Parkourplatzfamilie wünscht sich mehr Gestaltungsmöglichkeiten

Seit dem Sommer gibt es im Wuppertaler Osten die Parkourplatzfamilie. Noch ist sie eher unbekannt, aber das soll sich bald ändern. Denn die Jugendlichen aus Wichlinghausen und Oberbarmen wollen direkt im neuen Jahr mit Postern auf sich und ihre Wünsche aufmerksam machen. Das Projekt wird über den Verfügungsfonds der Sozialen Stadt Oberbarmen / Wichlinghausen gefördert und vom VierZwoZwo Quartierbüro begleitet.

Streetworker der Diakonie Wuppertal Kinder-Jugend-Familie sind schon seit über einem Jahr verstärkt in den östlichen Quartieren der Stadt unterwegs. Sie kümmern sich um Kinder und Jugendliche zwischen sechs und 25 Jahren, die viel Zeit auf der Straße verbringen, „auch weil einige kein schönes Zuhause haben“, wie Daniel Book vom Diakonie-Team es beschreibt.

Bis zu 60 sind den Streetworkern inzwischen bekannt. Um mit den Kindern und jungen Erwachsenen ins Gespräch zu kommen, gehen neben Daniel Book auch Inga Rösner, Friedi Schemann und Madleine Gabriel dahin, wo sich die Gruppen aufhalten. „Es gibt nicht viele Orte, wo sie geduldet werden“, weiß Daniel Book. Deshalb würden sie sich meistens auf dem Parkourplatz auf dem Bergischen Plateau treffen. Die Streetworker haben ihr Camp in einem Container aufgeschlagen, der vom Bob-Kulturwerk e.V. direkt nebenan aufgestellt wurde. Sie stehen für Gespräche bereit, fungieren als eine Art Beistand für die Jugendlichen und führen mit ihnen Projekte durch. Eines hat im Sommer stattgefunden und würde über den Verfügungsfonds realisiert. Dabei sind rund 30 Teilnehmer*innen, die sich den Namen „Parkourplatzfamilie“ gegeben haben, mit Fotoapparaten im Quartier unterwegs gewesen und haben fotografiert, was ihnen auffällt und was sie ändern möchten. Das Ergebnis: „Die Parkourplatzfamilie wünscht sich mehr Gestaltungsmöglichkeiten rund um den Platz und fordert ein Verbot von hartem Alkohol“, fasst Daniel Book es zusammen. Wünsche gibt es ebenfalls: eine Toilette und überdachte Sitzgelegenheiten.

Ihre Forderungen haben die jungen Leute in einem kurzen öffentlichen Brief niedergeschrieben. Ein Grafikdesigner hat aus dem Text und Fotos ein Plakat erstellt. „Das wollen wir über Weihnachten drucken lassen und als Poster in den Geschäften im Gemeinwesen verteilen“, berichtet Daniel Book. Ab dem 01. Januar werden zudem die Instagram- (@parkourplatzfamilie) und Facebook- (Parkourplatz Familie – PPF) Seiten online gehen, über die die Fotos, die im Sommer entstanden sind und Statements der Kinder und Jugendlichen veröffentlicht werden. „Im Folgenden soll sie als Infoseite für alle dienen, die am Projekt „Instandhaltung des Parkourplatzes und Gestaltung der Umgebung“ Interesse haben“, ergänzt der Streetworker. Quartiermanager Lukas Meier ist begeistert von dem Projekt und dem Mut der Jugendlichen: „Wir vom Quartierbüro finden es toll, dass die Kinder den Stadtteil erkunden und eigene Ideen für Veränderungen einbringen konnten. Außerdem finden wir es mutig und prima, dass sie nun das Gespräch mit den Erwachsenen im Quartier suchen.“ 1500 Euro sind über die Soziale Stadt in das Projekt geflossen, das einen Beitrag zum besseren Generationenverständnis im Quartier leistet und gleichzeitig die Bürger*innen-Beteiligung fördert. Informationen zum Verfügungsfonds gibt es beim VierZwoZwo Quartierbüro per Email unter info@vierzwozwo.de.

Quelle: https://vierzwozwo.de/

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