Ambulante Pflegedienste „Anfahrten müssen höher bezahlt werden“

Steigende Spritpreise, gleichbleibende Anfahrtspauschalen – das passt laut Michael Wessel, Inhaber des Wuppertaler Pflegedienstes Wessel, nicht mehr zusammen. „Angesichts der in die Höhe schießenden Benzinpreise werden ambulante Fahrdienste in Kürze draufzahlen, wenn sie zu Patienten unterwegs sind“, sagt Wessel. Denn pro Anfahrt werden nur knapp zwei Euro an die Betriebe erstattet – und dies auch maximal zweimal pro Tag. Braucht der Patient dreimal am Tag Unterstützung, ist die dritte Anfahrt in der Regel nicht mehr erstattungsfähig.

Ukraine greift als Argument zu kurz

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Wessel weiß, dass nicht nur sein Unternehmen mit dem Problem der steigenden Tankkosten konfrontiert ist. Wohl alle, die aufs Auto angewiesen sind, fragen sich, wie sie in den kommenden Wochen und Monaten Benzin und Diesel noch bezahlen sollen. „Dies nur auf den Ukraine-Konflikt zu schieben, greift meines Erachtens zu kurz.“ Die Frage sei vielmehr, ob sich die Preise im Fall einer Lösung des Ukraine-Konfliktes wieder auf ein bezahlbares Niveau einpendeln. 

Fuhrparkumstellung nicht möglich

Auch ad hoc den Fuhrpark auf Elektrofahrzeuge umzustellen, ist für ambulante Fahrdienste nicht möglich. „Leasingverträge laufen in der Regel drei Jahre, dazu kommen Lieferengpässe und die fehlende Infrastruktur“, sagt Wessel. Auch nicht jeder Pflegedienst verfügt über einen eigenen Betriebshof, auf dem er Ladestationen installieren kann. „Wo sollen die Mitarbeitenden also ihre Fahrzeuge laden, wenn sie um 6 Uhr morgens zum ersten Patienten müssen? Davon abgesehen, dass auch der Strompreis enorm gestiegen ist.“ Eine angepasste Anfahrtspauschale müsse deshalb dringend und sehr bald von der Pflegekasse gezahlt werden, so Wessel. „Gute Pflege fordert auch angemessene Erstattung durch den Gesetzgeber.“

 

Über Pflege Wessel:
Seit 25 Jahren sind die Versorgung, Pflege und die Betreuung von Menschen in ihren eigenen vier Wänden Mission, Kerngeschäft und Expertise des rund 200 Mitarbeiter starken Unternehmens. Pflege Wessel mit Standorten in Wuppertal, Haan, Velbert und Wermelskirchen besteht derzeit aus drei Einrichtungen zum betreuten Wohnen für Personen mit Demenz-Erkrankungen, zwei Einrichtungen zum Service-Wohnen sowie aus dem ambulanten Dienst. Ergänzt wird das Angebot durch das ambulant betreute Wohnen für Menschen mit geistigen sowie teils schweren körperlichen Beeinträchtigungen und durch eine 24-Stunden-Betreuung von Einzelpersonen im eigenen Zuhause. Die Aufgabe: Menschen in ihrer spezifischen Lebenssituation Teilhabe zu ermöglichen und ein liebevolles und behütetes Zuhause zu geben.

Quelle:

www.pflege-wessel.de

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Kommentare

  1. Susanne Zweig sagt:

    Das Finanzamt rechnet bisher mit einer Fahrtkostenpauschale von 0,30 € pro Kilometer. Da finde ich 2 € pro Anfahrt großzügig bemessen, denn die Patienten werden ja nicht alle 7 km voneinander entfernt wohnen.

    Bei einem Verbrauch von 8 l / 100 km und einer Preiserhöhung um 60 Ct pro Liter in den letzten Wochen komme ich auf Mehrkosten von knapp 5 Ct pro Kilometer.

    Rechnet man also nun mit einer Fahrtkostenpauschale von 0,35 € pro Kilometer, dürften die Patienten nur noch 6 km voneinander entfernt wohnen. Das finde ich immer noch großzügig.

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