14.11.2025evangelisch wuppertal
Die Mission erzählt ihre Geschichte
Auf dem Unterbarmer Friedhof in Wuppertal erinnert die VEM jetzt mit Informationstafeln an historische Grabstätten von Missionar:innen. Über einen QR-Code ist mehr über ihre Geschichte und die der VEM zu erfahren.

Auf dem Unterbarmer Friedhof erinnert die VEM jetzt mit Informationstafeln an historische Grabstätten von Missionarinnen und Missionaren. Über einen QR-Code ist mehr über ihre Geschichte und die der VEM zu erfahren.
Über verwitterten Grabplatten thront ein großes Kreuz mit der Inschrift „Dein ist das Reich“ auf dem Unterbarmer Friedhof in Wuppertal. Hier sind Theolog:innen, Ärzt:innen, Lehrer:innen, Handwerker:innen, Krankenschwestern oder Hebammen begraben, die als Missionarinnen und Missionare in Afrika, Asien und Ozeanien tätig waren, bevor sie ihre letzte Ruhstätte in Wuppertal fanden. Alle sind im Auftrag der ehemaligen Rheinischen Missionsgesellschaft (RMG) und der heutigen Vereinten Evangelischen Mission (VEM) ausgesendet worden.
Die internationale Kirchengemeinschaft hat nun auf dem traditionsreichen Areal im oberen Bereich des 1822 von der Evangelischen Gemeinde Unterbarmen gegründeten Friedhofs drei Informationstafeln aufgestellt. Eine der neuen Tafeln listet die Namen und Lebensjahre der verstorbenen Missionarinnen und Missionare auf.
Erinnerungskultur in der Mission
Dazu gehört etwa August Schreiber. Sein stattlicher Grabstein hebt sich unter den einheitlichen und schmucklosen Grabplatten hervor und erzählt etwas von seiner Geschichte. August Schreiber war Missionar auf der indonesischen Insel Sumatra (1867-1873), bevor er als Lehrer und Inspektor der Rheinischen Missionsgesellschaft ins Missionshaus nach Barmen berufen wurde. Er starb im März 1903.
Andere Grabplatten bleiben hingegen stumm und verraten nichts über die besonderen Lebensgeschichten der hier Bestatteten. So etwa die von Pfarrer Peter Sandner, einem der Gründerväter der heutigen internationalen VEM. Geprägt von seinen Jahren als Missionar in Südafrika (1953-1970) setzte er sich laut VEM dafür ein, dass aus der vormals deutschen Missionsgesellschaft im Jahr 1996 die gleichberechtigte kirchliche Gemeinschaft der VEM entstand, getragen von mehrheitlich afrikanischen und asiatischen Mitgliedern und einer deutschen Minderheit.
Mission als Teil der Wuppertaler Stadtgesellschaft
Die Erinnerungen an diese und viele weitere Lebensgeschichten bleiben aber erhalten in der Archiv- und Museumsstiftung (AMS) der VEM. Ihr ist die zweite Informationstafel gewidmet, denn sie bewahrt die Biografien und historischen Dokumente auf und macht sie unter anderem der wissenschaftlichen Forschung zugänglich. Auch das Wuppertaler „Museum auf der Hardt“ gehört dazu. Es bietet Besucher:innen Einblicke in die Geschichte der Mission in Afrika und Asien
Die dritte Infotafel widmet sich der heutigen VEM, die im Missionshaus an der Rudolfstraße rund 80 Mitarbeitende aus verschiedenen Regionen der Welt beschäftigt und die das Reiseziel zahlreicher Gäste aus den afrikanischen, asiatischen und deutschen Mitgliedern ist. Beim Lesen der Tafel wird nach Angaben der VEM schnell deutlich, dass sie sich mit ihrem internationalen Selbstverständnis grundlegend von der ehemaligen Mission unterscheidet, die vom europäischen Sendungsauftrag geprägt war.
Alle Tafeln sind mit QR-Codes versehen, die weiterführende Informationen bieten.
Vereinte Evangelische Mission
Die Vereinte Evangelische Mission (VEM) ist eine internationale und gleichberechtigte Gemeinschaft mit 39 Mitgliedern, darunter 32 evangelische Kirchen in Afrika und Asien, sechs Landeskirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) sowie die v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel.
Mit Büros in Wuppertal (Deutschland), Indonesien und Tansania verfolgt die VEM ein ganzheitliches Missionsverständnis, das über die geistliche Verkündigung hinausgeht. Im Zentrum steht das Engagement für notleidende und benachteiligte Menschen mit dem Ziel, ihre Lebensumstände zu verbessern, ihre Würde zu achten und ihren kulturellen Kontext wertzuschätzen.
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