Mit dem Oberbürgermeister durch Oberbarmen

Der Berliner Platz ist für Oberbarmen Herz, Dreh- und Angelpunkt. Seit der Neugestaltung in den 1990er Jahren wird heftig über ihn diskutiert...

 

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… Von einer „Quadratur des Kreises“ spricht OB Peter Jung, der sich mit Vertretern von Politik, Verwaltung, Handel und Bürgern traf. Der Platz bildete den Startpunkt für den Rundgang von Peter Jung.

 

 

 

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(kgc). Im Arbeitskreis Berliner Straße arbeiten Vertreter der Stadt Wuppertal, des Bürgerforums Oberbarmen, der Aktionsgemeinschaft Oberbarmen und des Quartierbüros 422 zusammen. Gemeinsames Ziel sind Stabilisierungen und Verbesserungen für Handeln und Wohnen am Oberbarmer Boulevard, einem wichtigen Nebenzentrum im Osten Wuppertals.

Im Sommer 2014 haben Dieter Weidenbach, Vorsitzender der Aktionsgemeinschaft Oberbarmen, und Andreas Röhrig vom Quartiermanagement Oberbarmen-Wichlinghausen, mit den Einzelhändlern entlang der Berliner Straße Gespräche geführt. Die Ergebnisse (schlechtes Image, geringe Kaufkraft, fehlende Fachgeschäfte, Sprachprobleme, Diebstähle) wurden im Arbeitskreis ausgewertet und das weitere Vorgehen geplant. Über Erkenntnisse, Probleme, Aufgaben und Ziele wollte sich Oberbürgermeister Peter Jung bei einem Rundgang, an dem viele Mitglieder der Bezirksvertretung Oberbarmen teilnahmen, persönlich informieren lassen und nahm die Einladung gerne an.

 

Berliner Platz

Der Start zum Rundgang mit Oberbürgermeister Jung auf dem Berliner Platz war gut gewählt, um die Probleme darzustellen. Mitarbeiter der Stadt haben im Frühjahr 2014 einen ersten Entwurf zur Neugestaltung des Platzes ab 2016 vorgelegt. Mit einem Investitionsvolumen von 200.000 Euro soll der Kiosk, der eigentliche Problemauslöser, dessen Konzession wohl noch bis 2020 läuft, von der Nordseite des Platzes, neben das WC, zur Ostseite verlegt werden. Gegen diese Verlegung gibt es heftigen Widerstand, weil diese Fläche relativ klein ist und unmittelbar an der Wegeverbindung vieler Schüler von Gymnasium, Real- und Hauptschule zum Bahnhof führt. Burkhard Rücker, Sprecher der CDU-Fraktion in der BV Oberbarmen, wünscht sich viel Kreativität und ausreichende Diskussionen („Mehr miteinander, je besser. Sorgfältig für die Zukunft planen.“), um zu einer Lösung zu kommen, mit der später viele Menschen gut leben können. Dagegen wünscht sich Oberbürgermeister Peter Jung (CDU) die baldige Realisierung kleiner Vorhaben, wenn sie Vorteile bringen: „Kleine Verbesserungen versuchen.“ Einig sind sich alle Diskussionsteilnehmer, dass die verschiedenen Gruppen aus Menschen mit viel Tagesfreizeit, die sich regelmäßig auf dem Berliner Platz aufhalten und einen normalen Wohnsitz haben, nicht vertrieben werden können und sollen.

Ungenutzt steht die ehemalige Dönerbude auf dem Platz. Ein Imbissbetreiber aus der Nachbarschaft hat sich durch das Pachten unliebsamer Konkurrenz entledigt und nutzt den Pavillon nur als Lager. Der Sozialdienst Katholischer Frauen (SkF), der in den nächsten drei Jahren, vor allem im Winter („Kältebus“), Sozialarbeit auf dem Berliner Platz leistet, hätte den Pavillon gerne als Anlaufstelle genutzt, fand aber inzwischen ein leerstehendes Ladenlokal in der oberen Berliner Straße, mit Blick auf den Berliner Platz. Sabine Münch, SkF-Leiterin für Gemeinwesenarbeit, und ihr Team wünschen sich Angebote für Kinder auf dem Berliner Platz. Iris Colsman, Leiterin der „Färberei“ und BFO-Vorstandsmitglied, schlägt Bänke, die Bäume umgeben und Beleuchtung der Bäume vor. Der neben der Dönerbude stehende Pavillon birgt Technik in sich und steht nicht zur Disposition.

Bei allen Änderungswünschen hält Oberbürgermeister Peter Jung an der zentralen Funktion des Berliner Platzes fest: „Auch wenn wir über die Quadratur des Kreises sprechen, so ist der Platz für größere Veranstaltungen im Osten der Stadt („Stadttor Ost“) wichtig, vom Volksfest über den Flohmarkt des Bürgerforums bis zum Mittwochs-Wochenmarkt der Aktionsgemeinschaft Oberbarmen.“

 

Mit Fernbussen aus allen Himmelrichtungen zum Rittershauser Platz

Die Fernbusse, die nach einer „Ehrenrunde“ durch den Busbahnhof an der Berliner Straße halten, werden künftig auf dem Rittershauser Platz bessere Bedingungen vorfinden. Gegenwärtig wird die Stützmauer saniert.

 

Bahn ist in der Unterhaltspflicht

Der S-Bahnhof soll ab 2017 durch die Deutsche Bahn AG saniert werden. Einstweilen wünschen sich Stadtchef Peter Jung und die Teilnehmer am Rundgang mehr Licht im Durchgang zur Rosenau und das Freischneiden des Weges. Jung: „Die DB ist als Eigentümer in der Reinigungspflicht“. Darüber hinaus wünschen sich die „Rundgänger“ mehr Licht und Helligkeit gegen Angsträume.

 

Potential des Schöneberger Ufers

Das Schöneberger Ufer wird von Peter Ritting, in der Stadtverwaltung für die „Soziale Stadt Oberbarmen-Wichlinghausen“ zuständig, ins Blickfeld gerückt. Das Gebüsch entlang der Wupper wird entfernt und nach dem Beispiel des Wupperfelder Marktes durch Rasen ersetzt. Dann können sich urinierende und mit Drogen handelnde Männer nicht mehr so leicht verstecken. Die Aufenthaltsqualität soll auch verbessert werden, in dem die Anbauten auf den Prüfstand kommen. Städtebauliche Lösungen werden ausgelotet.

 

Entlang der Berliner Straße

Unterwegs kehrte die Gruppe bei Metzger Horst Mattern (auch Partyservice) ein, um sich über dessen Erfahrungen aus erstem Mund berichten zu lassen. Bei dieser Gelegenheit versprach OB Peter Jung, um durch die Verwaltung alle Möglichkeiten zum Wohl Oberbarmens und der Gesamtstadt auszuschöpfen, um Verbesserungen zu erzielen: „Lassen Sie mich wissen, wenn ich etwas prüfen lassen soll.“ Sogleich fiel der Blick auf die benachbarte Ruine in Form einer verbarrikadierten, seit Jahren leer stehenden „Bruchbude“. „Eine Schrottimmobilie, an der besser der Fleischer Außengastronomie anbieten könnte“, klang es übereinstimmend. Nebenan im Hintergrund, mit Zufahrt von der Wichlinghauser Straße, befindet sich ein leerer, ehemaliger Supermarkt (zuletzt „Trink gut“), für den sich Aydin Orhun, Mitglied im Vorstand des Bürgerforums Oberbarmen und selbstständiger Hausverwalter, eine bessere Nutzung als den von Anwohnern und Handel dringenden benötigten Parkraum wünscht. Das Parkdeck am Klinikum Barmen dient ihm als Vorbild.

 

Initiative gegen Leerstände

Wohnungsleerstände gibt es weniger an der Berliner Straße, wohl aber in den benachbarten Straßen mit Wohnhäusern aus der Gründerzeit. Das Förderprojekt „Soziale Stadt“ soll Zwischen- und Umnutzungen ermöglichen. Leer stehende Geschäfte können in behindertengerechte Wohnungen umgewandelt werden. Innenhöfe hinter der nördlichen Seite der Berliner Straße sollen in den Handlungsblick genommen werden.

 

Willkommen in der „Färberei“

Nach dem Rundgang waren sich alle Beteiligten mit Oberbürgermeister Peter Jung einig, dass es für die vielseitigen Probleme an Berliner Straße und auf dem Berliner Platz, aber auch im Umfeld von Bahnhof und Rosenau, nur Lösungen durch das gemeinsame Vorgehen mit Bürgern, Handel und Immobilienbesitzern geben kann. Das Förderprogramm „Soziale Stadt“, das ab 2016 in seine zweite Phase gehen soll, bietet Gelegenheiten zum Handeln. Kurzfristiges Ziel des Arbeitskreises ist der Aufbau einer Interessengemeinschaft Oberbarmen, langfristig auch die Gründung einer Immobilienstandortgemeinschaft mit erweiterten Finanzierungsmöglichkeiten nach Barmer Vorbild. Dieter Weidenbach: „Viele kleine Schritte sind unser einziger Silberstreif am sehr dunklen Horizont“. Am Dienstag, 9. Dezember, um 19 Uhr, sind Immobilienbesitzer in die „Färberei“ am Peter-Hansen-Platz eingeladen, um sich über städtebauliche Ideen und Fördermöglichkeiten informieren zu lassen.

 

Ein Blick auf die Schrottimmobilie an der Berliner Straße und ihr Umfeld. Ein Blick auf die Schrottimmobilie an der Berliner Straße und ihr Umfeld. ©Conrads
In seiner Metzgerei konnte Volker Mattern dem Oberbürgermeister seine Sicht der Dinge schildern.In seiner Metzgerei konnte Volker Mattern dem Oberbürgermeister seine Sicht der Dinge schildern. ©Conrads
Nachbesprechung mit Oberbürgermeister Peter Jung in der Färberei. Nachbesprechung mit Oberbürgermeister Peter Jung in der Färberei. ©Conrads

 

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