25.11.2025Wendepunkt
Suizidprävention sorgt für „ausverkauftes Haus“
Wuppertal, 26.November 2025 — Der Wuppertaler Krisendienst Wendepunkt lud am 24. November 2025 zu einer Fachveranstaltung zum Thema Suizidprävention bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in der VHS Wuppertal. Die Veranstaltung fand hybrid statt. Alle 80 Plätze im Saal waren besetzt, 70 Menschen verfolgten die Vorträge online.
Mit dieser Veranstaltung rückte der Krisendienst Wendepunkt ein dringendes Thema in den Fokus: Die steigenden psychischen Belastungen und die zunehmende Zahl junger Menschen, die unter Krisen, Überforderung und suizidalen Gedanken leiden, machten die Suizidprävention bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen zum Schwerpunktthema.
Der Leiter des Wuppertaler Sozialamtes Michael Lehnen eröffnete die Veranstaltung mit einem Grußwort. Er würdigte das Engagement des Krisendienstes Wendepunkt und betonte die Bedeutung eines vernetzten, vielfältigen und wachsam agierenden Hilfesystems in unserer Stadt.
Im Vortragsprogramm führten drei Fachreferentinnen aus dem Bergischen Land in das Thema ein:
Die Wissenschaftlerin Cara Luisa Wicher der Bergischen Universität stellte statistische Fakten vor, aber auch Risiko- und Schutzfaktoren sowie Interventions- und Behandlungsmöglichkeiten, die sich als wirkungsvoll erwiesen hatten.
Silke Pal, leitende Ärztin bei der Stiftung Tannenhof, berichtete aus ihrer umfangreichen klinischen Praxis und gab anhand von Fallbeispielen praxisnahe Einblicke in suizidale Krisen junger Erwachsener.
Hülya Brans-Thomas arbeitet als Oberärztin im Heilpädagogisch-Psychotherapeutischen Zentrum der Bergischen Diakonie in Wülfrath-Aprath. Sie stellte in ihrem Vortrag dem Publikum konkrete Hilfestellungen, Gesprächsstrategien und Wege niedrigschwelliger Unterstützung vor.
Ein Schwerpunkt der Veranstaltung lag auf der Frage, wie Hilfesysteme besser auf die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen eingehen können, die oft spät oder gar nicht im professionellen System ankommen. Die Vorträge verdeutlichten die Notwendigkeit niedrigschwelliger Zugänge, enger Kooperationen und qualifizierter Ansprechpersonen.
Nach dem fachlichen Teil konnten sich die Teilnehmenden im Foyer der VHS beraten und vernetzen. Acht Beratungsstellen standen für Gespräche, Austausch und Informationen bereit. Die große Resonanz deutet auf einen hohen Bedarf an Aufklärung, Prävention und fachlichem Austausch in diesem Themenfeld hin.
Werner Mütherig, der Geschäftsführer des Krisendienstes Wendepunkt, führt durch den Abend und dankte allen Referentinnen, Teilnehmenden und Kooperationspartnerinnen für ihre engagierte Mitwirkung und versprach, dass sich der Krisendienst Wendepunkt weiterhin für eine nachhaltige Stärkung der Suizidprävention in Wuppertal einzusetzen wird.
Anwesende Beratungsstellen:
| Blaues Kreuz, Fachstelle Sucht https://www.blaues-kreuz.de/de/rheinland/wuppertal |
Deutscher Berufsverband für Soziale Arbeit e.V. https://nrw.dbsh.de |
| Ehe-Familien-Lebensberatung https://koeln.efl-beratung.de/beratungsstellen/wuppertal |
HINAS Hinterbliebene nach Suizid e.V. https://www.hinas.de |
| Krisendienst Wendepunkt https://www.krisendienst-wuppertal.de |
soulspace_center Wuppertal https://www.instagram.com/soulspace_center |
| Sozialpsychiatrischer Dienst Stadt Wuppertal https://www.wuppertal.de/vv/produkte/305/305.4_Sozialpsychiatrie.php |
Nummer gegen Kummer https://www.nummergegenkummer.de |



Mitarbeitende Wuppertaler Beratungseinrichtungen
Profile Dozentinnen:
Cara Luisa Wicher ist wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin an der Bergischen Universität Wuppertal sowie Psychologische Psychotherapeutin in fortgeschrittener Ausbildung. Am Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters (Prof. Dr. Kaurin) forscht sie zu Suizidalität über die Lebensspanne und berichtet in ihrem Vortrag über die neuesten Erkenntnisse aus der Forschung.
Dr. med. Silke Pal leitet seit Ende 2024 als Fachärztin für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie die Abteilung Psychiatrie IV der Evangelischen Stiftung Tannenhof. Die Einrichtung deckt mit 145 Behandlungsplätzen das gesamte Spektrum der Psychiatrie mit Allgemeinpsychiatrie, Gerontopsychiatrie, Akutpsychiatrie, tagesklinischer Therapie sowie Behandlung junger Erwachsener ab. Über mehrere Jahre war Silke Pal als Oberärztin der Adoleszentenstation mit 48 Behandlungsplätzen tätig. In ihrer klinischen Arbeit liegt neben der Behandlung von ADHS (Aufmerksamkeits-Hyperaktivitäts-Syndrom) des Erwachsenen ein Schwerpunkt auf dem Verständnis früher Störungen als Ursache suizidaler und anderer Krisen junger Erwachsener.
Hülya Brans-Thomas ist sowohl Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin als auch für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie. Sie arbeitet als Oberärztin im Heilpädagogisch-Psychotherapeutischen Zentrum der Bergischen Diakonie in Wülfrath-Aprath. Die Einrichtung kombiniert Leistungen der Kinder- und Jugendpsychiatrie mit denen der Jugendhilfe unter einem Dach. Dadurch können Kinder und Jugendliche über einen Zeitraum von wenigen Wochen bis zu eineinhalb Jahren stationär psychotherapeutisch behandelt und heilpädagogisch gefördert zu werden.
Dozentinnen( v.l.n.r.) Cara Luisa Wicher, Silke Pal, Hülya Brans-Thomas ©Krisendienst Wendepunkt
Werner Mütherig, Geschäftsführer Krisendienst Wendepunkt ©Krisendienst Wendepunkt
Petra Hornig, Einsatzstellenleiterin und Teamleiterin Krisendienst WendepunktÜber den Krisendienst Wendepunkt:
Der gemeinnützige Krisendienst Wendepunkt bietet seit 1998 Hilfe für Wuppertaler Menschen in emotionalen Ausnahmesituationen. Das Team ist jeden Tag von 18:00 bis 8:00 Uhr, freitags bis sonntags und an Feiertagen rund um die Uhr unter 0202-2442838 erreichbar und bietet schnelle und niederschwellige Beratung, Unterstützung und Begleitung in akuten Krisensituationen. Das multiprofessionelle Team arbeitet vertraulich und lösungsorientiert und unterstützt Betroffene sowie Angehörige dabei, Krisen frühzeitig zu entschärfen und Wege zur Stabilisierung zu finden. Als fester Bestandteil des regionalen Hilfenetzwerks kooperiert der Krisendienst eng mit Beratungsstellen in Wuppertal, um Menschen in belastenden Situationen verlässlich und zielgerichtet zu begleiten. Seit vergangenem Jahr bietet der Wendepunkt seine Leistungen auch per anonymen E-Mail-Kontakt über seine Webseite krisendienst-wuppertal.de/mailberatung an.
Kontakt Öffentlichkeitsarbeit:
Wendepunkt – Krisendienst Wuppertal gGmbH, Jens Hochkirch E-Mail: info@krisendienst-wuppertal.de, Website: krisendienst-wuppertal.de, Adresse: Hofkamp 33, 42103 Wuppertal
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