Illustrierter Kurzführer zur Geschichte des Opernhauses erschienen

Streifzug durch über 100 Jahre Kultur- und Zeitgeschichte: In ihrer Publikationsreihe über bedeutende historische Orte in Wuppertal hat die Begegnungsstätte Alte Synagoge jetzt gemeinsam mit den Wuppertaler Bühnen eine reich illustrierte Broschüre zur Geschichte des Opernhauses veröffentlicht.

Kulturgeschichtliches Glanzlicht:  Das Opernhaus Wuppertal,  2009. Foto. Andreas FischerKulturgeschichtliches Glanzlicht: Das Opernhaus Wuppertal, 2009. Foto. Andreas Fischer

Mit seiner an künstlerischen Glanzlichtern reichen Geschichte gehört das Wuppertaler Opernhaus zu den bedeutendsten Kulturinstituten unserer Stadt und in der Region. Es ist untrennbar verbunden mit dem Wirken von Pina Bausch und weltweit als „Heimatort“ ihres Tanztheaters bekannt. Viele Künstler und Künstlerinnen von nationalem und internationalem Rang haben als Intendanten, Dirigenten, Sänger, Regisseure, Bühnenbildner oder Choreografen ihre Spuren hinterlassen und das Profil des Hauses mitgeformt. Zu den prägenden Persönlichkeiten an diesem Haus gehörten zu allen Zeiten immer auch Künstler jüdischer Herkunft, z.B. Otto Klemperer, Elsa Merényi-Rappoport, Max Ophüls, Georg Salter, Franz Allers, Grischa Barfuss oder Hanna Jordan.  Seit den 1950er Jahren avancierte das Opernhaus an der Friedrich-Engels-Allee mit  Theaterleitern wie Arno Wüstenhöfer, jungen Ensemblemitgliedern wie Kurt Moll, Ute Vinzing oder Peter Hofmann, Ballettdirektoren wie Erich Walter oder Opernchefs und Regisseuren wie Kurt Horres und Friedrich Meyer-Oertel zu den gefragtesten Musiktheaterbühnen in der Bundesrepublik.

Wuppertals Opernhaus wurde 1905 als Stadttheater Barmen errichtet. Es war – ganz im Geist eines sich aus religiöser Bevormundung befreienden und selbstbewussten städtischen Bürgertums – der sinnfällige Ausdruck eines starken Bedürfnisses nach Kultur und Bildung. Seit seinen Anfängen ist das immer wieder architektonisch dem Zeitgeist angepasste Theatergebäude stets mehr gewesen als nur ein der Erbauung und Erhebung dienender Musentempel. Es war immer auch ein Spiegel der politischen Zeitumstände: in der Kaiserzeit bis zum Ende  des Ersten Weltkriegs, in den unruhigen Jahren der Weimarer Republik, unter der Nazi-Herrschaft, im „Wirtschaftswunder“ nach der Katastrophe des Zweiten Weltkriegs und in den impulsiven und theaterbegeisterten 1960er und 1970er Jahren.

In handlicher Form, informativen Kurztexten und mit zahlreichen, zum Teil eher unbekannten Bilddokumenten hat der Literatur- und Sozialwissenschaftler Michael Okroy die hochinteressante Geschichte des Wuppertaler Opernhauses dargestellt und damit dem 2009  sanierten Gebäude an der verkehrsumtosten Friedrich-Engels-Allee ein stadt- und kulturhistorisches Profil verliehen. Die 20-seitige Broschüre ist für eine Schutzgebühr von 1 Euro an folgenden Stellen erhältlich: Begegnungsstätte Alte Synagoge (Zentrum Elberfeld), KulturKarte der Wuppertaler Bühnen im CityCenter (Schlossbleiche 40) und an der Kasse des Opernhauses.

Information und Kontakt:

Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal, Genügsamkeitstraße, Wuppertal-Elberfeld

T.: 0202 563 2843; E-Mail: info@alte-synagoge-wuppertal.de; Internet: www.alte-synagoge-wuppertal.de

 

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