Wuppertaler Wirtschaftswoche: Unternehmertum ins öffentliche Bewusstsein bringen

Erstmals vernetzen verschiedene Akteure ihre Veranstaltungsformate und präsentieren sie gemeinsam im Oktober als Wuppertaler Wirtschaftswoche. Dank dieses Zusammenspiels werden mehrere 100 Unternehmen innerhalb einer Woche im Oktober zusammengebracht.

Die Veranstalter präsentierten das Wirtschaftsprogramm der dritten Oktoberwoche heute bei einem gemeinsamen Pressegespräch in der Villa Herberts, die heute als Villa Waldfrieden Bestandteil des Skulpturenparks von Tony Cragg ist. Den Ort hatte man bewusst gewählt, denn Kurt Herberts war ein typischer Vertreter der bergischen Wirtschaft: Unternehmerisch erfolgreich und engagiert am Standort. „Was immer hier Bedeutendes geschaffen wurde, hatte seinen Ursprung in der Unternehmerschaft“, so Wirtschaftsförderer Dr. Rolf Volmerig. In dieser Tradition sieht sich Wuppertal und die bergische Region auch heute noch. So auch Thomas Meyer, Unternehmer und  IHK-Präsident des Bergischen Städtedreiecks, der es sich nicht nehmen lässt, diese besondere Vernetzung zu begleiten: „Als ich vor dreißig Jahren in die Region kam, hat mich die Vielzahl der mittelständischen Familienunternehmen besonders beeindruckt.“ Nach wie vor sei dies eine besondere Stärke des Bergischen Landes. Dass das Wirtschaftsthema innerhalb einer Woche geballt nach vorne gestellt wird, kommt seinem Ziel als IHK-Präsident gleich: „Unsere Unternehmerschaft hat mehr Wertschätzung verdient. Wenn in der Bevölkerung erst einmal wieder verankert ist, woher der Wohlstand eigentlich rührt, werden sich viele Diskussionen, z.B. um Gewerbeflächen, erübrigen.“

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Bringen gemeinsam mit ihren Veranstaltungen die bergische Wirtschaft ins öffentliche Bewusstsein (v. lks. n.r.): Christoph Nieder (wuppertalaktiv!), IHK-Präsident Thomas Meyer, Wirtschaftsförderer Dr. Rolf Volmerig, Martin Bang (Wuppertal Marketing GmbH) und Prof. Dr. Gerhard Nowak (Sportline GmbH). Foto: Tom V KortmannBringen gemeinsam mit ihren Veranstaltungen die bergische Wirtschaft ins öffentliche Bewusstsein (v. lks. n.r.): Christoph Nieder (wuppertalaktiv!), IHK-Präsident Thomas Meyer, Wirtschaftsförderer Dr. Rolf Volmerig, Martin Bang (Wuppertal Marketing GmbH) und Prof. Dr. Gerhard Nowak (Sportline GmbH). Foto: Tom V Kortmann

 

Ohne Powerpointe

Regional aufgestellt und ein ganz neues Format ist das Wirtschafts Forum Wuppertal als Jahrestagung der Wirtschaft im Bergischen Land. Dieses feiert Premiere am Freitag, 18. Oktober, im Golfhotel Vesper. Als „Denktankstelle“ für die Unternehmerinnen und Unternehmer bezeichnet Prof. Dr. Gerhard Nowak seine ganztägige Veranstaltung unter dem Motto „Macht und Ohnmacht von Kommunikation“. Branchenübergreifend, städteübergreifend und garantiert powerpointenfrei sei das Format, kein Redebeitrag sei länger als zwölf Minuten. Nach der Begrüßung, u.a. durch die Schirmherren NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin und Wuppertals Oberbürgermeister Peter Jung, stehen kurzweilige Impulsvorträge und Meinungsforen auf dem Programm, z.B. mit Thomas Kötter, Pressesprecher des Flughafens Düsseldorf oder Ralf Däinghaus, Gründer der Versandapotheke DocMorris und Geschäftsführer von KUNESTO.  Mit mehr als 100 Teilnehmern rechnet Nowak: „Wer das ‚Nettworking‘ fortsetzen möchte, kann am nächsten Tag auch an dem Golfturnier teilnehmen.“  Die Teilnahmegebühr zum Wirtschafts Forum Wuppertal beträgt 350 Euro. „Unsere Unternehmerschaft erhält hier sicherlich viele neue Impulse zum Geldverdienen“, meint Wirtschaftsförderer Volmerig und zeigt auf, dass man im Verbund keine Berührungsängste mit dem kostenpflichtigen Format hat.

 

Die Chemie am Wirtschaftsstandort stimmt

Zum 114. Mal trifft die Wuppertaler Wirtschaft am Mittwochmorgen, 16. Oktober, zum Business Breakfast von wuppertalaktiv! zusammen. Seit 12 Jahren ist dies in seiner Regelmäßigkeit und Gästezahl wohl das erfolgreichste Wirtschaftsfrühstück Deutschlands. „Rund 17.000 Menschen haben sich in den letzten Jahren zum Business Breakfast getroffen“, so Christoph Nieder, erster Vorsitzender des Stadtmarketingvereins, sichtlich stolz. Unter dem Motto „Die Chemie muss stimmen!“ wird man diesmal zu Gast bei Bayer Health Care sein, einem der bedeutendsten Unternehmen am Standort Wuppertal. Dass die Chemie hier grundsätzlich stimme, zeige auch diese neue Vernetzung der verschiedenen Formate, so Nieder weiter.

 

Bevölkerung begeistern

Die Unternehmerschaft ins öffentliche Bewusstsein bringt auch der Wuppertaler Wirtschaftspreis, der am Dienstag, 15. Oktober,  zum elften Mal verliehen wird. „Mit dieser Auszeichnung gelingt es uns, unsere Hidden Champions und Start-Ups bekannt zu machen“, weiß Martin Bang, Geschäftsführer der Wuppertal Marketing GmbH (WMG). „Wir wollen die Bevölkerung für unsere Unternehmen begeistern, die nicht nur monetären Einsatz bringen, sondern sich auch einmischen.“ Das gelingt der WMG zum einen mit der Ehrung durch den Wirtschaftspreis, zum anderen aber auch ganz praktisch mit den „Talwaren“. Das Sortiment umfasst ausschließlich Produkte „Made in Wuppertal“. Ihnen beigefügt ist jeweils auch ein Flyer, der die Geschichte des Unternehmens und seiner Produkte anschaulich erzählt.

Wirtschaft zur Bevölkerung bringen, dazu hilft auch der gemeinsame Aufschlag der ersten Wuppertaler Wirtschaftswoche, ein starker Standort mit starken Unternehmen.

 

„Wuppertaler Wirtschaftswoche“ im Oktober:

Quelle: Wifö W vom 1.10.2013

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Kommentare

  1. Bea sagt:

    Zu diesem Artikel fällt mir spontan ganz viel ein
    – meinen Kommentar beschränke ich aber auf zwei Fragen:

    „Unternehmertum ins öffentliche Bewusstsein bringen“

    1. Was bitte ist daran neu?

    2. Wie passt denn der Titel zum Inhalt?

    Vernetzung ist gut – aber sicher keine wirklich neue Idee.
    Längst praktiziert das erfolgreich ja auch das traditionelle business-breakfast der Wuppertaler Wirtschaft. Entscheidender Unterschied zur geschlossenen Veranstaltung im Golfhotel scheint mir – als Laie – , dass beim Frühstück auch interessierte Gäste willkommen sind (beim 100.ten bin ich einfach auch mal hin gegangen – es hat mir gefallen!). Im Golfhotel werden aber wohl ausschließlich Unternehmen angesprochen, die sich den Beitrag (Spende an Wuppertal???) leisten können/wollen.
    Ob/wie viele der engagierten Bürger/innen sind denn dazu eingeladen?

    Besinnung auf die regionale Wirtschaft macht auch Sinn – insbesondere nach dem Wuppertaler Wachstums-Wahn, der nur noch auf Konsum setzen will(wollte?)!

    Ich bin allerdings davon überzeugt, dass die Wuppertaler Bürger/innen die regionale Wirtschaft bereits sehr gut kennen – zumal es für viele wohl der – lokale – Arbeitgeber ist.

    Ortskundigen Wuppertaler/innen dürfte bekannt sein:
    Insbesondere die traditionellen bergischen Unternehmer zeig(t)en schon immer auch sehr viel echte Verantwortung für ihre Mitarbeiter/innen – s. zB Bemberg-.Siedlung…
    – ganz im Gegenteil zu den – ach so gepriesenen – global agierenden – nicht in Wuppertal/der Region verwurzelten – Konzernen, die einzelnen, aber ganz sicher nicht den Beschäftigten nutzen.

    Denkanstoß:
    Was hält einen solchen Konzern in Wuppertal, wenn woanders mehr Profit lockt??? Nix!!!

    Dr. Kurt Herbertz war in der Tat ein herausragender bergischer Mensch:
    war er doch nicht nur ein brillanter und dem Bergischen verbundener Unternehmer sondern auch ein Netzwerker des Wuppertaler Widerstands – im Bereich Kunst/Kultur…

  2. Mülli sagt:

    Unternehmertum ins öffentliche Bewusstsein bringen, schön und gut.
    Öffentliches Bewusstsein ins Unternehmertum bringen, wäre allerdings mehr von Nöten.

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