19/24 Neue Mobilität: Solar soll sie sein!

Mehr elektrische Mobilität wie auch mehr elektrischer ÖPNV darf nicht zu mehr Stromerzeugung aus fossilen Quellen führen. Dagegen hilft nur die parallele Solarisierung der Mobilität. Autonomes Fahren kann eine Lösung für die Mobilitätswende sein – Szenarien dazu sind überfällig.

19/24 Faktencheck zum Themenblock 5 „Verbundphilosophie“

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mobil – erneuerbar, Quelle: Weert Canzler

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„Das sei nicht zu schaffen.“ Um gut 37 Prozent soll der CO2-Ausstoß von Neuwagen zwischen 2021 und 2030 sinken, hat die EU am 17. Dezember 2018 beschlossen. Und damit die üblichen Reaktionen bei Verantwortlichen und Fans der Automobilindustrie ausgelöst.

Fakt

Die EU hatte bereits früher festgelegt, dass neuzugelassene PKW im Jahr 2021 im Schnitt nicht mehr als 95 Gramm CO2 /km ausstoßen dürfen. Gegenüber heute mit einem durchschnittlichen Ausstoß von etwa 120 Gramm/km sollen die Emissionen auf dann 59 Gramm/km gesenkt werden.

Die Automobilindustrie mag jammern wie sie will, die Konkurrenz aus Asien wird dazu führen, dass solche Werte viel schneller Realität werden, als sich viele vorstellen können. Man kann sicher sein, dass das Katastrophengeschrei letztlich nur dazu dient, fette staatliche Subventionen locker zu machen.

Aber eine Frage darf darüber nicht vergessen werden. E-Mobile und PlugIn-Hybride werden mit einem CO2-Verbrauch von null Gramm berechnet, obwohl der Strom für sie noch zu einem beträchtlichen Teil aus fossilen Kraftwerken stammt. Bis 2030 sollen in der EU zwei Drittel der Neuzulassungen Elektroautos einschließlich der PlugIn-Hybride sein. Aktuell liegt die Elektromobilität bei zwei Prozent.  Es darf nicht dazu kommen, dass wieder mehr fossiler Strom erzeugt wird. Mit einem Mehr an elektrischer Mobilität wie auch einem elektrischen ÖPNV ohne sauberen Ökostrom würde dies für die fossilen Stromerzeuger nur zu einer willkommenen Markterweiterung führen. Dagegen hilft nur die parallele Solarisierung der Mobilität.

FAZIT:  Was tun!

Der Autoverkehr ist noch immer auf Benzin und Diesel ausgerichtet. Solare E-Mobilität bietet aber die Chance zu neuer Lebensqualität. Damit E-Autos nicht mit schmutzigem Kohlestrom fahren müssen, sollte PV-Strom für E-Mobilität nicht mehr mit der EEG-Umlage belastet werden.

Es braucht Solar-Ladestationen im öffentlichen Bereich mit Wechselstrom für den Nah- und Stadtverkehr. Schnellladung an Gleichstromstationen wäre dagegen auf Schnellstraßen bzw. Autobahnen vonnöten. Genauso bedeutsam ist die Erkenntnis, dass BürgerEnergie sich an der Bereitstellung von Ökostrom massiv beteiligen muss. Statt sich von den Netzbetreibern abregeln zu lassen, sollte die BürgerEnergie neue Geschäftsmodelle entwickeln, die auch der solaren Mobilität dienen.

 

Hintergrund/Links

  • „Gesättigte Pkw-Märkten mit Rebound-Effekt – das Beispiel Deutschland:
    Durchschnittliche Motorleistung bei Neuzulassungen in 2014: 140 PS
    • SUV-Anteile bei Neuzulassungen: 20 Prozent
    • Selbst kleine SUVs sind hoch, schwer und durstig“

„Säulen postfossiler Mobilität 2025:
• Dekarbonisierung des Verkehrs = VerbrennungstechnikAusstieg

  • Mobility as a service: Öffentliche Autos und Räder als Ergänzung des Öffentlichen Verkehrs („Keep it simple and easy“)
    • Stärkung des nicht-motorisierten Verkehr (auch aus Gesundheitsgründen)
    = mehr nicht-motorisierten Verkehr und Elektrifizierung des reduzierten motorisierten Verkehrs“

Weert Canzler: Mobilität und Verkehr im Jahr 2025 

  • Die Wirtschaftswoche berichtete bereits am 19.4.2017:
    „Während Deutschland noch über Sinn oder Unsinn von Elektroautos diskutiert, schafft China Tatsachen. Das Land ist zum Leitmarkt aufgestiegen – bei Produktion und Nachfrage. Deutsche Hersteller müssen sich sputen. Das zeigt ein Blick auf die Automesse in Shanghai.“

…“Dazu kommt, dass die Regierung diese Entwicklung extrem fördert – nicht nur aus industriepolitischen Gründen. Sie will auch die Umweltbelastung in den Mega-Cities senken. Das ist dringend nötig, wie die Smog-Bilder aus Shanghai oder Peking immer wieder zeigen“.

Die Zukunft der E-Mobilität entscheidet sich in China 

  • „Dazu kommt, dass die Regierung diese Entwicklung extrem fördert – nicht nur aus industriepolitischen Gründen. Sie will auch die Umweltbelastung in den Megacities senken. Das ist dringend nötig, wie die Smog-Bilder aus Shanghai oder Peking immer wieder zeigen. ELEKTROAUTOS: Gratis parken und tanken. Welche Märkte sich am dynamischsten entwickeln und wie sich deutsche Hersteller weltweit schlagen, zeigt das Ranking der Berater von McKinsey. Kurz gesagt: Chinas Regierung hat den Technologiewechsel in der Autoindustrie zu einer Priorität gemacht.“ … „Als Fazit bleibt nur zu konstatieren, dass bisher kein Szenario erkennbar ist, in dem das autonome Fahren wirklich eine Lösung für die Verkehrswende darstellt, selbst wenn die entsprechenden Fahrzeuge schon aus Wartungsgründen alle elektrifiziert sein werden. Es steht vielmehr zu befürchten, dass sich der autonome Verkehr als eine Last für die Energie- und Verkehrswende entpuppt, dass aus „The next big Thing“ schnell „The next big Problem“ wird.

Autonomes Fahren – Lösung oder Last der Verkehrswende.“

Aktionen / Veranstaltungen, Buch-/Filmtipp  

  • Die neue Lust an einer anderen Mobilität

„Die neue Mobilität, sie wird bunter und macht Spaß, wie der Autor schreibt. Wer einen Blick in die Zukunft des Fortbewegens werfen will, dem sei dieses Büchlein empfohlen, zum Beispiel als Lektüre im Zug “ (neue energie, Juni 2011) 

Buchtipp: Generation Mietwagen: Die neue Lust an einer anderen Mobilität 

Patenschaft:
Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie, DGS www.dgs.de

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