Orangenaktion „süß statt bitter“ auf breiterer Basis

Diese Orangenaktion ist ein Projekt der Evangelischen Kirche in Westfalen. Bei ihrem Online-Workshop „FAIREUROPE4ALL?“ kamen auch Vertreter von Oxfam Deutschland und der europäischen Gewerkschaft EFFAT zu Wort, die auch für Landarbeiter zuständig ist.

Bei der Orangenaktion „süß statt bitter“ werden längs einer ethischen Lieferkette palettenweise Orangen aus Rosarno (Kalabrien) bestellt. Oft sind die Bedingungen, unter denen Orangen im Süden Europas geerntet werden, menschenrechtlich problematisch. Darauf weist u.a. die Doku „Bittere Früchte – Ausbeutung in der Landwirtschaft“ in der ARD-Mediathek hin.
https://www.ardmediathek.de/video/arte/bittere-fruechte-ausbeutung-in-der-landwirtschaft/arte/Y3JpZDovL2FydGUudHYvdmlkZW9zLzExMzE5My0wMDAtQQ
Ein Ausschnitt daraus, der Orangen betrifft, stand am Anfang des Online-Workshops „FAIREUROPE4ALL – Auch für Wanderarbeiter*innen in der Landwirtschaft?“.. Vom Eine-Weltnetzwerk Niederrhein war er angekündigt worden mit:
„Eine Million Wanderarbeiter*innen bestellen Europas Felder, häufig Migrant*innen aus dem Globalen Süden. Sie arbeiten unter unmenschlichen Bedingungen in Orangenplantagen, Olivenhainen oder auf Erdbeerfeldern. Und die Ausbeutung auf Europas Feldern hat System, und sie ist die Regel, nicht die Ausnahme. In diesem Online-Talk geben das Oikos-Institut und die Evangelische Akademie Villigst einen Einblick in die Situation und diskutieren mit euch über Verantwortlichkeiten und die Handlungsmöglichkeiten in Politik und Gesellschaft.“
Was bei der Kooperative SOS Rosarno anders ist, erläuterte eine Mitarbeiterin des Migrantenhilfswerks „Mediterranean Hope“, das an mehreren Stellen im Süden Italiens, auf Sizilien und auf Lampedusa tätig ist. In Rosarno wurde von ihm ein Hotel angemietet und wird als „Haus der Würde“ betrieben. Dort gibt es menschenwürdige Lebensbedingungen und u.a. Bildungsangebote.
Der Vertreter der Europäischen Gewerkschaft EFFAT stellte deren Bemühungen zur Verbesserung der Lage der Wanderarbeiter vor, meist Lobbyarbeit. Der Vertreter der Menschenrechts- und Entwicklungsorganisation Oxfam Deutschland berichtete von einem Fall der beanstandeten Menschenrechtsverletzung in Lateinamerika, an der Aldi, Lidl, Rewe und Edeka beteiligt gewesen waren.
In diesem Zusammenhang ist interessant, dass es eine „Initiative Fare Landwirtschaft“ der IG BAU (Bauen, Agrar, Umwelt) gibt, die migrantische Wanderarbeiter aus Osteuropa dabei unterstützt, in Problemfällen zu ihrem Recht zu kommen. Die Themen gehen von „Kosten und Abzüge vom Lohn“ über „Wann ist der Lohn zu zahlen?“ bis „Arbeitsvertag“ und „Kündigung“. Beraten wird in der Muttersprache der Arbeiter.
Das ist interessant, weil die Menschenrechtsorganisation FIAN International ihre nationalen Gliedorganisationen .-auch in Europa – im eigenen Land tätig zu werden. Es wäre also interessant, die angesprochenen Probleme auf Menschenrechtsverletzungen hin zu untersuchen

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