Gulzoda (Uzbekistan)

Im November führt unsere musikalische Reise im Klangkosmos Weltmusik mit „Gulzoda“ nach Transoxianien. am Do. 16.11.2017 18:00 Uhr Hauptkirche Unterbarmen, Martin-Luther-Straße 16

Gulzoda ©Gulzoda by Atoev

Transoxanien ist das „Land jenseits des Oxus“. Der Name verweist auf eine kulturhistorisch bedeutende Region im westlichen Teil Zentralasiens: das Land zwischen den beiden Flüssen Amudarja (antiker Name = Oxus) und Syrdarja mit den alten Metropolen Samarkand und Bukhara. Heute gehört es größtenteils zu Usbekistan, aber auch Teile zu Kasachstan im Norden, Tadjikistan und Kirgisistan im Osten und Turkmenistan im Süden zählen dazu.

Die junge Sängerin Gulzoda Khudoinazarova stammt aus Bukhara und ist bekannt für die besondere Nuancenreichheit ihrer Stimme und außerordentliche Bühnenpräsenz. Sie lernte zunächst an der Bukhara State University of Arts traditionellen volksmusikalischen Gesang und Shashmaqam. Dies ist ein Genre, das in Buchara von Musikern und Sängern unterschiedlicher Herkunft und Religion (Usbeken, Tadschiken und Juden) in mündlicher Überlieferung erschaffen und im 18. Jahrhundert in sechs komplexen Zyklen zusammengefasst wurde. Es wurde 2003 von der UNESCO auf die Liste des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen

Die Bezeichnung der traditionellen Musik „Shashmaqam“ (sechs Tonleitern) verweist auf die Strukrur der Werke. Sie sind in sechs Abschnitte gegliedert, wobei jedem Abschnitt eine unterschiedliche Tonart zugeordnet ist. Im Unterschied zur arabischen Musik werden die üblichen Vierteltöne ausschließlich zur Ausschmückung des Themas verwendet.
Der Shashmaqam ist verknüpft mit den umherreisenden Geschichtenerzählern/innen die Gedichte und Volksepen rezitierten. Verbreitet war der Shashmaqam vor allem in der städtischen Kultur Zentralasiens, in den kulturellen Zentren Buchara und Samarkant, wo er ab dem 16. Jahrhundert entwickelt wurde.

2003 erhielt sie den Yunus Radjabi Preis und im selben Jahr den Nihol Award für klassischen Gesang. Von 2005 – 2007 studierte sie im Rahmen des Orient Master Programms am Staatlichen Konservatorium in Taschkent. Nach ihrem Abschluss begann sie als Sängerin des Yunus Radjabi Makam-Ensemble mit dem sie bis heute aktiv ist und regelmäßig in Usbekistan auftritt. 2016 absolvierte Gulzoda mit ihren Musikern einen erfolgreichen Auftritt auf der Weltmusikmesse WOMEX in Santiago de Compostella in Spanien.

 

 

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