Musik, Gedenken, Gedanken

Mit Gebeten und Kerzen erinnern die Kirchen am Ewigkeitssonntag (26.11.) an die Verstorbenen. Eine besondere Gedenkstunde gibt es in der Sophienkirche.

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Mit Gebeten und Kerzen erinnern die Kirchen am Ewigkeitssonntag (26.11.) an die Verstorbenen. Eine besondere Gedenkstunde gibt es in der Sophienkirche.

Jedes Jahr schmückt Hospizmitarbeiterin Gabriele Weber mit einem Team liebevoll den Altartisch der Sophienkirche mit vielen kleinen und größeren Kerzen. Am Ewigkeitssonntag können sie nachmittags in einer Gedenkstunde für die Verstorbenen von den Besucher:innen angezündet werden. Dieses Ritual gehört fest zu der Veranstaltung, zu der der Hospizdienst Pusteblume der Diakonischen Altenhilfe Wuppertal von 16 bis 17 Uhr einlädt.

„Es spendet Trost und gibt Trauernden das Gefühl, nicht alleine zu sein. In der Kirche spüren sie trotz aller Traurigkeit eine gewisse Geborgenheit und Wärme, die ihnen guttut“, erklärt die Trauerbegleiterin und Koordinatorin des Hospizdienstes.

Die Veranstaltung, die es in dieser Form seit 2001 gibt, wird vor allem auch von den Menschen besucht, deren Angehörige der Hospizdienst Pusteblume hospizlich begleitet hat. „Einige von ihnen kommen schon seit vielen Jahren zu der Gedenkstunde. Für sie ist die Veranstaltung am Totensonntag fester Bestandteil ihrer Trauerverarbeitung und ihres Gedenkens an die Verstorbenen“, sagt Bettina Beutel, die wie ihre Kollegin Hospizkoordinatorin bei der Pusteblume ist.

Spirituelle Impulse statt Gottesdienst

In allen Kirchen Wuppertals wird an diesem Sonntag in den Gottesdiensten an die Verstorbenen des Kirchenjahres erinnert, ihre Namen werden verlesen und Kerzen für sie angezündet. Mit ihrer Gedenkstunde am Nachmittag will der Hospizdienst all jene erreichen, die – aus verschiedenen Gründen – nicht in einen dieser Gottesdienste gehen würden, aber dennoch spirituelle Impulse für ihre Trauer suchen.

Daher gibt es in dieser Veranstaltung bewusst keine Predigt oder Andacht, sondern kurze Lesungen, Musik, Zeiten der Stille und die Möglichkeit, eine Kerze anzuzünden und auf den Altar zu stellen.

Gabriele Weber bereitet wieder die Gedenkstunde in der Sophienkirche vor.

In diesem Jahr möchte der Hospizdienst Pusteblume noch einmal sehr bewusst darauf hinweisen, dass es sich bei „Musik, Gedenken, Gedanken“ um eine Veranstaltung für alle Menschen handelt. „Wir möchten Menschen aller Glaubensrichtungen erreichen und hoffen, dass wir einen guten Rahmen dafür gefunden haben“, sagt Bettina Beutel. „Wir haben das auf unserem Einladungsflyer durch die Symbole der unterschiedlichen Religionen noch einmal explizit zum Ausdruck gebracht.“

So lesen in diesem Jahr die Wuppertaler Schauspieler:innen Andrea Witt und Bernd Kuschmann auch Texte aus anderen Religionen und Kulturkreisen. Und Michal Kühn-Shavit, eine jüdische Musikerin aus Velbert, sorgt für die musikalische Gestaltung.

Zeichen der Solidarität und Nähe

Die Gedenkstunde verstehen die Mitarbeitenden des Hospizdienstes auch als ein Zeichen der Solidarität und der Nähe, denn, so betont Gabriele Weber: „Gemeinsam ist vielen Menschen, dass sie sich in ihrer Trauer alleine fühlen und die Nähe anderer Betroffener suchen.“

So gibt es am Ende der Gedenkstunden noch die Gelegenheit, bei einer Tasse Tee oder Kaffee miteinander und mit dem Team des Hospizdienstes ins Gespräch zu kommen.

Text: Damaschke/Dünow
Fotos: Damaschke

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