Alfred Sisley – der wahre Impressionist

Heute ist es endlich soweit. Das Von der Heydt-Museum präsentiert bis zum 19. Januar 2012 bundesweit die erste große Ausstellung des Impressionisten Alfred Sisley.

Alfred Sisley

Alfred Sisley ist 1839 in Paris als Sohn britischer Kaufleute geboren worden. Nie hat er die französische Staatsbürgerschaft erlangt, trotz redlichem Bemühens und dennoch zählt er neben Monet, Renoir, Degas und Pissaro als einer der bedeutendsten Künstler des französischen Impressionismus.

Alfred Sisley studierte von 1860 bis 1863 im Atelier des Schweizer Malers Charles Gleyre in Paris. Dort schloss er eine lebenslange Freundschaft mit Monet und Renoir.
Seine Gemälde wurden vom offiziellen Salon in Paris mehrfach zurückgewiesen, was ihn dazu brachte 1874 an der ersten Impressionisten-Ausstellung teilzunehmen.

The Road to Hampton Court, 1874
„Er hält die flüchtigen Momente des Tages fest, er beobachtet eine Wolke und malt, wie sie vorüberfliegt. Auf seiner Leinwand spürt man den Lufthauch noch, und die Blätter bewegen sich leicht im Wind“
Stéphane Mallarmé

Der Impressionismus bezeichnet eine Epoche in der Kunstgeschichte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die einen sprechen vom Anfang der Moderne, die anderen vom Ende der traditionellen Epochen, manche sagen beides.

Charakteristisch für diese Art der Malerei ist die Fokussierung auf das Lichtspiel. Die skizzenhaft gemalten Inhalte der Gemälde spielen eine nur sekundäre Rolle. Im Vordergrund steht das Licht und seine Wirkung. So werden die gleichen Motive mehrfach unter verschiedenen Lichteinflüssen dargestellt, sprich während unterschiedlichen Tages- und Jahreszeiten. Dabei wird meisten plein-air (unter freiem Himmel) und sur-le-motif (vor dem Motiv) gemalt. Bezeichnend ist auch, dass mit dem Impressionismus das Bild des Bildes wegen gemalt wurde und nicht mehr um etwas bestimmtes darzustellen, sondern einfach auf Grund des Bildes selbst (L’art pour l’art). Ein bekanntes Beispiel dafür sind „Die Stohmieten“ Sisleys.

Street of Marlotte

Das Gesamtwerk Sisleys umfasst 884 Gemälde, fast ausschließlich bezaubernde Landschaften, entstanden in der Umgebung von Paris.  Es gibt zahlreiche Bilder, die er an den Ufern der Seine gemalt hat sowie eine Reihe von Winterlandschaften. Bezeichnend für Sisley sind seine großartigen Frühlings- und Sommerbilder, viele Ansichten seines Wohnortes Moret-sur-Loing, eine Serie, die, analog zu Monets „Kathedrale von Rouen, die Kirche von Moret-sur-Loing zum Thema hat und die Bildserie „Überschwemmung in Pont-Marly“.

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Fotos: Wikimedia Commons

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