Konzentration versus Leerstand

Editorial der Bergischen Blätter, Ausgabe 02.2014, zu Änderungen der Kliniklandschaft im Bergischen Land

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Die Kliniklandschaft in Wuppertal wird sich maßgeblich verändern: Erst kündigte das Helios-Klinikum an, ihre beiden Standorte in Barmen zusammenzulegen, dann zog der Klinikverbund St. Antonius und St. Josef nach. Dabei geht es um die Konzentration auf zwei Standorte – Anfang 2013 waren es noch zwei mehr, nämlich die in Velbert-Neviges und Schwelm. Seit Ende 2013 steht zudem fest, dass auch der Standort an der Vogelsangstraße aufgegeben wird und ein neues Eltern-Kind-Zentrum ans Petruskrankenhaus gebaut werden soll.
Dabei sind sich die Geschäftsführer der großen Kliniken einig, dass man kleine Häuser nicht mehr wirtschaftlich führen und zudem die Synergien besser nutzen kann, wenn man nicht mehr von der einen Fachabteilung zur anderen fahren muss.
Das wirft die Frage auf, was mit Solingen und Remscheid ist: Während sich in Remscheid bereits vieles im Sana-Klinikum abspielt, gibt es noch die Fabricius-Klinik. In Solingen sind mit der Lukas-Klinik und dem Krankenhaus Bethanien noch zwei Kliniken vorhanden, die ebenfalls nicht räumlich an ein großes Klinikum angebunden sind.
Zwar sind alle drei Häuser spezialisiert, doch das galt für die Frauenklinik an der Vogelsangstraße bisher auch. Als weiteres Argument für den Standort konnte zudem die Nähe zur Akademie für Gesundheitsberufe (AfG) gelten, die unter anderem auch für die Hebammen-Ausbildung zuständig ist.
Die AfG wird am alten Standort bleiben. Was jedoch sonst mit dem Gebäudekomplex passieren wird, wenn erst einmal der Umzug nach Barmen vollzogen ist, weiß die Geschäftsführung des Klinikverbundes noch nicht. Doch noch sei man auch erst ganz am Anfang der Planungen. Damit hinterlässt man dann schon den zweiten großen Leerstand, denn unterhalb der Hardt ist auch das ehemals zum Verbund gehörende Marienheim nicht wieder belebt worden. Das ist nicht die Schuld der Klinik, sondern des nachfolgenden Eigentümers. Aber der Leerstand macht die Stadt nicht schöner. Gleiches gilt zudem für den Arrenberg, der noch die Herzklinik beherbergt. Frühzeitig eine Nachfolgenutzung zu finden, muss also das Gebot der Stunde sein – auch wenn die Kliniken sicherlich derzeit andere Sorgen drücken.

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