Offener Brief an Oberbürgermeister Andreas Mucke

Um den 200. Geburtstag Friedrich Engels angemessen zu würdigen, schlägt DIE LINKE im Rat ein gemeinsames Projekt der Wuppertaler Museen mit dem Victoria & Albert-Museum in London vor.

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  1. April 2018

 

Sehr geehrter Herr Mucke,

bei den Vorbereitungen des 200. Geburtstags des Barmer Textil-Unternehmers und Mitbegründers des Wissenschaftlichen Sozialismus ist schon viel Zeit verstrichen. Bisher zeichnet sich noch kein Projekt ab, dass der Bedeutung des Mannes angemessen wäre, nach dem heute in vielen Staaten der Welt Städte, Straßen und Plätze benannt sind.

Der Berater der SPD, der Autor zahlreicher historischer und tagespolitisch relevanter Studien, Mit-Verfasser und Herausgeber der Schriften von Karl Marx war ein bedeutender Akteur in den industriellen und sozialen Umwälzungen Europas, vor allem Englands und Deutschlands. England galt damals als Vorbild in Deutschland (Zollunion, Freihandel, gesetzliche Begrenzung des Arbeitstages usw.), während heute Großbritannien heute die Verbindungen zum Kontinent zu verlieren droht.

Eine angemessene Feier des größten Sohns der Stadt, wie Sie Friedrich Engels bezeichnet haben, sollte also nicht nur die historische Bedeutung würdigen, sondern den europäischen Zusammenhalt stärken.

Der Autor der derzeit auch in Deutschland gültigen Referenz-Biographie ist der Brite Tristram Hunt. Er leitet das Victoria- & Albert-Museum in London, wo Engels länger lebte als in Barmen. Das britische Museum wurde in der Folge der Weltausstellung 1851 zur Dokumentation des industriellen Fortschritts gegründet und umfasst heute umfangreiche Sammlungen.

Die Fraktion Die Linke im Rat schlägt deshalb vor, zum Engels-Jubiläum ein gemeinsames Projekt der Wuppertaler Museen von der Heydt und Engels-Haus / Historisches Zentrum und dem Victoria- & Albert-Museum aufzulegen. Vorschläge für die inhaltliche Schwerpunktsetzung sollte man den Museumsleitern überlassen. Ein solches gemeinsames Ausstellungs-Projekt sicher dem Jubilar und Wuppertal über die Stadtgrenzen hinaus die Aufmerksamkeit, die sie verdienen.

Wir machen diesen Vorschlag öffentlich, damit sich potentielle Förderer und die Einwohnerinnen und Einwohner möglichst transparent und rasch dazu positionieren können. Denn die Zeit drängt.

Mit freundlichem Gruß

Gunhild Böth                                                   Bernhard Sander

Fraktionsvorsitzende                                        stellv. Fraktionsvorsitzender

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