16.01.2010

WuppertalBewegung: Keine Steinschlaggefahr durch Nordbahntrasse

Medienberichte über den Zustand der Viadukte, die einmal die "Nordbahntrasse" tragen sollen, haben die WuppertalBewegung veranlasst, ausführlich Stellung zur Sicherheit der Bauwerke zu nehmen. Offenbar waren nach einer Zeitungsmeldung sogar Befürchtungen laut geworden, die Nutzung der Viadukte als Rad- und Wanderweg könnten zu Steinschlag führen. Lesen Sie hier die Mitteilung der Bewegung in Auszügen.

Wuppertalbewegung

„Da sich nach dem WZ-Artikel vom 13.1.2010 zum Zustand der Viadukte und möglichen Kostensteigerungen eine lebhafte Diskussion ergeben hat, möchten wir klarstellen: es geht hier nicht um Kosten, die durch den Radwegebau verursacht sind. Die Sachlage ist eher umgekehrt: wenn der Radweg nicht kommt, dann werden vermutlich erst recht hohe Kosten an den Viadukten entstehen.

Vor mehr als drei Jahren haben wir den Bewuchs entfernt, dessen Wurzeln die Abdichtungen der Viadukte zerstörten. Seitdem hoffen wir, zügig mit dem Bau des Radweges (genauer: Fuß-, Rad- und Inlineskatingweg) beginnen zu können und die Viadukte durch die Aufbringung einer flächendeckenden Asphaltschicht von oben abdichten zu können.  Wenn der Wasserzufluss von oben gestoppt wird, werden an der Unterseite der Viadukte in den Bögen keine Fugen mehr ausgewaschen. 

Es wird dann für lange Zeit keine Gefahr bestehen, dass Steine aus dem Mauerwerk auf die unter den Viadukten liegenden Wege, Straßen, Plätze und Gebäude fallen. Ob eine solche Gefahr aktuell besteht, wird durch den Vorbesitzer Bahn und die von der Stadt beauftragten Gutachter unterschiedlich eingeschätzt

Fest steht:

1. Wichtig ist die Sicherheit von allen Bürgern, die sich unterhalb der Viadukte bewegen oder aufhalten. Die Flächen unter den Viadukten der Nordbahn müssen sicher sein, egal ob obendrauf ein Radweg verläuft oder nicht.

2. Radfahrer, Fußgänger, Inlineskater aber auch Kleinlaster auf den Viadukten erhöhen nicht die Gefahr, dass sich Steine an der Unterseite der Viadukte lösen und herabfallen. Diese Bauwerke waren für Vollbremsungen von vollbeladenen Güterzügen ausgelegt. 

3. Durch eine Asphaltabdichtung der Viadukte an der Oberseite im Zuge des geplanten Wegebaus werden die Bauwerke vor einer weiteren Durchfeuchtung geschützt, trocknen sogar wieder und werden in ihrem derzeitigen Zustand auf lange Sicht erhalten. 

4. Ob durch eine fehlende Instandhaltung in den letzten 10-15 Jahren Schäden an den Bauwerken entstanden sind, die nun behoben werden müssen – Radweg hin oder her – wird durch Stadt und Bahn voraussichtlich unterschiedlich beurteilt werden. 

5. Auch wenn der Brückenzustand an der Unterseite mit dem Radweg auf der Oberseite der Viadukte nichts zu tun hat, werden sich die Fachleute der Wuppertalbewegung e.V. in eine eventuelle Diskussion zwischen Bahn und Stadt gerne einschalten, um als neutrale Dritte für vernünftige Sicherungs- und Sanierungsmaßnahmen zu plädieren. Für uns alle! Wir engagieren uns für die Trasse und damit den Schutz der Bauwerke und die Sicherheit aller Menschen, die sich heute und in Zukunft unter diesen Bauwerken aufhalten. 

Dr. Carsten Gerhardt
Vorsitzender
Wuppertalbewegung e.V.“

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