Ein Leben für Künstlerinnen

Christa Müller-Schlegel ist zwar selbst keine Künstlerin, widmete der Kunst und der Förderung professioneller Künstlerinnen jedoch einen großen Teil ihrer Zeit

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Seit Mitte der 1950er lebt Christa Müller-Schlegel in Wuppertal – und trat recht bald in die gerade erst gegründete Gedok Wuppertal ein, Mitglied des Verbandes der Gemeinschaften der Künstlerinnen und Kunstförderer e. V., dem nach eigenen Angaben ältesten und europaweit größten Netzwerk dieser Art. Das wurde ihre Passion – neben der Arbeit als Hausfrau und Mutter von vier Kindern.
Ihr Motto lautete, dass immer auch Geld da sein werde, wenn nur die Idee richtig sei. Und die hängt bei der Gedok unweigerlich mit der Arbeit professioneller Künstlerinnen aller Sparten zusammen, um sie als freie Künstlerinnen auf dem Arbeitsmarkt zu stärken. Dabei können Projektarbeiten oder zum Beispiel auch der Kauf eines Instruments gefördert werden, zudem werden Honorare für eigene Veranstaltungen gezahlt. Ideelle Unterstützung gibt es durch die Organisation von Ausstellungen, Lesungen und Konzerten.
Untergliedert ist die Wuppertaler Gedok in die Sparten Angewandte und Bildende Kunst, Musik, Literatur und als neuester Bereich Darstellende Kunst. Unterstützt wird dabei vor allem die spartenübergreifende Arbeit, der Austausch, die Zusammenarbeit und gegenseitige Inspiration.
Unter der Leitung von Müller-Schlegel als erste Vorsitzende ist die Gedok in Wuppertal auf 260 Mitglieder angewachsen, von denen rund 150 zu den Freunden und Förderern gehören. Das kann im Übrigen jeder werden; die 110 Künstlerinnen wurden jedoch von einer Jury ausgewählt, wobei ein Hochschulabschluss nur eine Voraussetzung ist.
In den 1990er Jahren widmete sich Müller-Schlegel auch der „eigenen“ Kunst, indem sie die Galerie Weißes Haus gründete, die seitdem ein fester Bestandteil der Wuppertaler Kunstszene geworden ist. Dort finden nicht nur Ausstellungen statt, sondern Müller-Schlegel ist zum Beispiel auch regelmäßig Gastgeberin für die Preisverleihung der Enno- und Christa Springmann-Stiftung, die bedeutende Künstlerinnen und Künstler aus Wuppertal ehrt.
Mitte 2012 – im Jahr des 50-jährigen Bestehens der Gedok Wuppertal – hat Müller-Schlegel nach 15 Jahren als erste Vorsitzende und vielen vorherigen Jahren als Leiterin des Bereichs Literatur ihren Abschied von der Vorstandsarbeit angekündigt. Das darf sie auch, denn Ende des Jahres wurde sie 80 Jahre. Gefeiert wurde der Geburtstag im Rahmen des Abschlusskonzerts des Jubiläumsjahres in der Citykirche Elberfeld. Der Gedok will sie als Beraterin treu bleiben und ihr Weißes Haus nach wie vor für kulturelle Zwecke und Gedok-Treffen öffnen.

Foto: Michael Mutzberg

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