17.03.2019

Mit der Seilbahn endlich Wirklichkeit: Die Schnelle Nord-Süd-Verbindung:

... seit 60 Jahren in Planung, jetzt haben wir die Chance !

Für die jüngeren eine Art Science-Fiction, für die älteren ein wehmütiger Rückblick auf bessere ÖPNV-Zeiten:

Mit dem Neubau des Döppersbergs gegen Ende der 1950`er Jahre entstand, obwohl die Planung unter dem Motto „autogerechte Stadt“ stand, dennoch eine auch nach heutigen Maßstäben in jeder Hinsicht vorbildliche Nahverkehrsanlage. Oberster Planungsgrundsatz war die strikte Trennung der Verkehrsarten, die zum einen die zahlreichen Fußgängertunnel entlang der B7 hervorbrachte, zum anderen aber auch eine Führung der Straßenbahnen auf eigenem Bahnkörper ermöglichte. Nur der Radverkehr sollte keine Rolle mehr spielen.

Die „Rampe“ wurde von den meterspurigen Bahnen im Zweirichtungsverkehr befahren. Langfristiges Ziel wäre es gewesen, eine leistungsfähige, durchgehend zweigleisige (Schnell)-Straßenbahn in Nord-Süd-Richtung zu schaffen. Leider endete der vorbildliche Ausbaustandard bereits an der Stadthalle.  Außerdem war noch die Kurve „Ferdinand-Schrey.-Straße“ als 2-gleisige Straßenbahnstrecke erstellt worden. Zum Zeitpunkt der Planung des neuen Döppersbergs stand aber schon fest, dass die Meterspur mittelfristig aufgegeben werden sollte. Seit Ende des 2.Weltkrieges hatte man das Meterspurnetz nur noch notdürftig unterhalten, neue Fahrzeuge wurden nicht mehr beschafft, die Alternative hieß damit entweder Ausbau oder Umstellung auf Busbetrieb.

Bei diesem Planungsstand hätte es sich jedoch aufgedrängt, die Rampe gleich so auszulegen, dass sie auch für Busse im Zweirichtungsbetrieb befahrbar gewesen wäre. Leider blieb diese Möglichkeit ungenutzt, eine für Wuppertal leider bis heute typische Inkonsequenz in Planung und Umsetzung von ÖPNV-Projekten

Erst Mitte der 1990`er Jahre wurde mit der CE-Linie 65 die schnelle Nord-Süd-Verbindung vorübergehend Wirklichkeit.  Leider mussten die Fahrzeiten infolge Zunahme des Verkehrs und zahlreicher verkehrspolitischer Fehlentscheidungen, zuletzt die Linienführung im Bereich des neuen ZOB,  immer weiter gestreckt werden so dass von einer Schnellverbindung heutzutage keine Rede mehr sein kann. Die gegen das Seilbahnprojekt immer wieder vorgebrachten Fahrzeitvergleiche mit den angeblich schnelleren Zeiten der CE-Busse sind spätestens durch die neuen Linienführungen gegenstandslos geworden.

Mit der Seilbahn verbindet sich also die Hoffnung, eine seit 60 Jahren überfällige schnelle Verbindung endlich Wirklichkeit werden zu lassen.

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