13.01.2019

Kommentar zu L. Leuschen: WZ-Lokalchef „kommentiert“ in nicht hinnehmbarer Weise

Erneut nutzt WZ-Lokalchef Lothar Leuschen in der Ausgabe vom 12. Januar 2019 die Kommentarspalte zur persönlichen Abrechnung

Nicht überraschend trifft diese Abrechnung den ehemaligen Beigeordneten Paschalis, sowie die ehemalige Schauspielintendantin Susanne Abbrederis und die Intendantin (denn das ist sie!) des Tanztheaters Adolphe Binder. Unter dem journalistischen deckmantel einer Ratgeberschaft zur Neubesetzung der WSW-Spitze teilt Herr Leuschen aus und wird nicht müde zu betonen, dass der Beigeordnete Paschalis laufende Bezüge in Höhe von ca. 70% erhält. Natürlich vergisst Herr Leuschen zu erwähnen, dass der ehem. Beigeordnete sich seine Abberufung/Abwahl nicht ausgesucht hat und sich der für die Abwahl zuständige Verwaltungsvorstand und Stadtrat dieser Tatsache bewusst war, als diese Entscheidung getroffen wurde. Erneut schwadroniert Herr Leuschen über „Fehlgriff(e)“ und unterstellt, Herr Paschalis sei wegen seines (damaligen) Parteibuches gewählt worden und schlicht, weil er die Anforderung eines Volljuristen erfüllt habe. Leuschen verschweigt, dass Herr Paschalis sich auf eine Stellenanzeige hin beworben hat. Er verschweigt, dass es ein Auswahlverfahren gab. Das kann man natürlich tun. In einem „Kommentar“ sicher auch. Jedoch in der Berichterstattung wählt die WZ-Lokalredaktion auch keinen anderen Tenor, macht sich vielmehr erneut zum Sprachrohr der Verwaltungsspitze.

Aktuelle Stellenangebote:

Wie wundert es, dass das von Herrn Dr. Slawig beschriebene Vorgehen bei der Auswahl des Veicht-Nachfolgers (welcher übrigens auch aufgrund seines Parteibuches nach Berlin wechselt, vergessen Herr Leuschen?) von Leuschen als „sinnvoll“ hervorgehoben wird.Frau Abbrederis wird mal eben als „nicht passend“ abgekanzelt, auch hier ist von „reichlich Geld“ die Rede, um ein kleines Geschmäcklein und ein bisschen Dreck nachzuwerfen. Offensichtlich ist Herrn Leuschen nicht bekannt, dass es bei vorzeitigen Beendigungen von Verträgen eine gängige und gerechte Praxis ist, Abfindungen oder Gehaltsfortzahlungen zu leisten. Ich denke, in Redaktionen ist dies nicht anders.

Frau Binder bekommt natürlich (versteckt unter einer Kritik an die Menschen, welche sich seinerzeit für Frau Binder entschieden) auch noch ihr Fett weg.

Bei dieser Art der (Hof-)Berichterstattung muss man sich grundsätzliche Gedanken machen. Was macht es mit einer Stadt der Größe Wuppertals, wenn es seit Jahrzehnten nur eine Tageszeitung gibt, welche monopolistisch agieren kann (muss) und unkritisch hinterfragt entscheidet, was der Wuppertaler wissen soll, muss und vor allem darf.

Was macht es mit einer Stadt, wenn die kritische Berichterstattung einem 2 x wöchentlich erscheinendem Anzeigenblatt überlassen wird und darüber hinaus nur von kritischen Online-Portalen bedient wird.

Was macht es mit einer Stadt, wenn der Lokalchef der Tageszeitung  eben nicht unabhängig und kritisch berichtet, sondern seine Macht nutzt und scheinbar (Informations-)Abhängigkeiten unterliegt? Unabhängig? Überparteilich?

Man muss sich immer in Erinnerung rufen, dass natürlich die Auswahl der Artikel bereits eine Art redaktionell hoheitlichen Handelns ist. Dazu gehört Verantwortung. dazu gehört, sein eigenes Befinden hinten anzustellen. Dazu gehört, falsche Berichterstattung zu korrigieren. Dazu gehören KEINE Kampagnen. Dazu gehören KEINE persönlichen Befindlichkeiten. Dazu gehört, mit der anvertrauten Macht im Sinne der Demokratie umzugehen.

Herr Leuschen, da Kritik an Ihnen scheinbar meistens abprallt (man hört gelegentlich, dass an Ihnen alles abperlt, weil Sie sich für mächtig halten) und Sie lieber zum verbalen Gegenschlag ausholen („Armee der Finsternis“) möchte ich Ihnen raten, nein, ich verlange von Ihnen eine Rückkehr zu journalistischen Grundwerten. Wenn man zur hofberichterstattenden Marionette geworden ist, ist es vielleicht auch an der Zeit, den Hut zu nehmen. Vielleicht stehen ja auch Ihnen 70% der Bezüge zu. Für unsere Stadt wäre es ein guter Dienst.

Anmelden

Aktuelle Stellenangebote:

Kommentare

  1. P. Saalbach sagt:

    Ich finde, Sie haben in vielen Punkten recht.

    Ein Kommentar mag die persönliche Meinung des Autors wiedergeben.

    Aber erstens erwarte ich vom Lokalchef einer mittelgroßen Tageszeitung schon ein differenziertes, ausgewogenes Meinungsbild (ggf. druckt er eine Gegenmeinung vom Kollegen mit ab).

    Und zweitens ist der Artikel vom 12.01., in dem wieder auf Einzelpersonen wie Herrn Paschalis oder Frau Binder gezielt wird, auch noch als „Analyse“ bezeichnet.

    So verschwimmt die Trennung zwischen persönlicher Meinungswiedergabe und der Beeinflussung öffentlicher Meinung in schwer erträglichem Maß.

    Die vielen Kommentare zeigen, dass sich auch andere Wuppertaler darüber ärgern.

  2. Sascha Schäfner sagt:

    Wenn man journalistische Qualität einfordert sollte man sie evtl. auch selbst abliefern.
    Mich dünkt, der Autor, also Sie lieber Herr Kiesel, scheint vergessen zu haben was ein Kommentar ist. Eine persönliche Meinung.
    Wenn Sie Herrn Leuschens journalistische Arbeit kritisieren wollen, was sicher auch berechtigt ist, dann orientieren Sie sich an den Artikeln seiner Arbeit. Nicht an seinen Kommentaren. Denn diese sind seine Meinung, die darf und soll er äußern. Und die muss Ihnen auch nicht passen.
    Die dort vertretene Meinung des Herrn Leuschen find ich bisweilen auch fürchterlich, ich könnt Galle spucken….
    Aber das ist doch auch Ziel eines Kommentars, Debatten auslösen, zum nachdenken anregen.

    Was gut ist, denn Demokratie lebt vom Austausch von Meinungen und den Diskussionen über diese.

    Sie lebt sicher nicht von diesem MI-MI-MI welches Sie mit diesem Kommentar geliefert haben. Das können Sie besser.

    Hochachtungsvoll

    S. Schäfner

  3. Claudia Otte (Redaktion) sagt:

    Der Name des Autors steht oben drüber und warum sollte M.Kiesel das bewusst vergessen?

  4. Armee der Finsternis sagt:

    Der „Kommentar“ von Herrn Leuschen ist nicht über njuuz veröffentlicht wurden, ergo ist es auch nicht möglich gewesen dass Herr Kiesel den seinen hierunter setzt, so wie Sie es getan haben.

    Jedoch gerne folgend der Link zum Kommentar von Herrn Leuschen:

    https://www.e-pages.dk/wzwuppertal/1864/article/836474/16/4/render/?token=e217fd572da857284d1cd228137452cb

  5. Ebenso sagt:

    Danke. Auch wenn man das eigentlich nicht öffentlich sagen darf, weil man ansonsten von diesem Menschen und sogar seinen prekären Angestellten angefeindet wird.

  6. Bastian Koecke sagt:

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    zu einem ordentlichen Kommentar gehört es, dass der Kommentator seinen unter den Kommentar setzt. Wird das hier bewusst vergessen?

    Mit freundlichen Grüßen

    Bastian Koecke

  7. Gudrun sagt:

    Hi,
    njuuz berichtet nicht sehr oft über die WZ, aber wenn, dann negativ. Und mit Recht. Ganz schlimm.
    L G – g

Neuen Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert