Warum ist mehr Bürgerbeteiligung wichtig? 5 OB-Kandidaten antworten

Zur Einstimmung auf die Podiumsdiskussion "Zukunft der Bürgerbeteiligung" am 13.08. um 19:00 Uhr in der Färberei wurden fünf Oberbürgermeister-Kandidaten zu verschiedenen Aspekten der Bürgerbeteiligung befragt. Hier die Antworten auf Frage eins.

Bürgerhaushalt Wuppertal

1. Frage: Warum ist mehr Bürgerbeteiligung wichtig?

Gunhild Böth
Bürgerbeteiligung ist wichtig, weil sich viele Menschen beteiligen wollen, wie z.B. das Bürgerbegehren Döpps 105 mit 13.000 Unterschriften zeigt. Bürgerbeteiligung, insbesondere Mitentscheidung wie der von uns beantragte Ratsbürgerentscheid zum Döppersberg, stärkt auch den sozialen Zusammenhalt in der Stadt und wirkt der Parteienverdrossenheit entgegen.

Peter Jung
Ich nehme den Wunsch nach mehr Partizipation deutlich wahr – insbesondere dann, wenn eine persönliche Betroffenheit bei den Bürgern vorliegt. Durch erfolgreiche Bürgerbeteiligung kann es uns gelingen, eine stärkere Akzeptanz für lokale Entscheidungen zu schaffen oder neu zu gewinnen. Beteiligen wir die vielen engagierten Menschen in unserer Stadt, so stellt dies eine sinnvolle Ergänzung der demokratisch legitimierten Organe – Rat und Bezirksvertretungen – dar und wir stärken unsere Stadtgesellschaft insgesamt. Im Übrigen ist mir wichtig, dass ein Mehr an Bürgerbeteiligung nicht unbedingt nur die Quantität betrifft, denn wir haben auch bisher schon eine Vielzahl von Formaten der freiwilligen Bürgerbeteiligung durchgeführt. Ein Mehr im Hinblick auf die Qualität kann ich mir allerdings sehr gut vorstellen – insbesondere was den Anspruch betrifft, durch aufsuchende und dem jeweiligen Thema angepasste Beteiligungsformate möglichst allen Bevölkerungsgruppen in unserer Stadt die gleichen Beteiligungschancen zu bieten und den Zugang hierzu zu erleichtern.

Andreas Mucke
Wenn wir wollen, dass sich die Menschen mit ihrer Stadt und ihrem Umfeld identifizieren und mitgestalten, dann müssen sie die Chance zur Mitsprache haben. Dabei zählt vor allem, ausreichend Raum für den Dialog, für das Zuhören und auch den Diskurs zu geben. Wichtig ist aus meiner Sicht das Gespräch auf Augenhöhe. Politische Vertreter und die Stadtspitze sind Teil der Gesellschaft und stehen nicht darüber. Ich bin der Auffassung, dass unsere Stadt nur nachhaltig nach vorne kommen kann, wenn wir gemeinsam mit der Bürgerschaft auch neue Wege gehen und beispielsweise das große Thema der langfristigen Stadtentwicklung unter breiter Bürgerbeteiligung angehen.

Beate Petersen
Nutzung & Teilen ALLER Kompetenzen – bringt mehr Vielfalt & Gemeinwohl! Wissen und Erfahrung werden geteilt – viele sind daran beteiligt und dürfen daran teilhaben – am Ende gewinnen alle mehr Wissen & gute Lösungen!

Marc Schulz
Es gibt in Wuppertal eine aktive und interessierte Bürgerschaft, die bereit ist, sich für ihre Stadt zu engagieren und einzubringen und somit etwas zur Verbesserung unseres Gemeinwesens beizutragen. Allerdings wird dieses Engagement in Wuppertal nur dann gerne gesehen, wenn von den Bürgerinnen und Bürgern Leistungen erbracht werden, die z. B. Kürzungen der Stadt kompensieren sollen (s. Übernahme der Betriebskostenkürzungen bei den Bühnen durch die Theaterfreunde). Die andere Seite einer engagierten Stadtgesellschaft, ihre aktive und ernstgemeinte Einbeziehung in politische Prozesse, wird in Wuppertal aber oft konsequent vernachlässigt. Dabei liegt hier der Schlüssel zur Lösung der Akzeptanzprobleme der repräsentativen Demokratie. Eine aktive Bürgerschaft, die sich einbringt, hat es verdient, dafür auch an wichtigen Entscheidungen beteiligt zu werden, die die zukünftige Gestaltung ihrer Stadt betreffen.

Veranstaltungsinformationen zur Podiumsdiskussion „Zukunft der Bürgerbeteiligung“ mit fünf Oberbürgermeisterkandidaten am 13.08. 2015 um 19:00 Uhr in der Färberei gibt es auf dieser Seite.

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