25 Jahre Widerstand gegen Rassismus, Ausgrenzung und für soziale Rechte

Pressemitteilung vom 20.02.2019

25 Jahre Widerstand gegen Rassismus, Ausgrenzung und für soziale Rechte – Tacheles e.V. wird 25 – und ist heute notwendiger denn je!

Der Erwerbslosen- und Sozialhilfeverein Tacheles wurde vor 25 Jahren, am 24. Februar 1994, als Reaktion auf die rassistischen Brandanschläge von Solingen und Mölln gegründet. Zentrales Motiv war es, Menschen in Notlagen durch praktisches, solidarisches Handeln zu unterstützen, ihre Rechte wahrzunehmen. Dabei wirkt die Überwindung materieller und gesellschaftlicher Ausgrenzung dem Gefühl sozialer Deklassierung entgegen und beugt somit rassistisch motivierten Neiddebatten und -handlungen vor.

Der Verein ist als Interessenvertretung von Arbeitslosen und materiell benachteiligten Menschen im Laufe der Jahre über die Grenzen Wuppertals hinaus aktiv und bekannt geworden. Begonnen hat alles 1994 mit Sozialberatung am Küchentisch von Harald Thomé, Gründungsmitglied und heutiger Vorsitzende des Vereins. Seitdem wurden die Aktivitäten von Tacheles stetig ausgeweitet. Regional und bundesweit bekannt, betreibt der Verein inzwischen eine Homepage mit ca. 4,5 Mio. Zugriffen im Monat sowie ein Arbeitslosenzentrum mit Stadtteil- und Ausflugscafé an der Nordbahntrasse.

Aber vor allem bietet Tacheles seit eh und je Sozialberatung an und trotz vergrößertem Team und neuen Räumlichkeiten kann der Verein den Bedarf an Hilfe und Unterstützung kaum decken. Die Tacheles-Beratung ist behördenunabhängig und parteiisch im Sinne der Ratsuchenden. Sie umfasst Informationen, Hilfestellungen und Tipps im Umgang mit den Ämtern sowie Unterstützung bei der Durchsetzung von Leistungsansprüchen gegenüber den Behörden.

Die Sozialberatung wurde von der Vereinsgründung bis heute stets ehrenamtlich geleistet. Hierfür erhält der Verein keine öffentliche Förderung. Die konsequente Unterstützung von Leistungsberechtigten durch Tacheles e.V. bei der Durchsetzung ihrer Rechte ist offensichtlich nicht erwünscht und wird nicht finanziert. Trotzdem beraten die ehrenamtlichen Kräfte pro Jahr ungefähr 2.000 Menschen persönlich. In den 25 Jahren kommt so eine mittlere fünfstellige Zahl an Menschen zusammen, die sich vertrauensvoll an den Verein gewendet hat.

Neben dem Beratungsangebot engagiert sich der Verein in der Sozialpolitik. Er ist sehr gut vernetzt und beteiligt sich an lokalen, regionalen und bundesweiten Initiativen zur Verbesserung der Lage von Menschen, die von Armut bedroht oder betroffen sind. Die Homepage des Vereins dient als Plattform für zahlreiche politische und rechtliche Informationen rund um das Thema soziale Sicherung. Tacheles schreibt Stellungnahmen zu Gesetzgebungsverfahren, Aktive des Vereins wurden als  Sachverständige zu Bundestagsanhörungen geladen und waren zuletzt als sachverständige Dritte bei einer Anhörung des Bundesverfassungsgerichts beteiligt.

Zudem gibt der Verein den „Leitfaden ALG II/Sozialhilfe von A-Z“ heraus, der noch in dem Monat  in 30. Auflage erscheint. Der Leitfaden gehört zu den anerkannten Ratgebern von Menschen, die auf Sozialleistungen angewiesen sind und deren Berater*innen.

Seit sechs Jahren betreibt der Verein Tacheles das seine Beratungsstelle mit Stadtteiltreff im Loher Bahnhof an der Nordbahntrasse. Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums ist für den 16. Juni rund um den Bahnhof ein großes „Fest der Solidarität“ geplant, das zusammen mit vielen anderen Wuppertaler Organisationen, Initiativen und auswärtigen Gästen gefeiert werden soll.

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