11.06.2021

Lindh: Lieferkettengesetz stärkt menschenwürdige Arbeit weltweit

"Die letzten Wochen haben mir gezeigt, dass es in Wuppertal mit der Initiative Lieferkettengesetz und vielen engagierten Unternehmerinnen und Unternehmern eine breite Basis gibt, um hier entschiedenere Maßnahmen zu verabschieden."

Der Wuppertaler Bundestagsabgeordnete Helge Lindh begrüßt das heute vom Deutschen Bundestag verabschiedete Lieferkettengesetz. Auch viele Wuppertaler Unternehmen und Initiativen hätten sich in den vergangenen Jahren immer wieder für eine Stärkung des fairen Handels per Gesetz ausgesprochen. Das Lieferkettengesetz, das die SPD in den Koalitionsverhandlungen durchgesetzt hatte, weil Selbstverpflichtungen der Unternehmen nicht die gewünschte Wirkung erzielten, sei ein wichtiger Schritt für menschenwürdige Arbeit in den globalen Produktionsketten. Deutsche Unternehmen dürften nicht länger wegsehen, wenn vor ihren Augen gegen Menschenrechte verstoßen würde. Lindh:

„Wuppertaler Unternehmen gehen schon seit Jahrzehnten im Fairen Handel voran. Die GEPA etwa setzt seit langem Maßstäbe in der fairen Produktion und hat sich verdient gemacht im Einsatz für gerechte Arbeitsbedingungen und Handelskonditionen weltweit. Die Zeit ist reif, dass wir nun flächendeckend endlich verbindliche Sorgfaltspflichten für die Unternehmen, die international tätig sind und produzieren lassen, einführen. Das Lieferkettengesetz zeigt, dass es uns nicht egal ist, was in anderen Ländern dieser Welt passiert.

Das Gesetz ist auch unter dem Eindruck der schrecklichen Ereignisse in Rana Plaza, Bangladesch, entstanden. Im Jahr 2013 starben mehr als 1.000 Näherinnen und Näher in einer Textilfabrik, die unter unsicheren und unwürdigen Bedingungen Kleidung für unsere Märkte hergestellt haben. Rana Plaza darf sich nicht wiederholen, Ausbeutung und Kinderarbeit müssen auch von deutschen Unternehmen geächtet werden. Das Lieferkettengesetz sorgt jetzt dafür, dass Lippenbekenntnisse nicht mehr reichen werden: Wo gegen Menschenrechte verstoßen wird, werden nun Sanktionen verhängt.

Sicher ist auch, dass das Lieferkettengesetz nur einen Einstieg darstellen kann: Perspektivisch müssen mehr Unternehmen unter die Regelungen einbezogen werden und es sollten auch Sub- und Sub-Sub-Unternehmen mit in den Fokus gerückt werden. Die Union hat hier bis zuletzt verhindert, dass noch ambitioniertere Schritte verabschiedet werden. Für die SPD ist klar, dass wir hier nochmal nachsteuern müssen. Die letzten Wochen haben mir gezeigt, dass es in Wuppertal mit der Initiative Lieferkettengesetz und vielen engagierten Unternehmerinnen und Unternehmern eine breite Basis gibt, um hier entschiedenere Maßnahmen zu verabschieden. Ich danke allen, die dieses wichtige Gesetzesvorhaben bis zuletzt unterstützt haben.“

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