„Grüner Hahn“ für Cronenberg

Die Ev. Kirchengemeinde Cronenberg ist Vorreiterin in Sachen Nachhaltigkeit. Jetzt wird das langjährige Engagement mit dem Umwelt-Zertifikat besiegelt.

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Das Umweltteam der Ev. Gemeinde Cronenberg

Die Ev. Kirchengemeinde Cronenberg ist Vorreiterin in Sachen Nachhaltigkeit. Jetzt wird das langjährige Engagement offiziell mit dem Umwelt-Zertifikat besiegelt.

Als eine der ersten Gemeinden in NRW erhält die Ev. Kirchengemeinde Cronenberg für ihr Umwelt-Engagement den „Grünen Hahn“. Für die Cronenberger ist Nachhaltigkeit schon lange ein wichtiges Zukunftsthema.

„Gerade wir als Kirche haben hier eine Vorbildfunktion. Wir müssen für das Thema sensibilisieren und es vorleben“, ist Annette Rasch überzeugt. Sie gehört mit Birgit Ackermann, Claus Barthel, Beate Hablitzel und Martin Ribbe zum Umweltteam der Gemeinde, das sich schon seit vielen Jahren für den Umweltschutz stark macht.

Ein wichtiges Zukunftsthema

Was mit eher kleinen Schritten begann, hat mittlerweile große Auswirkungen auf die Gemeindearbeit und bringt sogar eine erhebliche Kosteneinsparung mit sich: Seit 2015 arbeitet die Gemeinde mit dem kirchlichen Umweltmanagementsystem „Grüner Hahn“.

Das engagierte Umweltteam, in dem auch die beiden hauptamtlichen Mitarbeitenden, die Küsterin Birgit Ackermann und Kantor Martin Ribbe (seit Sommer 2023 im Ruhestand), begeistert mitmachen, nahm an Schulungen teil und organisierte Vorträge und Filme zum Thema Nachhaltigkeit.

Auch wurden Pflanzkisten mit Kräutern und Blumen für das Café Emmaus gebaut und eine Photovoltaik-Anlage auf der ehemaligen Friedenskirche installiert. Es gibt jetzt eine Ladestation für E-Bikes vor dem Emmaus-Zentrum, bei Gemeindefesten wird kein Plastikgeschirr verwendet, die hier angebotenen Lebensmittel sind saisonal und regional ausgewählt.

Stimmen

„Und Gott der HERR nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, dass er ihn bebaute und bewahrte. (1. Mose 2, Vers 15). Mit diesem Auftrag überträgt Gott uns Menschen, die Verantwortung für unsere Erde, für unsere Umwelt und unseren Umgang mit der Schöpfung“, sagt Pfarrer Thomas Hoppe, Vorsitzender der Ev. Kirchengemeinde Cronenberg.

„Die Gemeinde Cronenberg macht mit ihrem Engagement rund um den „Grünen Hahn“ Mut gegen viele Ängste und Ohnmachtsgefühle, die Menschen zurzeit angesichts des Klimawandels umtreiben. Sie macht Mut, dass etwas geht zur Bewahrung der Schöpfung – und macht Hoffnung, dass Gott seinen Segen darauf legen wird“, betont Ilka Federschmidt, Pfarrerin und Superintendentin im Ev. Kirchenkreis Wuppertal.

Auch wirtschaftlich lohnt sich das Engagement

Wirtschaftlich hat sich das Engagement und die Investition in Schulung, Heizungsventile u.a. ausgezahlt. „Wir haben schon vor einigen Jahren die Winterkirche eingeführt und die Temperatur in der Reformierten Kirche um drei Grad gesenkt. Wir sparen durch intelligente Heizungssteuerung in der Kirche und im Zentrum Emmaus jedes Jahr um die Zehntausend Euro“, sagt Annette Rasch. „Das ist ein starkes Argument, auch wenn die Kosteneinsparung nicht unsere alleinige Motivation war.“

Das Umweltmanagementsystem „Grüner Hahn“ hilft der Gemeinde, Schwerpunkte festzulegen und unterstützt mit klarer Struktur und Systematik nach dem EMAS Gütesiegel, bei dem u.a. die Verbräuche kontinuierlich (systematisch) gemessen werden: „Uns war es wichtig, die Umwelt-Aktionen in ein umfassendes Konzept zu geben. Das erleichtert das Dranbleiben und wir setzen uns konkrete Ziele“, erklärt Annette Rasch. „So hat das Engagement Hand und Fuß. Wichtig ist uns auch, dass wir für unsere Arbeit die entsprechenden Presbyteriumsbeschlüsse, und damit den Rückhalt der Gemeindeleitung haben.“

Senkung des Energieverbrauchs als Schwerpunkt

Bei ihrem Engagement setzt sich das Umweltteam immer wieder Schwerpunkte, so zum Beispiel die Senkung des Energieverbrauchs im Zentrum Emmaus und in der Reformierten Kirche. „Wir beschränken uns bewusst auf diese Gebäude, da dort der Handlungsbedarf am größten ist und versuchen, realistische, konkrete Ziele und Umsetzungszeiträume zu formulieren“, sagt Rasch.

Auch die Öffentlichkeitsarbeit ist übrigens wichtiger Bestandteil der Arbeit: „Wir wollen informieren und Mitstreiter sowie Kooperationspartner vor Ort finden“, erklärt Rasch. Darum arbeitet die Gemeinde zum Beispiel eng mit der Stadtteil-Initiative „Cronenberg will mehr“ oder mit dem Fahrrad Repaircafé zusammen.

Zertifikat und Gottesdienst

Gottesdienst: In einem feierlichen Gottesdienst im Zentrum Emmaus mit Superintendentin Ilka Federschmidt am 12. November um 10 Uhr wird die Plakette „Grüner Hahn“ offiziell an die Gemeinde Cronenberg überreicht. Anschließend gibt es ein Büffet. Es wurde in einem Kochenvent zum Thema „Gesunde und nachhaltige Ernährung“ vorbereitet.

Der Grüne Hahn: Das kirchliche Umweltmanagementsystem „Grüner Hahn“ lehnt sich an betriebliche Umweltmanagementsysteme an. Auch in kirchlichen Einrichtungen wird teilweise Heizenergie und Strom verschwendet, Abfall produziert, Wasser vergeudet und nicht alle Produkte nach ökofairen Kriterien beschafft. Ziel des Grünen Hahns ist es, Arbeitsabläufe so zu organisieren, dass nicht nur der gesetzlich geforderte Umweltschutz eingehalten wird, sondern eine kontinuierliche Verbesserung der Umweltbilanz in der Gemeinde nachvollziehbar ist

Landeskirche: Die Bewahrung der Schöpfung ist eine zentrale Aufgabe der Kirche in all ihren Handlungsfeldern. So verpflichtet sich die Evangelische Kirche im Rheinland, ab 2035 nur noch Gebäude zu betreiben, die netto treibhausgasneutral sind. Weiterhin heißt es in einem Beschluss der Landessynode vom Januar 2022: ”Um Treibhausgasemissionen kurzfristig zu senken, verpflichtet die Landessynode alle kirchlichen Ebenen, ihre Heizungen nach landeskirchlichen Standards zu optimieren und auf zertifizierten Öko-Strom umzustellen. Weitere treibhausgasreduzierende Maßnahmen sind bei der Mobilität, Flächennutzung und Beschaffung sowie durch Investitionen in die Erzeugung regenerativer Energie zu ergreifen”.

Text: Nikola Dünow
Foto: Gemeinde Cronenberg

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