht wäre genau DAS in sinnvoller Beginn.

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