Sensation: Historische Wasserleitung wiederentdeckt

Bei den Bauarbeiten in der Elberfelder Fußgängerzone wurde eine Wasserleitung aus der Römerzeit entdeckt.

Aqua-Ridicula-Elverfeldensis

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Bei den Arbeiten der „Ewigkeitsbaustelle“ in der Elberfelder Fußgängerzone haben Historiker eine Wasserleitung aus der Römerzeit entdeckt (Foto). Der „Aqua Ridicula Elverfeldensis“ genannte Sensationsfund wird auf das erste Jahrhundert nach Christus datiert. [1]

„Wir schätzen, dass der historische Bau der Frischwasserversorgung diente und aus der Zeit des Statthalters Praefectus Ventum Secare stammt“, betonte der leitende Historiker bei der Pressevorstellung, Sistebat Inagroericetorum.

„Wir können uns mit dem neuen Denkmalschutzgesetz wirklich glücklich schätzen“, so Inagroericetorum weiter. Vor ein paar Jahrzehnten noch hätte die Aqua Ridicula Elverfeldensis dasselbe Schicksal ereilt und wäre wie die originale Schwebebahn auf dem Schrottplatz der Geschichte gelandet.

Vor allem sei die Leitung für ihr Alter in einem hervorragenden und fast noch funktionsfähigem Zustand. Inagroericetorum: „Die Verarbeitungsqualität war damals noch erstklassig. Heute wird doch alle naselang irgendwo wegen eines Rohrbruchs wieder eine Straße aufgegraben.“

Inagroericetorum erinnerte in diesem Zusammenhang auch daran, dass nach dem zweiten Weltkrieg sehr viel historische Substanz abgerissen wurde und der Verlust dadurch größer war als im Krieg selbst: „Der leider viel zu früh verstorbene Historiker Dr. Michael Metschies hat Mitte der 1970er bis in die 80er zu dem Thema einige sehr erhellende Beitrüge verfasst.“ [2]

In der Nähe des Sensationsfundes finden sich leider nur noch Fragmente eines Hypokaustum [3]. Die Historiker nehmen an, dass diese Art der römischen Fußbodenheizung über eine Calefactio Longinqua (eine Art Fernwärmeleitung) durch ein Celaris Caloris („Heizkraftwerk“) befeuert wurde. Ein Großteil des Hypokaustums und der Anlage sollen allerdings später durch die Burg Elberfeld überbaut und dadurch zerstört worden sein.

Die Historiker haben an der Aqua Ridicula Elverfeldensis eine Inschrift gefunden, die ihnen ein Rätsel aufgibt: „Te in ludibrium Aprilisinlapsus es.“ – Vielleicht hat ja ein werter Leser eine Erklärung für dieses Rätsel.

Siehe dazu auch:

[1] Wasserversorgung im Römischen Reich
https://de.wikipedia.org/wiki/Wasserversorgung_im_R%C3%B6mischen_Reich

[2] Michael Metschies, Rolf Löckmann: Wuppertal wiederentdeckt – eine Dokumentation zum europäischen Denkmalschutzjahr 1975; Verlag: Kunst- u. Museumsverein Wuppertal [u. a.], Wuppertal, 1975
Michael Metschies: Gefährdet – gerettet – verloren, Schicksale Wuppertaler Bauten (= Beiträge zur Denkmal- und Stadtbildpflege des Wuppertals. Bd. 3). Mit Fotos von Rolf Löckmann. Born, Wuppertal 1982, ISBN 3-87093-031-4.
Michael Metschies (Hrsg.): Wuppertal wiederentdeckt. Zehn Jahre danach. Denkmalschutz, Denkmalpflege, Stadtgestalt (= Beiträge zur Denkmal- und Stadtbildpflege des Wuppertals. Bd. 5). Selbstverlag des Bergischen Geschichtsvereins – Abteilung Wuppertal, Wuppertal 1986, ISBN 3-9801338-9-X.

[3] Hypokaustum
https://de.wikipedia.org/wiki/Hypokaustum

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Kommentare

  1. TROTTEL & Team sagt:

    Die historische Zuordnung entspricht genau unseren Forschungen und Recherchen.
    Während eines Aufenthaltes in Siracusa, Scicilia wurden wir Zeitzeugen. Ähnliche, äußerst guterhaltene schriftliche Hinweise konnten dort dokumentiert und für das transnationale Verzeichnis aufbereitet werden.

    Quellen: N. N.

  2. Susanne Zweig sagt:

    Die Aqua Ridicula Elverfeldensis wurde erst um 1100 n. Chr. fertiggestellt, weil das Officium Romanum pro Monumenta Conservationis Reste der Siedlungsanlage eines Neandertaler-Stamms entdeckt hat. Steht so in der Encyclopaedia Iocorum Aprilis Millennii (www.encyclopaedia-iocorum-aprilis.spqr)

    1. N. Bernhardt sagt:

      Dafür hat die Fertigstellung des Lex Conservatæ Monumenta 2020 Jahre gebraucht. Inzwischen hatten wir 500 Regierungswechsel (inklusive Wechsel des -typs von der kuk-Autokratie zur Demokratie), 33 Könige und Feldmaschalle sind durchmaschiert, und die ersten in Stein gemeißelten Entwürfe wurden zwischenzeitlich durch den Buchdruck abgelöst.

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