Bergische Unternehmen schonen Ressourcen

1.900 Tonnen weniger CO₂ im Jahr: Acht Betriebe aus Wuppertal, Solingen und Remscheid erhielten das ÖKOPROFIT-Zertifikat für den nachhaltigeren Umgang mit Ressourcen.

Acht Betriebe aus dem Bergischen Städtedreieck werden zukünftig nachhaltiger wirtschaften. Sie haben wie bereits 137 Betriebe vor ihnen am Beratungsprogramm ÖKOPROFIT teilgenommen. Dabei werden mit den Beschäftigten Maßnahmen erarbeitet, mit deren Hilfe sie weniger Ressourcen im Alltag verbrauchen – und als Nebeneffekt sogar Betriebskosten sparen. Zum Abschluss der Projektrunde wurden die Betriebe bei einer gemeinsamen Veranstaltung von den drei Oberbürgermeistern des Bergischen Städtedreiecks und einem Vertreter des NRW-Umweltministeriums ausgezeichnet. Die Bilanz kann sich sehen lassen: Gemeinsam werden sie künftig rund 890.000 Kilowattstunden weniger Energie verbrauchen, 1.900 Tonnen CO₂ weniger ausstoßen und 15 Tonnen Restmüll vermeiden.

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Oberbürgermeister Uwe Schneidewind überreichte drei Unternehmen aus Wuppertal die ÖKOPROFIT-Auszeichnung ©Wirtschaftsförderung Wuppertal

Hohe Einsparungen bei Wuppertaler Betrieben
Unter den zertifizierten Betrieben sind auch drei Wuppertaler Unternehmen, die dank verschiedener Maßnahmen ab sofort umweltfreundlicher agieren. Das Jobcenter Wuppertal AöR investiert unter anderem in die digitale Verwaltung und ein System, das den Energieverbrauch eines Gebäudes überwacht. Dadurch kann das Jobcenter seinen Stromverbrauch um über 178.000 Kilowattstunden senken.

Das Kabelwerk Muckenhaupt & Nusselt GmbH & Co. KG entwickelt, produziert und vertreibt maßgeschneiderte Kabel und elektrische Leitungen. Durch die Umstellung auf Ökostrom, ein neues Entsorgungssystem und einer Photovoltaikanlage kann der Industriebetrieb alleine 560 Tonnen CO₂ senken. Außerdem wurde ein neues Produkt entwickelt, das vollständig aus recyceltem Kunststoff besteht.

Insgesamt wurden mit den acht Betrieben 60 individuelle Maßnahmen für mehr Klima- und Umweltschutz erarbeitet. Bei der Hälfte der Maßnahmen lässt sich schon jetzt sagen, wie sich das auf die Betriebskosten auswirkt. Demnach können die Unternehmen ihre Betriebskosten insgesamt um 483.000 Euro im Jahr senken. Alle weiteren Investitionen werden sich spätestens nach sieben Jahren rentieren.

So auch beim Wupperverband. Durch den Einsatz von Ökostrom und effizientere Pumpen kann der Verband mit 190.000 Euro weniger Betriebskosten jährlich rechnen. Zudem will der Wupperverband auf Elektrofahrzeuge umstellen und eine entsprechende Ladeinfrastruktur einrichten.

Energiekosten als treibender Faktor
Der Aspekt des nachhaltigen Wirtschaftens wird immer relevanter. Besonders vor dem Hintergrund steigender Energiepreise und schwer zu beschaffenden Rohstoffen. Aber auch Kund*innen legen zunehmend Wert auf die ökologische Ausrichtung ihrer Geschäftspartner. Und auch für Fachkräfte ist Nachhaltigkeit im Unternehmen mittlerweile ein wichtiges Argument. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen sich Unternehmen an diese neuen Rahmenbedingungen anpassen.

Die neue Runde ÖKOPROFIT startet mit zwölf Unternehmen aus dem Bergischen Städtedreieck. ©Wirtschaftsförderung Wuppertal

Das will auch die nächste Generation der ÖKOPROFIT-Unternehmen. Die Veranstaltung in der Alten Maschinenhalle in Solingen markierte gleichzeitig den Startschuss für die neue Projektrunde. Daran nehmen zwölf Unternehmen teil. Wuppertal wird von fünf Unternehmen vertreten.

Bei den meisten spielt Nachhaltigkeit bereits eine Rolle in der Unternehmensphilosophie. Doch besonders für energieintensive Produktionsunternehmen sind die aktuellen Rahmenbedingungen ein treibender Faktor, um ihren Ressourceneinsatz noch effizienter zu gestalten. Das bestätigt Reinhold Sicken, Betriebsleiter der Firma Sachsenröder GmbH & Co. KG. Das Unternehmen ist auf die Herstellung des ökologischen Werkstoffs Endlos-Vulkanfiber spezialisiert.

Ähnlich ist es bei der MKW GmbH Digital Automation. Sie bietet Komplettlösungen im Sondermaschinen- und Anlagenbau. Erste „offensichtliche Maßnahmen“ wie eine Solaranlage wurden bereits umgesetzt. Von ÖKOPROFIT erhofft das Unternehmen sich neue Impulse.

Ein weiterer bekannter Name unter den neuen Teilnehmern ist die Heinz Berger Maschinenfabrik GmbH & Co. KG. Das Unternehmen baut Schleif- und Poliermaschinen für die Herstellung von Schneidwaren, Werkzeugen, Haushalts- und Maschinenmesser oder chirurgischen Instrumenten.

Ebenfalls dabei ist E/D/E. Das Einkaufsbüro Deutscher Eisenhändler ist Europas größter Einkaufs- und Marketingverbund für über 1000 Handelsunternehmen aus den Bereichen Werkzeuge, Maschinen, Baubeschläge, Stahl und vielen weiteren.

Die GEPA Gesellschaft zur Förderung der Partnerschaft mit der Dritten Welt mbH komplettiert die Teilnehmer der zwölften Runde Ökoprofit. Die GEPA ist der größte europäische Importeur für fair gehandelte Lebensmittel und Handwerksprodukte.

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