Hilferuf der Kommunen endlich erhören

Auf Antrag der SPD-Fraktion findet heute im Landtag eine Anhörung zur Finanzsituation der Städte und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen statt.

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Auf Antrag der SPD-Fraktion findet heute im Landtag eine Anhörung zur Finanzsituation der Städte und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen statt. In einem Brandbrief hatten sich im Herbst vergangenen Jahres 355 Bürgermeisterinnen und Bürgermeister an die Landesregierung mit der Bitte gewendet, die Finanzausstattung nun endlich merklich und nachhaltig zu verbessern und die Finanzbeziehungen zwischen Land und Kommunen auf eine neue, zukunftsfähige Grundlage zu stellen.

 

Dazu die Wuppertaler SPD-Landtagsabgeordneten:

 

„Der Hilferuf der kommunalen Vertreter ist unmissverständlich! Das Land muss endlich seiner Verpflichtung nachkommen, für eine auskömmliche finanzielle Grundausstattung der Kommunen Sorge zu tragen. Das Land NRW hat den höchsten Kommunalisierungsgrad bundesweit, d.h. viele Aufgaben der Daseinsvorsorge werden vom Land an die Kommunen delegiert. Da ist es mehr als berechtigt, dass dafür auch landeseitig die finanziellen Mittel in einem angemessenen Umfang zur Verfügung gestellt werden. Nach einer jüngsten Umfrage des Städte- und Gemeindebundes rechnen vier von fünf Kommunen damit, ihren Haushalt für 2024 nicht mehr ausgleichen zu können. Erschwerend kommen noch die Belastungen der Corona-Pandemie und des Ukrainekrieges dazu.

 

Darüber hinaus drücken viele Städte und Gemeinden die horrenden Schuldenberge. Die Kommunen in unserem Bundesland sind mit insgesamt 22 Milliarden Euro Altschulden belastet. Das sind rd. 1.200 Euro pro Einwohnerin und Einwohner in NRW.

 

Wenn die Städte und Gemeinden nicht nachhaltig wirksame Unterstützung vom Land erfahren, wird zwangsläufig bei vielen kommunalen Leistungen (Kitas, Schulen, Wohnungsbau, ÖPNV, Straßen, Schwimmbädern etc.) weiter der Rotstift angesetzt. Die kommunale Daseinsvorsorge wäre gefährdet. Die Kommunen würden ihre Ausgaben für öffentliche Aufträge einschränken, was dazu führt, dass sie als Impulsgeber der wirtschaftlichen Entwicklung ihrer Region ausfallen. Wir haben bereits einen großen Investitionsstau in der kommunalen Infrastruktur. Insbesondere bei den Schulen sowie der Straßen- und Verkehrsinfrastruktur.  Das Land muss nun endlich aktiv werden, um kommunale Handlungsfähigkeit zu gewährleisten, um gute Lebensqualität vor Ort zu sichern und die Investitionskraft der Kommunen zu erhalten.

 

Auch für die Altschuldenproblematik muss unter Einbezug des Bundes eine gangbare Lösung gefunden werden. Es bedarf tragfähiger Vorschläge, wie die drückenden Altlasten anteilig durch Bund und Länder getilgt werden können und so finanzschwache Kommunen wieder ein Stück weit mehr Gestaltungskorridore eröffnet werden. Ebenso muss über eine Weitentwicklung des Stärkungspaktes Stadtfinanzen nachgedacht werden, um besonders von strukturellen Herausforderungen betroffene Kommunen bei ihrer Haushaltskonsolidierung wirksam zu unterstützen

 

Wir fordern die Landesregierung auf, möglichst zeitnah in Gespräche mit den kommunalen Spitzenverbänden und den demokratischen Fraktionen zu treten, um ein konsensfähiges Konzept für die spürbare Verbesserung der kommunalen Finanzkraft auf den Weg zu bringen.

 

Denn klar muss sein: Wir brauchen jenseits aller Parteicouleur eine gemeinsame Kraftanstrengung für unsere Kommunen. Denn für die kommunale Daseinsvorsorge sind handlungs- und leistungsfähige Städte und Gemeinden unverzichtbar, zum Wohle der Menschen und unseres demokratischen Gemeinwesens.“

 

 

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Kommentare

  1. Norbert Beutel sagt:

    Die SPD in der Regierung schüttet die Kommunen mit immer mehr Lasten zu und wundert sich, wenn diese damit nicht mehr klar kommen (können).
    Anstatt eimerweise Wasser in die Badewanne zu schütten und versuchen, diese mit dem Kaffeelöffel zu leeren, sollte man doch besser aufhören, immer neues Wasser einzulassen.

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