„Wir brauchen starke Partner, um unsere Herzensanliegen über die nächste Zeit zu retten!“

Noch zu Beginn des Jahres sah es so aus, als würde der Frauennotruf vor dem Aus stehen. Denn der erste Entwurf des HSK sah eine radikale Streichung der städtischen Zuschüsse vor. Im März kam die vorläufige Entwarnung. Jetzt hat der Landtagsabgeordnete der SPD Andreas Bialas den Frauennotruf besucht, um sich vor Ort über die Arbeit des Vereins zu informieren.

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Seit 1982 engagiert sich der FrauenNotruf e.V. Wuppertal für Mädchen und Frauen, die Opfer von Stalking oder sexualisierter Gewalt wurden. Ebenso werden Angehörige oder Fachkräfte beraten. Ziel ist es, den Betroffenen schnellstmöglich auf unkompliziertem Wege erste Hilfe zukommen zu lassen. Zu den Kernaufgaben gehören Krisenintervention, Beratung beim individuellen Abwägen der Vor- und Nachteile einer Strafanzeige, Weitervermittlung in geeignete Therapie sowie in ärztliche und juristische Begleitung. Die Prozessbegleitung im Strafverfahren ist eine hilfreiche Brücke, die der FrauenNotruf e.V. für Betroffene bauen kann. „Aber wir haben nicht die Zeit für alles, was getan werden müsste, z.B. das Thema K.O.- Tropfen an Schulen zu besprechen, wäre mir als Mutter besonders wichtig“, bedauert eine Ehrenamtliche während des Gesprächs mit Bialas.

Innovative Lösungsansätze im Opferschutz
Die spezifische Beratungskompetenz des Frauennotrufs, das breite Netzwerk sowie ein tragfähiges Team sind in vielen Jahren beständig gewachsen. Gerade in der kommunalen Finanzkrise hat sich das kontinuierliche Engagement aus Haupt- und Ehrenamtlichen bewährt. Bialas zum Opferschutz: „Für die Innere Sicherheit Sorge zu tragen, kann für unsere Gesellschaft doch nicht allein heißen, mehr Geld für eine verstärkte Sicherungsverwahrung von Straftätern auszugeben.“ Bialas bekräftigt die Bedeutung des scheinbar „privaten“ für die Innere Sicherheit unseres Landes: „Ohne den Sicherheitskokon, den jede und jeder alltäglich bei der Arbeit und im Privatleben braucht, geht der Glaube an Sicherheit und das Vertrauen in den nächsten Menschen kaputt.“

Spurensicherung, aber bitte anonym!

Darauf sei das Verfahren der Anonymen Spurensicherung bei Sexualstraftaten (ASS) eine ermutigende Antwort, erklärt Frau Conda, Sozialarbeiterin im FrauenNotruf e.V.. Der Verein hat für das bergische Städtedreieck ein neues Netzwerk aus Polizei, Justiz, Gynäkologinnen, Psychotherapeutinnen, Kliniken, Kommune, und Fachverbänden zur Durchführung der anonymen Spurensicherung initiiert. Dadurch stehen wichtige Beweismittel zur Verfügung, die Verletzte stärken und die Strafverfolgung verbessern. Gerade durch seine breite Netzwerkarbeit käme dem Verein, so Bialas, die wichtige Scharnierfunktion zwischen allen Beteiligten zu.

Mit Kompetenz und Engagement
Bialas gibt dem FrauenNotruf-Team Rückenwind: „Mir ist es wichtig, dass der FrauenNotruf e.V. weiter für die Frauen da sein und deren Anliegen bekannt machen kann“. Damit spricht der Politiker Bialas allen Beteiligten aus dem Herzen. Frau Kaps, Systemische Beraterin im FrauenNotruf e.V.: „Wie sollen wir Frauen in schweren Krisen verlässlich beistehen, wenn wir unsere Kraft dafür aufwenden müssen, als Beratungsstelle am Leben zu bleiben?“ Und: „Wir brauchen starke Partner, um unsere Herzensanliegen über die nächste Zeit zu retten“. Bialas nimmt dieses Beispiel für bürgerschaftliches Engagement gerne mit nach Düsseldorf und verspricht eine Fortsetzung der Gespräche.

www.notruf.wtal.de
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Quelle: Pressemeldung Frauennotruf

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