Einmal spontan improvisieren, bitte

Improvisiertes. Ein Stück des Jugendclubs der Wuppertaler Bühnen. In verschiedenen Blogs berichten die Teilnehmer der Jungen Theaterfestivals Wuppertal, das vom 22. bis 28. Mai im Haus der Jugend Barmen stattfindet, über den Fortgang ihrer Proben, peinliche Pannen und die Herausforderung, Theater zu spielen. Text: Maren Christoph.

Improvisationstheater – davon hat bestimmt jeder schon mal gehört. Das heißt, dass die Schauspieler auf die Bühne gehen, keinen geübten und einstudierten Text haben, und sich nur mit ein paar Vorgaben eine Szene ausdenken. Also miteinander spielen ohne es vorher wirklich besprochen zu haben. Die Vorgaben können diverse Spielregeln sein, oder auch Vorschläge vom Publikum. Eine sehr bekannte Form des Improvisationstheaters ist der sogenannte „Theatersport“, bei dem zwei Teams von Schauspielern gegeneinander um die Gunst des Publikums spielen.

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Wie man für etwas probt, was man nicht proben kann
Doch wozu und wie proben wir in unserem Jugendclub überhaupt solche Szenen, wenn es doch eh alles auf die spontanen Einfälle der Schauspieler ankommt? Ganz einfach: Um uns mehr aufeinander einzulassen und die Spontaneität, so wie sie kommt, auch zuzulassen. Denn was sehr einfach klingt – man legt mal eben so zu zweit oder mehreren eine witzige Szene hin – ist in Wahrheit am Anfang sehr schwer zu verwirklichen. Das Problem ist, dass man bei den ersten Malen, die man eine solche Szene spielt, unbedingt die größte und beste Idee von allen haben will, sich darin total verzettelt und der andere sich gar nicht darauf einlassen kann. Oft reicht die erste einfache Idee, die einem kommt, schon aus, um eine wirklich lustige Szene zu erschaffen – und wenn es eben etwas so banales ist wie sich auf den Boden zu setzen und zu rauchen. Auch andere, sehr einfache Ideen haben bei unseren Proben schon zu unglaublich lustigen Szenen geführt, wie zum Beispiel sich die Haare und die Nase abzuschneiden oder ein wütend brüllender Anhalter zu sein, der seine beiden Fahrer mit der schlechten Laune ansteckt, bis nur noch Geschrei zu hören ist.

Übung ist alles
Doch nicht nur seine eigenen spontanen Einfälle anzunehmen braucht Übung, auch sich sofort auf eine fremde Idee einzulassen, selbst wenn man eigentlich etwas anderes mit der Szene vorhatte. Dafür macht unsere Leiterin Miriam manchmal Vertrauensübungen mit uns, bei denen einer zum Beispiel mit geschlossenen Augen den Geräuschen des anderen folgen muss oder von anderen geführt wird. Waren diese Spiele am Anfang noch ein Problem für viele von uns, so laufen sie jetzt wie geschmiert und keiner hat mehr Schwierigkeiten, auf die Vorschläge seines Partners bei der Szene sofort einzugehen. Besonders wenn ich jetzt daran zurückdenke, wie unbeholfen wir zu Beginn des Improvisierens waren, dann muss ich jetzt sagen, dass alle Übungen und Proben uns viel weiter gebracht und uns geholfen haben, schneller aus witzigen Einfällen eine lustige kleine Szene zu machen. Improvisationstheater macht einfach Spaß, weil es immer etwas Neues gibt und witzig anzusehen ist, denn man weiß auch als Zuschauer, dass man keine einstudierte Szene vor sich hat. Trotz aller Fortschritte bleibt für uns jedoch das Motto: „Übung macht den Meister!“, und wir hoffen, dass sich das ganze Proben bei dem Theaterfestival bezahlt macht Die Spannung darauf steigt, denn was genau beim Improvisieren passiert, kann man nie voraussagen.

Alle Aufführungstermine und weiter Informationen über das Junge Theaterfestival Wuppertal finden Sie auf: www.jungestheaterfestival-wtal.de

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