05.09.2025Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN
340 Millionen Euro verlassen Wuppertal jährlich für fossile Energieimporte
Aktuelle Berechnungen auf Basis einer Datenauswertung von KfW Research zeigen, dass Wuppertal jährlich rund 340 Millionen Euro für den Import fossiler Energieträger ausgibt. Dies entspricht etwa 940 Euro pro Einwohner*in und belastet sowohl die kommunale Wirtschaft als auch private Haushalte erheblich.
Mehr als 80 Prozent des Energieverbrauchs in Wuppertal basieren derzeit auf fossilen Energien, wie eine Studie des Wuppertal Instituts aus dem Jahr 2021 belegt. Die Berechnungen für Wuppertal korrespondieren mit den deutschlandweiten Zahlen, wonach jährlich fossile Energieträger im Wert von durchschnittlich 81 Milliarden Euro importiert werden. Wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) berichtete, stiegen die Ausgaben für Kohle, Öl und Gas im Vergleich zum Vorkriegsjahr 2021 um mehr als 20 Prozent, während die importierte Energiemenge zurückging.
Ulrich T. Christenn, Vorsitzender des Umweltausschusses und klimapolitischer Sprecher der Grünen Ratsfraktion, erklärt dazu: „Die Zahlen sind alarmierend. Mit jeder Tankfüllung und jeder Gasrechnung fließen beträchtliche Summen aus Wuppertal direkt ins Ausland. Kohle-, Öl- und Gasimporte sind ein Verlustgeschäft für die gesamte Gesellschaft. Wir verlieren jedes Jahr mehr als 340 Millionen Euro an fossile Unternehmen, während Wuppertal gleichzeitig vor erheblichen finanziellen Herausforderungen steht.“
Die Grünen in Wuppertal fordern daher eine konsequente Beschleunigung der Energiewende auf kommunaler Ebene. Die Analyse von KfW Research unterstreicht, dass der Umbau der Energiewirtschaft auf erneuerbare Energien viele Vorteile bietet: Neben der Reduzierung der Abhängigkeit von Importen und der Stärkung der Versorgungssicherheit würden erhebliche finanzielle Ressourcen in der Region verbleiben und zugleich der Klimaschutz vorangetrieben.
„Während fossile Energieimporte Deutschland jährlich 2,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts kosten, lagen die gesamten Investitionen für den Ausbau erneuerbarer Energien in Deutschland 2023 bei lediglich 37 Milliarden Euro – weniger als die Hälfte der jährlichen Kosten für fossile Energieimporte“, betont Denise Frings, Fraktionsvorsitzende der Grünen. „Für Wuppertal bedeutet das: Investitionen in lokale erneuerbare Energien sind nicht nur klimapolitisch geboten, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll.“
Die Wuppertaler Grünen plädieren für ein umfassendes kommunales Maßnahmenpaket, das den Ausbau von Photovoltaik auf öffentlichen und privaten Dächern, die Nutzung von Geothermie, den Ausbau von Wärmepumpen sowie die Förderung nachhaltiger Mobilitätskonzepte umfasst. Zudem sollen die Stadtwerke ihre Bemühungen verstärken, die Energieversorgung auf erneuerbare Quellen umzustellen.
„Die jährlichen CO2-Emissionen Wuppertals von rund 2,5 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten sind nicht nur eine ökologische Belastung, sondern auch ein Indikator für finanzielle Fehlallokationen in unserer Stadt“, so Ulrich T. Christenn. abschließend. „Jeder Euro, den wir in lokale erneuerbare Energien investieren, stärkt unsere regionale Wirtschaft, schafft Arbeitsplätze vor Ort und schützt gleichzeitig unser Klima. Es ist höchste Zeit, dass wir diese 340 Millionen Euro jährlich in Wuppertal behalten und für eine nachhaltige Zukunft einsetzen.“
Weiter mit:

Macht doch mal eine Brutto-/Netto-Vergleichsrechnung unter Berücksichtigung sämtlicher Steuern und Abgaben auf fossile Energieträger.
Würde mich interessieren, welcher Preis der tatsächlichen Herstellungskosten wäre und welcher Preis durch Steuern und Profitmargen von privaten Haushalten zu zahlen ist.
Das werden Die Grünen in Wuppertal nicht wollen oder können, denn das erfordert ökonomisches Know-how.
Also auf Deutsch: Jeder Wuppertaler gibt im Schnitt 944 € im Jahr fürs Tanken und die Gasheizung aus. Das mag daran liegen, dass die Wuppertaler gerne ihr Auto (10 Jahre?) und ihr Heizungssystem (50 Jahre?) so lange benutzen, wie die Reparaturen wirtschaftlich sind und nicht auf dem Nach-Hause-Weg eine Wärmepumpe einkaufen.
Aber was könnten Wuppertaler beim Umstieg von fossiler auf elektrische Energie sparen?
Laut destatis.de liegen bundesweit aktuell
der Haushaltsstrompreis bei 41,2 Ct/ kWh,
der Haushaltsgaspreis bei 12,3 Ct/ kWh
und für die Tankfüllung zahle ich aktuell 1,60 € pro Liter. Das wären umgerechnet 0,18 Ct/ kWh.
Wenn die Wuppertaler nicht mehr als 680 Millionen Euro ausgeben sollen, sollte sich am Strompreis was ändern. Ich bin sehr gespannt, wie die Wuppertaler Lokalpolitik das im Alleingang erledigt.