Dokumentarfilme über Menschen im Wachkoma und ihre Angehörigen

Am 27.11.2017 findet um 19:00 Uhr im Rex Filmtheater in Wuppertal (Kipdorf 29) die Premiere von zwei Dokumentarfilmen über Menschen im Wachkoma und ihre Angehörigen statt. Der Eintritt in die Veranstaltung kostet 5,- € (SchülerInnen und StudentInnen frei)

Im Anschluss an die Filmaufführung gibt es eine Publikumsdiskussion.
Kartenreservierungen und DVD-Bestellungen können beim Medienprojekt Wuppertal vorgenommen werden: www.medienprojekt-wuppertal.de. Vorbestellte Karten müssen bis 15 Minuten vor Beginn der Veranstaltung im Foyer des Kinos abgeholt werden.

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Die Filme werden ab der Premiere deutschlandweit als Bildungs- und Aufklärungsmittel auf DVD und per Streaming vertrieben.

Die Filme zeigen die Situation von Menschen in verschiedenen Stadien im Koma und Wachkoma, von Menschen nach Wachkoma und von Wiedererwachten. Die Erkrankten stehen wie die Angehörigen als Betroffene im Fokus der Filme. Einige werden zuhause von Angehörigen gepflegt, andere leben in Pflegeheimen oder Wohngemeinschaften. Wie ist das Leben für die Betroffenen und die Angehörigen?

Der 26-jährige Markus hatte mit 17 Jahren einen schweren Sportunfall. Nach acht Monaten im Wachkoma wohnt er halbseitig gelähmt und blind bei seinen Eltern. Er erhält verschiedenste Therapien und geht seit einigen Monaten für seine berufliche und soziale Rehabilitation in eine Werkstatt für behinderte Menschen.

Das türkisch-stämmige Paar Ö. besucht täglich seine Tochter, die sich seit über 20 Jahren im Wachkoma befindet, in einer Hohenlimburger Pflegeeinrichtung. Der besondere Familienzusammenhalt und die Religion helfen ihnen beim Überleben. Orientierung und Verständigung im deutschen Gesundheitssystem ist für sie schwierig. Seit über 30 Jahren leben Manfred und Marita mit Unterstützung durch einen Pflegedienst mit ihrer Tochter zusammen. Diese erlitt im Alter von 17 Jahren durch ärztliche Behandlungsfehler nach einem schweren Asthmaanfall einen längeren Sauerstoffmangel des Gehirns und lebt deswegen bis heute im Wachkoma.

Im Haus CERES in Mössingen leben acht Menschen im Wachkoma unterstützt durch Pflegedienste in einer Wohngemeinschaft zusammen. Den BewohnerInnen wird so eine unabhängige Lebensführung und die Teilnahme am Gemeinschaftsleben ermöglicht. Diana und Wolfgang besuchen hier seit Jahren täglich ihre Ehepartner und haben sich dabei lieben gelernt. Alexander und Jerome sind Wiedererwachte. Sie hatten Unfälle mit schweren Schädel-Hirn-Traumata und arbeiten nun nach Jahren wieder. Prof. Dr. Zieger und Dr. Ebke beschreiben als Experten die Situation von Menschen im Wachkoma, die Kommunikations- und Behandlungsmöglichkeiten.

Inhaltlich geht es in den Interviews um die Ohnmacht und die Lebensveränderung der Betroffenen und ihrer Angehörigen nach den Unfällen, um das partielle oder komplette Zurückkommen der Kranken und das In-Beziehung-treten zu ihnen, um die emotionale Kommunikation ohne Sprache und die Reaktionen, um die Qualität des Lebens, um die Würde und die Endlichkeit des Lebens. Was macht das Leben für alle Betroffenen, d. h. die Erkrankten wie die Angehörigen, lebenswert? Außerdem beschreiben die Filme die Bedeutung der Selbsthilfe für die Angehörigen und Wiedererwachten.

Die Filme geben den von Wachkoma Betroffenen eine Stimme. Die authentisch erzählten Geschichten dienen der Wahrnehmung und Verbesserung der Situation von Menschen im und nach dem Wachkoma und ihren Angehörigen, der Unterstützung eines angemessenen Umgangs mit den Betroffenen und einer gleichberechtigten Teilhabe aller Menschen an der Gesellschaft. Das Projekt ist eine Kooperation zwischen dem Medienprojekt Wuppertal und CERES e.V.

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