Klima-Aktivistin blockiert erneut Straße in Wuppertal

Deutschlandweit: Ein-Personen-Straßenblockaden gegen die Klimapolitik auch in Wuppertal. 54-jährige geht in in der Klimakrise in Augenhöhe mit Kindern und blockiert Nähe Neumarkt eine Straße.

Rebellion of One in NRW: Ein-Personen-Straßenblockaden gegen unzureichende Klimapolitik

Zwei Dutzend Klimaaktivist:innen von Extinction Rebellion haben am Mittag in neun Städten in Nordrhein-Westfalen alleine den Straßenverkehr gestoppt, um ihre verzweifelte Angst vor der Klimakrise auszudrücken. Die Protestaktion heißt Rebellion of One, Rebellion der Einzelnen, und fand zum zweiten Mal binnen weniger Wochen in ganz Deutschland statt.

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Die Rebell:innen tragen dabei jeweils ein Schild am Körper, auf dem ihr persönlicher Beweggrund zu lesen ist, zum Beispiel: „Ich habe Angst, Krieg zu hinterlassen wegen der Klimakrise.“ Ziel dieser Protestaktion friedlichen, zivilen Ungehorsams ist es, coronakonform – alleine, aber zusammen – auszudrücken, dass die Klimakrise ein Notfall ist, der nicht weiter ignoriert werden darf. In Nordrhein-Westfalen setzten sich Menschen aller Altersgruppen in Wuppertal, Köln, Dortmund, Essen, Bochum, Duisburg, Bonn, Bielefeld und Solingen auf Straßen.

Den Wuppertaler Livestream dazu finden Sie hier auf Facebook.: https://fb.watch/5vse813ZI-/

Rebellion of One in Wuppertal – Straßenstörung in der Elberfelder Innenstadt. Eine 54-jährige Frau setzt sich zum wiederholten Mal auf die Straße, um auf die Klimakrise aus der Sicht der Kinder aufmerksam zu machen.

Am Samstagmittag hat sich eine Aktivistin von Extinction Rebellion in Wuppertal am Neumarkt zum wiederholten Male alleine auf die Straße gesetzt und so den Verkehr behindert, um ihre Angst vor der Klimakrise und der Zerstörung der natürlichen Lebensgrundlagen für alle Kinder und Enkelkinder auszudrücken. Nach einiger Zeit gab sie der Aufforderung der Polizei nach und gab die Straße wieder für den Autoverkehr frei.

Die 54-jährige Aktivistin trug ein Schild mit der Aufschrift: „Ich habe Angst um die Zukunft aller Kinder und Enkelkinder wegen der Klimakrise“.

„Ich möchte mich in die Perspektive der Kinder begeben und stören. Ich möchte die Welt und die Entscheidungen, die wir gerade im Großen und im Kleinen täglich treffen, aus Sicht der Kinder betrachten. Umweltschutz im eigenen Haushalt und in der Politik, Corona-Politik, in Konsum-Entscheidungen und in der Subventions-Politik, haben alle Auswirkungen auf zukünftige Generationen. Ich möchte dazu einladen, vor allen Entscheidungen, die meine Generation der EntscheiderInnen treffen, die Perspektive der Kinder einzunehmen, sich einen Moment auf den Boden zu setzten und innezuhalten. Ich möchte, dass junge Menschen vor Entscheidungen in allen Belangen der Zukunft angehört und einbezogen werden. Ich wünsche mir für die nachfolgenden Generationen Entscheidungs-Optionen und Handlungs-Möglichkeiten, so wie wir das von unseren Eltern bekommen haben. Ich bin der festen Überzeugung, dass wir die Welt nicht unseren Kindern vererben, sondern sie von ihnen geliehen haben. Wir sollten auch so handeln und entscheiden.“, so Beate H. von Extinction Rebellion Wuppertal.

Der 60 Jahre alte Thomas hat in Duisburg protestiert. “In den vielleicht 30 Minuten, die ich auf der Straße sitzen werde, sterben drei Arten auf der Erde aus, sterben 18 Menschen an Hitze und schmelzen 14.000 Tonnen von Eis in der Antarktis”, sagt der Mathematiker und Vater erwachsener Kinder. Er fürchtet, dass seine Enkel massiv unter den Folgen der Klimakrise leiden werden. “Mit unserer aktuellen Lebensweise zerstören wir die Lebensgrundlagen unwiderruflich.” Daran ändere auch der Beschluss des Bundesverfassungsgerichts nichts, in dessen Folge die Bundesregierung ihr Klimaschutzgesetz überarbeitet hat.

In Köln blockierten insgesamt sechs Aktivist:innen Straßen in verschiedenen Stadtteilen, so in Deutz, am Eifelplatz, im Belgischen Viertel, Ebertplatz, Nippes und am Volksgarten. In Dortmund und Bielefeld gab es Ein-Personen-Blockaden an jeweils fünf Stellen der Städte. Drei Menschen saßen in Essen; in Bochum, Duisburg, Wuppertal, Bonn und Solingen jeweils eine Person. Am Kölner Eifelplatz riss ein Passant einer Rebellin gewaltsam ihr Schild vom Körper und beleidigte sie laut schimpfend. In der Dortmunder Nordstadt bildete sich ein Menschenauflauf.

Extinction Rebellion setzt sich mit friedlichem zivilen Ungehorsam für einen repräsentativen Bürger:innenrat ein, der Maßnahmen gegen den drohenden ökologischen und zivilisatorischen Kollaps beschließen soll. Die Bewegung fordert die Politik auf, den Klimanotfall anzuerkennen und Klimaneutralität bis 2025 zu erreichen. Sie wurde 2018 in Großbritannien gegründet und ist mittlerweile in über 70 Ländern auf sechs Kontinenten vertreten. In Deutschland gibt es circa 130 aktive Ortsgruppen.

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Kommentare

  1. Norbert Beutel sagt:

    Was für ein Fähnchen schleppt die Dame hier mit sich rum? Sandwich-Schnitt einer Vodafone-Reklame?

  2. Jan sagt:

    Bei den Fotos fehlt die gesetzlich vorgeschriebene Quellangabe und das deutlich erkennbare Autokennzeichen wird aus datenschutzrechtlichen Gründen üblicherweise auch unkenntlich gemacht.

    1. XRWtal sagt:

      Das stimmt, da gebe ich dir Recht. Ich habe das jetzt bei beiden Artikeln zur Rebellion of one korrigiert.
      Danke dir für den Hinweis!

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