Diskussionsprozess zum Osterholz: Stadt startet neue Wege der Information und Transparenz

Welche Gründe sprechen für Rodungen am Osterholz, welche dagegen? Was für Alternativen gibt es? Was für Ideen könnten die Rodung verhindern? Diese Fragen sollen auf breiter Ebene diskutiert und abgewogen werden. Dazu startet die Stadtverwaltung Wuppertal eine Meinungsplattform zur geplanten Waldrodung im Osterholz.

Unter www.meinungsmatrix-wuppertal.de werden  die Positionen des Unternehmens Oetelshofen und der Bürgerinitiative „Osterholz bleibt“ eingestellt. Engagierte Bürgerinnen und Bürger können darüber hinaus eigene Beiträge und Stellungnahmen einreichen und diskutieren.

Schneidewind hatte Kommunikationsoffensive gefordert

Oberbürgermeister Uwe Schneidewind hatte im Juni eine neue Kommunikationsoffensive gefordert und sich als Mittler angeboten. Ein breiter und von unabhängiger Stelle moderierter Dialog über die Pläne der Firma Oetelshofen mit der Bürgerinitiative „Osterholz bleibt“, Umweltverbänden und weiteren Interessierten sei jetzt wichtig, so seine Forderung. In der Sitzung des Stadtrates am 22.  Juni fand diese Forderung eine Mehrheit. Technische, rechtliche, ökologische und betriebswirtschaftliche Hindernisse und Möglichkeiten für eine alternative Ablagerung / Verwertung sollen jetzt transparent dargelegt und diskutiert werden

„Jetzt müssen wir die verschiedenen Positionen im Osterholz zusammenbringen und die Akteure zu einem konstruktiven Dialog über mögliche Alternativen an einen Tisch bekommen“, so Oberbürgermeister Uwe Schneidewind. „In den vergangenen Wochen haben schon viele vertrauensvolle Gespräche zu dem Thema stattgefunden und ich danke sowohl den Bürgerinnen und Bürgern als auch dem Betreiber sehr für ihre Offenheit, die sich auch in den Beiträgen auf der Plattform widerspiegeln.“

„… neue Wege der Information und Transparenz …“

Schneidewind weiter: „Mir ist die Besonderheit des Rohstoffs Kalk und seines Abbaus sowie die wirtschaftlichen Randbedingungen des Standortes Oetelshofen sehr bewusst! Gleichzeitig erfordert jede Waldrodung in Zeiten des Klimawandels eine besondere Begründung und Kommunikation – auch über formale Bewilligungsbescheide hinaus. Das gilt umso mehr für eine Stadt, die den Anspruch hat, ein kommendes ‚Circular Valley‘ zu werden. Hier befinden wir uns aktuell auf einem guten Weg. Mit der Dialogplattform beschreiten wir für Wuppertal neue Wege der Information und Transparenz und daher bin ich auch unabhängig vom inhaltlichen Ergebnis sehr gespannt, wie dieses Angebot angenommen wird.“

Zum Hintergrund:

Die Kalkwerke Oetelshofen betreiben einen Kalksteinbruch in Wuppertal-Dornap. Das Unternehmen besitzt neben dem aktiv betriebenen Steinbruchgelände auch einen Teil des angrenzenden Forstgebietes Osterholz, einer ca. 200 ha großen Waldfläche, die vielen Bürgerinnen und Bürgern als Naherholungsgebiet dient. Von dieser Fläche möchte das Unternehmen einen Bereich von 5 ha Wald roden, um sie als Halde für den Abraum zu nutzen, der beim Kalkabbau anfällt. Eine Genehmigung dafür liegt seitens der Bezirksregierung mittlerweile vor. Gleichwohl stehen die wirtschaftlichen Interessen des Unternehmens den Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger nach dem Erhalt der Forstfläche, seines Baumbestandes und ihrem Erholungswert gegenüber.

Quelle: Stadt Wuppertal

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Kommentare

  1. G. Wecker sagt:

    Der grüne OB Schneidewind spricht sich nicht gegen die Rodungen des erhaltenswerten Waldes aus. Klima hin Katastrophe her. Die Unternehmenseigner, in diesem Fall die Oligarchie, sollen in die Kommunikationsoffensive gehen und ihre Begründungen publizieren. Bei der Transparenz könnten Begriffe wie:
    – Arbeitsplätze sind in Gefahr,
    – drohende Insolvenz,
    – neue Biotope entstehen,
    – usw. hilfreich sein.

    Tabu sind:
    Umweltzerstörung, Klimaschädigung oder Profitstreben, das ist bahbah.

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