Caritas-Hospizbegleiter: Empathisch, herzlich, reflektiert

Über ihren nächsten Hospizbegleiterkurs informiert die Caritas am 7. September. Heidi Frewell und Miriam Kraneis haben bereits Erfahrungen als ehrenamtliche Hospizbegleiterinnen und berichten über ihre Motivation und ihren Einsatz.

Die Hospizarbeit kann nicht ohne ehrenamtlich Engagierte. Ehrenamtliche sind die Basis für eine gute Begleitung von Menschen, die sich in ihrer letzten Lebensphase befinden. Wer aber sind diese Ehrenamtlichen, die in ihrer Freizeit am Bett sterbender Menschen sitzen? Die Todkranken letzte Tage und Stunden dort ermöglichen, wo sie sich zu Hause fühlen? Die Angehörigen helfen Unumgängliches zu regeln, sie trösten und ihnen zuhören? Was sind ihre Motive, was ihr Antrieb? Heidi Frewell (68) und Miriam Kraneis (53) sind zwei von rund 100 Hospizbegleiter/-innen beim Caritasverband Wuppertal/Solingen. Ihre Überzeugung für dieses Ehrenamt teilen sie. Ihre Motivation, sich im Hospizdienst zu engagieren, aber war sehr verschieden.

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„Beim Sterben meines Vaters ist alles schiefgelaufen, was nur schieflaufen konnte“, erinnert sich Heidi Frewell (links) an ihr Schlüsselerlebnis. Ihr Vater starb allein im Krankenhaus, die Familie wurde viel zu spät informiert. Bis heute läuft ihr nach, dass sie ihm seinen Wunsch, die Tochter noch einmal zu sehen, nicht erfüllen konnte. „Das muss man besser machen“, sagte sie sich, zog sich selbst den Schuh an und meldete sich für einen Befähigungskurs beim Caritasverband Wuppertal/Solingen an. Seit 2011 ist die qualifizierte Hospizbegleiterin nun in der Sterbebegleitung für Erwachsene und in der Trauerbegleitung im Einsatz. „Hospizarbeit ist nicht nur Sterben. Da ist auch Leben, Spaß und Freude.“ Und Dankbarkeit für den Besuch und die Gespräche, für die die Hospizbegleiterin stets ausreichend Zeit mitbringt.  Neben den praktischen Handreichungen, die sie dank des Befähigungskurses beherrscht, wie Mundpflege oder Aromapflege, sind für Heidi Frewell besonders die Momente wertvoll, an denen sie es Menschen ermöglichen kann, trotz schwerster Beeinträchtigungen am Leben teilzuhaben. „Ein Spaziergang im Rollstuhl durch die laue Frühlingsluft, ist für Menschen am Ende ihres Lebens manchmal der Himmel auf Erden“.

Während es bei Heidi Frewell die schlechten Erlebnisse im Zusammenhang mit dem Sterben ihres Vaters waren, motivierte genau das Gegenteil ihre Ehrenamtlichen-Kollegin Miriam Kraneis (rechts) in die Hospizarbeit zu gehen.  Ihre Mutter durfte zu Hause sterben – „bestens versorgt durch den SAPV-Dienst“. Ihr Vater verbrachte seine letzte Zeit im Hospiz auf Dönberg –  „ganz wunderbar versorgt und betreut“. Für die noch berufstätige Karriereberaterin stand danach fest, dass sie „etwas zurückgeben wollte“. Auch Miriam Kraneis entschied sich für einen Befähigungskurs beim Caritasverband Wuppertal/Solingen und ist seit zwei Jahren in der Sterbebegleitung im Einsatz. Viel gelernt habe sie im Kurs zum Beispiel über die verschiedenen Phasen im Sterbeprozess. Und auch über ihr eigenes Leben und ihren eigenen Abschied hat sie in der Schulung nachgedacht. „Das hat mir für mein Engagement als Hospizbegleiterin ein gutes Fundament gegeben“, sagt sie.

Die Hospizarbeit braucht ehrenamtliche Engagierte. Empathisch und herzlich und reflektiert zugleich. So wie Heidi Frewell und Miriam Kraneis und viele mehr.

Der nächste Kurs beim Caritasverband startet im September 2023. Interessierte können sich über den Ablauf des Kurses und die anschließenden Einsatzmöglichkeiten bei einem Informationsabend am 7. September, 18.00 Uhr, in der LauBe im Katholischen Stadthaus am Laurentiusplatz in 42103 Wuppertal informieren. Informationen auch unter Tel. 0202 389036310.

Viele Informationen aus den Hospizdiensten des Caritasverbandes auch auf https://www.caritas-wsg.de/hilfe-angebote/hospiz/ueberblick/

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