Mit der Sparkasse nach Boston und Hongkong

Um Mitarbeiter gezielt zu fördern, hat die Sparkassen-Gruppe in Bonn eine eigene Hochschule aufgebaut. Jedes Jahr beginnen dort rund 100 Mitarbeiter aus ganz Deutschland ihr Studium. Zu dem gehört auch ein Auslandssemester – für alle Studenten ein echtes Highlight.

Boston im Mai ist traumhaft. „Ich war acht Wochen dort, habe zusammen mit amerikanischen Studenten auf dem Campus gewohnt, das Wetter war fast schon tropisch warm, und ich habe mich einfach nur wohl gefühlt“, sagt Kerstin Schmidt. Drei Jahre ist das mittlerweile her, Kerstin Schmidt denkt gerne an die Zeit zurück. „Das war definitiv eines der Highlights meines Studiums an der Sparkassen-Hochschule.“

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Studieren mit der Sparkasse – auch das geht. Damit sich Mitarbeiter gezielt weiterbilden können, hat die Sparkassen-Finanzgruppe eine eigene Hochschule in Bonn aufgebaut. Jedes Semester beginnen dort knapp 100 Mitarbeiter aus ganz Deutschland ihr Studium. „Das Studium ist dual. Das heißt, dass man während dieser Zeit weiter arbeitet. Was natürlich praktisch ist, da man dann auch Geld verdient“, sagt Kerstin Schmidt. Angeboten werden drei Bachelor-Studiengänge: „Finance“, „Financial Information Systems“ und „Corporate Banking“.

Es geht darum, was der Mensch später macht

Voraussetzung für den Studienbeginn ist eine abgeschlossene Ausbildung bei der Sparkasse. Und eine Empfehlung vom Chef – denn ohne die geht es nicht. „Jedes Jahr schicken wir zwischen drei und fünf unserer Mitarbeiter nach Bonn“, sagt Sparkassen-Pressesprechen Jürgen Harmke. „Uns geht es dabei um eine gezielte und individuelle Förderung, die uns natürlich Geld kostet. Deshalb überlegen wir, wen wir auswählen“, sagt er. „Im Kern geht es um die Frage: Was wird dieser Mensch in der Zukunft können?“

Weil die Sparkasse durch das Studium in ihre Mitarbeiter investiert, will sie sie auch behalten. „Wenn man sein Studium anfängt, verpflichtet man sich gleichzeitig, danach noch eine Zeit bei der Sparkasse zu bleiben“, sagt Kerstin Schmidt. Das können je nach Absprache zwischen fünf und sieben Jahren sein. Das allerdings ist weniger ein Zugeständnis als vielmehr eine Job-Garantie, sagt Jürgen Harmke: „Wir schaffen Perspektiven und suchen manchmal sogar gezielt Leute, die wir durch das Studium für einen bestimmten Job fit machen.“

Aufnahmetests sind entscheidend

„In meinem Fall kam der Vorschlag, mich nach Bonn zu schicken, vom Vorstand“, sagt Kerstin Schmidt. Doch eine Empfehlung aus der Chefetage allein reicht nicht. „Jeder Student dort muss sich ganz normal bewerben. Dazu gehören auch diverse Sprachtests, die man bestehen muss“, sagt die 33-Jährige.

Neben dem Bachelor- bietet die Hochschule auch einen Master-Studiengang an. Den hat auch Kerstin Schmidt gemacht. „Ich habe nach meiner Ausbildung erst an einer ganz normalen Uni in Neuss studiert und dort meinen Bachelor gemacht. Für den Master habe ich dann an die Sparkassen-Hochschule gewechselt.“ Kerstin Schmidt hat also beide Varianten erlebt und kennt die Unterschiede. „Das war in Neuss schon ganz anders. Da saßen wir in manchen Vorlesungen mit mehr als 200 Leuten. In Bonn waren wir ein ganz kleiner Kreis – da gibt es im gesamten Master-Studiengang gerade einmal etwa 80 Studenten.“

Jedes Semester gibt es einen Präsenzblock

Ein Vorteil sei auch, dass alle dort den gleichen Hintergrund hätten. „Das Ziel ist, dass man während des Studiums ein Netzwerk knüpft und auch nach dem Abschluss in Kontakt bleibt“, sagt Kerstin Schmidt. In der Praxis sieht das duale Studium so aus, dass die Teilnehmer in jedem Semester einen sogenannten Präsenzblock haben. Das sind zwei Wochen, die sie komplett an der Hochschule verbringen.

„Während der Präsenzblöcke wohnt man natürlich auch in Bonn“, sagt Kerstin Schmidt. Dafür gibt es eigene Wohnheime der Sparkasse, in denen die Studenten unterkommen. Kleine Appartements, in denen während dieser zwei Wochen ein reges Studentenleben stattfindet. „Das habe ich auch immer genossen“, sagt Kerstin Schmidt. Doch das Studium ist auch anstrengend. „Dadurch, dass man während der übrigen Zeit ganz normal arbeitet, hat man unglaublich viel zu tun.“ Denn abseits der Präsenzblöcke müssen Hausarbeiten geschrieben, Vorlesungen nachbereitet werden. „Bei manchen Fächern gibt es Skripte, die haben 200 bis 300 Seiten. Und das muss man alles nebenbei zu Hause lernen“, sagt Kerstin Schmidt. „Im Endeffekt läuft es auf viel Arbeit und wenig Freizeit hinaus.“

Bis zu drei Monate im Ausland

Vergessen ist das spätestens im dritten Semester des Master-Studiengangs. Dann steht das Auslandssemester an, das je nach Region zwischen sechs und zwölf Wochen dauert. „Man kann eigentlich gehen, wohin man möchte – nach London, Hongkong oder Wien, das ist ganz egal“, sagt Kerstin Schmidt. Sie zog es nach Boston. „Ich habe unter anderem einen Projektmanagement-Kurs belegt – der war super. Es war spannend zu sehen, was für Unterschiede es im Vergleich zu Deutschland gibt. Angefangen von der Mentalität bis hin zu den Inhalten des Studiums.“

Seit Kerstin Schmidt vor zwei Jahren ihr Studium abgeschlossen hat, darf sie sich „Master of Business Administration“ nennen. „Momentan arbeite ich im Vorstandssekretariat. Ich schreibe Reden, arbeite in Gremien und bereite Ausschusssitzungen vor.“ Noch bis 2015 bleibt sie auf jeden Fall bei der Sparkasse. Und danach? Sie lacht. „Ich bin jetzt seit 14 Jahren hier, fast schon so etwas wie ein Eigengewächs. Natürlich könnte ich nach 2015 woanders hingehen. Aber das möchte ich glaube ich gar nicht. Es gibt so viele Möglichkeiten, was man hier machen kann. Da warten noch ganz viele Aufgaben auf mich.“

www.s-hochschule.de

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Quelle: Sparkasse Wuppertal
Foto: nelson48 (Lizenz: public domain)

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