Angesichts der IGLU-Studie:

Ministerin Feller bleibt Gesamtkonzept weiter schuldig

© Michael Tobias

 

Auf Antrag der SPD-Fraktion fand heute eine Sondersitzung des Schulausschusses über die erschreckenden Ergebnisse der IGLU-Studie und des IQB-Bildungstrends statt. Die SPD-Fraktion hatte die Landesregierung gefragt: „Wo bleibt ein Gesamtkonzept zur Verbesserung der Basiskompetenzen unserer Schülerinnen und Schüler?“ Selbst hat die SPD-Fraktion ein Positionspapier für mehr Chancengleichheit verabschiedet.

 

Dazu erklärt Dilek Engin, schulpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion:

 

„Ministerin Feller erkennt sogar an, dass die Ergebnisse von IQB- und IGLU-Studie ein Weckruf sind. Doch über die Problembeschreibung kommt die Ministerin kaum hinaus. Ihre Gestaltungsmöglichkeiten nimmt die Ministerin nicht wahr und warnt stattdessen vor blindem Aktionismus. Diese Gefahr besteht sicher nicht, sie müsste ja überhaupt erstmal aktiv werden. Grundständige Veränderungen und Verbesserungen des Bildungssystems scheut die Ministerin. Ein halbes Jahr nach dem IQB-Bildungstrend hat die schwarz-grüne Landesregierung als einzige konkrete Maßnahme zur Stärkung der Basiskompetenzen: 3x 20 Minuten Lesen pro Woche – das ist nicht verkehrt, aber erschreckend wenig. Die enormen Wissenslücken in Basiskompetenzen sind ein gesellschaftlicher Skandal – die Antwort muss ein Gesamtkonzept sein. Doch die Ministerin versteckt sich im Ausschuss hinter einem Haufen Materialien, die nur ihre Wirksamkeit entfalten können, wenn es ausreichend Lehrkräfte und genügend Zeit gibt.

 

Schaffen wir jetzt ein echtes Programm für Chancengleichheit. Dazu gehört: Kinder müssen bereits im Alter von viereinhalb Jahren auf ihre methodische, sprachliche und soziale Entwicklung untersucht werden. Dafür sollten etwa Ärzte des Gesundheitsamtes in die Kitas kommen. Im letzten Jahr vor der Schule sollten Kinder mit zusätzlichem Bedarf dann weitere Förderung der Sprache und ihrer sozial-emotionalen Kompetenzen erhalten. Möglichkeiten für Verbesserungen gibt es – diese muss die Landesregierung nun nutzen und IQB und IGLU endlich ernst nehmen.“

 

In Anlage finden Sie das Sofortprogramm der SPD-Fraktion „Chancengleichheit in der Grundschule“

Sofortprogramm Kita und Grundschule_IGLU und IQB

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Kommentare

  1. Rainer Szesny sagt:

    Liebe Frau Engin,
    ich freue mich immer von ihnen zu lesen. Comedy ist nichts dagegen!

    Nein, eine Untersuchung der Kinder schafft keine bessere Lesekompetenz. Dieser Satz zeigt ihre wahre Inkompetenz!
    Kinder individuell betrachten und fördern, den Betreuungsschlüssel in Schulen durch Verkleinerung der Klassen auf max. 15 Kinder, das schafft höhere Lesekompetenz. Dazu müssen 2 Lehrkräfte auf diese 15 Kinder kommen und dazu noch eine weitere pädagogische Fachkraft. Dann müsste einfach mal das komplette Studium Lehramt reformiert werden! Weiterhin müssen Schulgebäude und -räume anders gestaltet werden. Schön vor allem, nicht von Grund auf hässlich. Kennen sie hier in Wuppertal die Mitarbeiter der Verwaltung und des Stadtrates, die sich für die Ästhetik der Schulen verantwortlich zeigen? Richtig: Die gibt es gar nicht!

    Kommen wir aber zu dem Punkt, der am wichtigsten erscheint. Warum ändert sich das alles nicht, wenn wir doch wissen, was zu ändern wäre?

    Das liegt ua. an ihnen, die rumsitzt, lustige Beiträge schreibt, sinnlose Konzepte erstellt, aber nicht in die Umsetzung kommt!

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