31.08.2011

Ausstellung in der Galerie Epikur Wuppertal

nicht alles was glitzert ist disco sechs Kunststudenten der Bergischen Universität Wuppertal zeigen ihre Arbeiten

nicht alles was glitzert ist disco
Sechs Kunststudenten der Bergischen Universität Wuppertal:
Laura Ohlendorf, Sebastian Lenz, Sarah Pabst, Ivo Kiefer, Hendrik Kretschmer und Momo Trommer
Eröffnung am 19. August 2011, 19.30 – 21.30 Uhr
Einführung: Kuratorin Prof. Katja Pfeiffer

Die Galerie Epikur ist regelmäßig in den Sommermonaten Stätte eines Artist-in-Residence-Programms, das diesmal sechs Kunststudenten unter der Leitung der Kunstprofessorin Katja Pfeiffer der Bergischen Universität Wuppertal präsentiert. Kennzeichnend für die Artist-in-Residence-Programme ist, dass die Künstler gestaltend auf den Ausstellungsaufbau einwirken und ihn entscheidend mitgestalten. In diesem Jahr arrangieren die Studenten selbst die Hängung. Auch die Gestaltung des Einladungsheftchens einschließlich der Texte ist Teil des Projektes. Die Ausstellung, die im zentralen Raum eine Petersburger Hängung zeigen wird, steht unter dem Titel „Nicht alles was glitzert ist Disco“.

Die Künstlerin Katja Pfeiffer hat ihr Atelier in Berlin und unterrichtet seit 2006 die Studenten des Lehramtsstudiengangs der Bergischen Universität Wuppertal in Malerei. Sie studierte an der Kunstakademie Düsseldorf und ist Meisterschülerin von Alfonso Hüppi. Neben ihrer Lehrtätigkeit nimmt sie regelmäßig an Ausstellungen teil. Die mitwirkenden Studenten des diesjährigen Projektes sind Ivo Kiefer, Hendrik Kretschmer, Sebastian Lenz, Laura Ohlendorf, Sarah Papst und Momo Trommer. Deren Motivwahl und Materialien sind sehr vielfältig und facettenreich. Das Sujet von Ivo Kiefer ist der Akt. Jedoch nicht im herkömmlichen, realistischen Sinne des Naturstudiums als Erfassung der Gestalt in ihrer anatomischen Binnenstruktur mit zeichnerischer Ausführung der reinen, unverstellten Körperlichkeit, sondern als Umsetzung des emotionalen Gehaltes in der Verschmelzung, Aufhebung und Dekonstruktion von Körperlichkeit. Auch die Malerei von Hendrik Kretschmer verbindet Gegenständlichkeit und deren Auflösung. Er spielt in seinen Arbeiten mit dem Zufall als Ergebnis aus autark und teils willkürlich fließender Farbe als Hintergrund. Davor konkretisieren sich ineinander geschobene Architekturversatzstücke, die in der Zusammenfügung die Assoziation mit entvölkerten Ruinen erzeugen. Die Motivwahl von Sebastian Lenz erstreckt sich über Tier-, Landschafts- und Stilllebenmalerei. Sein Interesse gilt insbesondere Einzelheiten der Oberflächenbeschaffenheit seiner Sujets oder Helligkeitsverteilungen im Bild. Malerische Herausforderungen in Struktur, Farbigkeit und Form werden in dem der jeweiligen Anforderung angepassten Pinselstrich auf den Malgrund gebracht. Laura Ohlendorf schöpft mit ihren Arbeiten aus einer Sammlung von Stücken, die etwa aus Haushaltsauflösungen oder vom Flohmarkt stammen. Nun dienen diese Dinge, insbesondere Privatfotos, die einst jemandem gehörten und dessen Geschichte in sich tragen, als Material für die Neuschöpfungen der Kunststudentin. Sie collagiert damit das vergangene Leben eines Unbekannten und aussortierte Gegenstände und erschafft Memorabilien der Vergangenheit. Die Arbeiten von Sarah Papst zeugen von ihren Reisen an unwirtliche Orte. Dort entstandene Fotografien aus Ghettos, Krisengebieten und dem schweren Leben aus dem Rande der Bevölkerung dienen nun als Inspiration für ihre Malerei. Die abwesende menschliche Figur wird umso spürbarer in den Relikten des Raumes, der darin ein fremdes Leben in sich birgt. Die Darstellungen von Momo Trommer spielen mit verstörenden Bildinhalten von Mensch und Tier und schwingen zwischen Bekanntem und Irritierendem. Im Zwiespalt stehen Motive und ihre Wiedergabe: Vermeintlich verklärende Farbtöne wie Rosa und Pink stehen in Kombination mit energisch- vehementen Auftragetechniken, liebliche Tierkörper stehen scharfen und kantigen Architekturen gegenüber.

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