IG Metall lädt zur Ausstellung „Zerschlagung der Mitbestimmung 1933“ ein

Anlässlich ihres 125-jährigen Jubiläums hat die IG Metall Wuppertal am 01. September 2016 im Lichthof des Rathauses Barmen eine historische Ausstellung über die brutale Niederwerfung der ersten deutschen Betriebsdemokratie durch die NS-Herrschaft eröffnet.

Gruppenfoto der Besucher der AusstellungBesucher der Ausstellung ©IG Metall Wuppertal

Knapp 70 Besucher und Besucherinnen lauschten interessiert den Rednern, bevor sie im Anschluss einen Rundgang durch die Bildergalerie machten.
Die Stimmung war hin- und hergerissen zwischen Fassungslosigkeit über die brutale Ausschaltung von Gewerkschaftern und Betriebsräten unter den Nationalsozialisten und Staunen über den Mut, den diese Menschen für den Kampf um soziale Gerechtigkeit und faire Arbeits- und Lebensbedingungen in jener Zeit aufbrachten. Die Ausstellung dokumentiert anhand von Fotos, Flugblättern, Plakaten und Dokumenten die Entstehung und Beseitigung der „Weimarer Betriebsdemokratie“. Mit dem Betriebsrätegesetz von

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1920 war Deutschland zu einem Pionier der Mitbestimmung in Europa geworden. Erstmals erhielten Belegschaftsvertretungen gesetzlich garantierte Mitspracherechte bei betrieblichen
Entscheidungen, die dann während der NS-Diktatur durch politische Gleichschaltung, Terror und Gewalt systematisch ausgeschaltet wurden.

Torsten Lankau am RednerpultTorsten Lankau, Geschäftsführer, IG Metall Wuppertal ©IG Metall Wuppertal

Die Ausstellung soll daran erinnern, dass demokratische Grundprinzipien für Wohlstand und soziale Gerechtigkeit unerlässlich sind. In seiner Eröffnungsrede machte Torsten Lankau, Ge-
schäftsführer der IG Metall Wuppertal darauf aufmerksam, dass die Ausstellung auf anschauliche Weise zeige, dass demokratische Errungenschaften wie betriebliche Mitbestimmung und
Tarifautonomie nicht selbstverständlich sind.

Dabei seien gerade sie die Garanten für eine soziale Marktwirtschaft. Als Beispiel führte er die Weltwirtschaftskrise von 2009 an: „Durch
das Zusammenwirken von Gewerkschaft, Arbeitgebern, Betriebsräten und Politik konnte die Krise in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern ohne schwerwiegende Arbeitsplatz- und
Produktionsstandortverluste bewältigt werden. Möglich war dies durch verfassungsrechtlich geschützte Mitbestimmungsrechte von Betriebsräten bei gleichzeitig stabiler
Sozialpartnerschaft zwischen Gewerkschaft und Arbeitgeberverband sowie einer handlungsbereiten Politik.“

Oberbürgermeister Andreas Mucke am RednerpultOberbürgermeister Andreas Mucke ©IG Metall Wuppertal

In seiner Funktion als Hausherr richtete auch Oberbürgermeister Andreas Mucke einige Worte an die Anwesenden: „Gewerkschaften sind ein notwendiger Stützpfeiler für das Funktionieren der

Demokratie – damals wie heute. Ich freue mich, dass wir in unserem Rathaus die Ausstellung präsentieren dürfen.“ Abschließend führte Dr. Rudolf Tschirbs, einer der Begründer der Ausstellung, durch die Bildergalerie.
Torsten Lankau: „Die Ausstellung ist ein klares Plädoyer für den Erhalt, den weiteren Ausbau und die Stärkung der Mitbestimmung von Arbeitnehmern in Betrieben. Um so mehr freuen wir
uns, dass so viele Menschen zu unserer Eröffnungsveranstaltung gekommen sind. Die Ausstellung bleibt noch zwei Wochen in Wuppertal. Wir laden alle interessierten Bürgerinnen und
Bürger herzlich ein, sie zu besuchen.“

Die Ausstellung wird vom 01.09. – 04.09.2016 im Lichthof des Rathauses Barmen und vom 05.09. – 16.09.2016 in der IG Metall Wuppertal, Elberfelder Str. 87, 42285 Wuppertal zu besuchen
sein.

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