Durch Upcycling-Produkte in den Wuppertaler Zoo

Für "Wuppertal 24 Stunden live" öffnete das Berufskolleg Werther Brücke seine Holzwerkstatt für Besucher und zeigte in der Praxis, was für und mit Flüchtlingen getan werden kann.

„Skateboard Kette 10 Euro, Garderobe Schwanensee 25 Euro. Mit Ihrem Kauf finanzieren Sie einen Klassenausflug der BIF 6 in den Wuppertaler Zoo“. Die Preisliste und der Verkaufsstand mit den bunten Ketten- und Schlüsselanhängern, den Klemmbrettern und den außergewöhnlichen Garderoben fallen den Besuchern der Holzwerkstatt sofort ins Auge. Bunte Namensschilder mit den Fahnen der unterschiedlichsten Herkunftsländer stehen auf den Tischen. An einer Wäscheleine, die über den Besucherköpfen quer durch die Werkstatt verläuft, hängen Abbildungen von Werkzeugen mit deren arabischen, somalischen oder serbischen Bezeichnungen. Im Rahmen von „Wuppertal 24 Stunden live“ ist die Werkstatt des Berufskollegs Werther Brücke für Besucher geöffnet.

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Und an den Werktischen stehen sie: die Schüler der Internationalen Förderklasse BIF6. Die jugendlichen Flüchtlinge sind seit Sommer 2015 in Deutschland und wurden dem Berufskolleg nach einem Eingangstest durch das Ressort für Migration und Zuwanderung der Stadt Wuppertal zugeteilt. In der Förderklasse erlernen sie vorrangig die deutsche Sprache, erhalten neben dem Unterricht in Mathe, Englisch oder Politik auch Einblicke in die grundlegenden Arbeit en des Schreinerhandwerks.

Lehrer Lutz Klever-Leiding ist selbst gelernter Schreinermeister und hat Spaß daran, mit den Schülern Projekte außerhalb der üblichen Stundeninhalte durchzuführen und die Schüler ganzheitlich zu fördern. „Dabei ist das soziale Miteinander nicht ganz einfach, auch weil die Jugendlichen aus unterschiedlichen Konfliktregionen kommen.“ An der Werkbank steht Josef aus Syrien neben Aleksandar aus Serbien, der Somali Hasan neben Jalloh aus Guinea. Ihr gemeinsames Ziel im Werkstattunterricht von Klever-Leiding: Abfallprodukte aufzuwerten und Neues daraus zu erschaffen.

Wie zum Beispiel die Skateboard Garderoben. Die Skateboards stammen aus Restbeständen und werden mit Hilfen von gebogenen Gabeln zu Wandobjekten. „Diese Garderobe ist bereits vorbestellt und wird bald bei einer Grundschulrektorin in Monheim hängen.“ Klever-Leiding steht den Besuchern Rede und Antwort und die Freude am Umgang mit den jungen Menschen und an der Mission „Upcycling“ ist ihm anzumerken. „Die Jungs haben die ersten Anhänger, die sie aus den Skateboards gefertigt haben, ihren Freundinnen geschenkt,“ grinst er.

Die nächsten Projekte sind bereits geplant. Aus Massivholzresten soll zum Beispiel ein Spielhaus gebaut und an eine lokale soziale Einrichtung gespendet werden. Und durch die Produktion eines beweglichen Holzfisches sollen sich die Flüchtlinge bald an normale Arbeitsabläufe gewöhnen. „ Das ist für die Integration wichtig“.

Den Zoobesuch wird die Klasse übrigens realisieren können -durch das eingenommene Geld und durch zwölf Freikarten, die eine Besuchergruppe am Abend noch gespendet hatte.

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