Hellwach gegen Rechtsextremismus?

Editorial der Bergischen Blätter, Ausgabe 02.2011 von Silke Nasemann

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Können 40 Bürger eine ganze Stadt in Aufruhr bringen? Es sieht wohl so aus. Denn rund 40 Anhänger der rechtsradikalen Szene haben sich offensichtlich gezielt in Wuppertal-Vohwinkel angesiedelt, um von dort aus ihre politischen Ansichten zu verbreiten.
Das versetzt nicht nur die Vohwinkler in helle Aufregung, sondern greift immer mehr auf die Stadt über, sodass sich das Polizeipräsidium Wuppertal mit Präsidentin Brigitta Radermacher an der Spitze nun in der Pflicht fühlt, ein verstärktes Augenmerk auf diese Szene zu richten. Die bundesdeutschen Ereignisse in Sachen Rechtsradikalimus haben dazu wahrscheinlich auch ein Übriges getan.
Was unter anderem in den letzten zwei Jahren passiert ist, versuchen wir in der Titelgeschichte noch einmal aufzurollen. Eine große Hilfestellung dabei ist das Medienprojekt der Stadt Wuppertal, das seit Jahren junge Menschen dazu anregt, mit selbst gedrehten Filmen ihre Meinung zu äußern und für Aufklärung in vielerlei Hinsicht zu sorgen.Da darf das Thema Rechtsradikalismus natürlich nicht fehlen.
Die Aufführung des Films „Das braune Chamäleon“ provozierte dann auch gleich einen Angriff der rechtsradikalen Szene – aber die jungen Filmemacher und ihre Projektleiter ließen sich nicht einschüchtern, blieben am Ball, dokumentierten in ihren Filmen weiterhin, was gerade auch in Wuppertal in Sachen Rechts passiert – inklusive der Gegenwehr.
Ich kann Ihnen vor allem den Zweiteiler „Keine besonderen Vorkommnisse“ des Medienprojektes ans Herz legen, den Sie bei You-Tube finden (http://www.youtube.com/watch?v=UVxEJjjT4vo). Schauen Sie sich den Film an! Er zeigt, wie die Wuppertaler über die Geschehnisse in ihrer Stadt denken. Der Film endet damit, dass die Polizei nicht zu einer Stellungnahme bereit gewesen sei. Die ist nun erfolgt.
Nun muss sich die Polizeipräsidentin allerdings auch an den Taten messen lassen, die sie mit dem Programm „Hellwach gegen Rechtsextremismus“ angekündigt hat. Aber ich bin mir sicher, dass das Medienprojekt am Ball bleiben wird – und hoffentlich viele andere auch.

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