Arbeitsmarkt in 2011 in robuster Verfassung

Mehr Ausbildungsverträge abgeschlossen Arbeitslosenquote sinkt im Dezember auf 10,6 Prozent 7 Jahre gemeinsames Jobcenter endet

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Jahresbilanz 2011

„Der Wuppertaler Arbeitsmarkt zeigte sich im Jahr 2011 trotz der Finanzkrise in robuster Verfassung. Dank der unverändert guten Konjunkturlage blieb der Arbeitsmarkt aufnahmefähig und entwickelte sich positiv. Der Schwung des Rückgangs verringerte sich allerdings und wir kamen in ein ruhigeres Fahrwasser“, zieht Martin Klebe, Chef der Agentur für Arbeit Wuppertal, Bilanz.

Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit im Jahr 2011

Im ersten Halbjahr waren in Wuppertal noch deutlich weniger Menschen arbeitslos als im Jahr zuvor. Ab Sommer verringerte sich der positive Abstand zum letzten Jahr und die Arbeitslosigkeit entwickelte sich ab diesem Zeitpunkt auf der Spur des letzten Jahres.

Insgesamt ist die Arbeitslosigkeit im Jahrdurchschnitt 2011 im Vergleich zum Jahr 2010 um über 1.000 Personen oder 5,3 Prozent gesunken.

Bewegungen auf dem Arbeitsmarkt

Im Jahr 2011 meldeten sich insgesamt 44.329 Männer und Frauen bei der Agentur für Arbeit Wuppertal oder dem Jobcenter Wuppertal arbeitslos, das waren über 3.200 weniger als im Jahr davor. Aber es konnten auch 44.517 Männer und Frauen und damit rund 4.800 weniger als im Jahr 2010 ihre Arbeitslosigkeit beenden. Eine neue Beschäftigung fanden im Laufe des Jahres 14.546 Personen und damit 2.101 weniger als im letzten Jahr.

Positive Entwicklung auch in der Unterbeschäftigung

„Es suchen mehr Leute Arbeit, als die Statistik Arbeitslose auswirft“, so Martin Klebe. Zähle man alle Personen, die im Dezember eine Erwerbstätigkeit anstrebten, zu den gesetzlich definierten Arbeitslosen von 23.198 im gesamten Bezirk der Agentur für Arbeit Wuppertal hinzu, ergebe sich eine „Unterbeschäftigung“ von 33.817 Personen. Das sind 3.026 Personen oder 8,2 Prozent weniger als der vergleichbare Wert vor einem Jahr. Darin ist die Entlastungswirkung der Kurzarbeit noch nicht enthalten. „Diese Rückgänge in der Unterbeschäftigung bestätigen die positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt“, so Martin Klebe.

Jugendarbeitslosigkeit sinkt

Von der Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt konnten junge Erwachsene unter 25 Jahren im Jahresverlauf profitieren. Die Jugendarbeitslosigkeit ist im Jahresdurchschnitt 2011 im Vergleich zum Jahr 2010 um rund sieben Prozent gesunken.

Weniger ältere Menschen arbeitslos

Auch die Arbeitslosigkeit über 50-Jähriger ist im Jahresdurchschnitt 2011 leicht um 2,2 Prozent gesunken, diese blieb aber hinter dem gesamten Rückgang im Jahresdurchschnitt von 5,3 Prozent zurück.

Kräftebedarf um acht Prozent gestiegen

Der Bedarf an Arbeitskräften lag in diesem Jahr um etwa acht Prozent höher als im Jahr zuvor. „Wir merken, dass die Besetzung einiger Stellen schwieriger wird und länger dauert. Dies sind Zeichen des zunehmenden Fachkräftebedarfs. In einigen Berufen, wie beispielsweise in den Pflege- und Gesundheitsberufen, im Metallbereich sowie bei den Ingenieuren, haben wir schon jetzt einen erhöhten Fachkräftebedarf“, so Martin Klebe.

Wuppertaler Unternehmen meldeten im gesamten Jahr dem Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Wuppertal insgesamt 9.155 Arbeitsstellen neu und somit ein um acht Prozent höheres Auftragsvolumen.

Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten steigt

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in den Wuppertaler Unternehmen stieg im ersten Quartal 2011. So waren am Stichtag 31. März 2011 insgesamt 113.627 Menschen in den Betrieben in Wuppertal sozialversicherungspflichtig beschäftigt und damit rund 4.000 mehr als ein Jahr zuvor.

Mehr Ausbildungsverträge abgeschlossen

Im gesamten Bezirk der Agentur für Arbeit Wuppertal, zu dem die Städte Wuppertal, Velbert, Wülfrath und Heiligenhaus gehören, wurden im Kalenderjahr 2011 insgesamt 2.936 neue Ausbildungsverträge abgeschlossen und damit 243 mehr als im letzten Jahr.

„Ich freue mich, dass der negative Trend der letzten Jahre endlich durchbrochen wurde und die Wuppertaler Unternehmen mehr jungen Menschen eine Chance für die Zukunft geben. Nur wer heute ausbildet, sichert sich seine Fachkräfte von morgen. Über kurz oder lang wird es wettbewerbsentscheidend für die Unternehmen in Wuppertal sein, über ausreichend Nachwuchs zu verfügen. Denn gerade hier sind die Belegschaften schon jetzt älter als anderswo“, weiß Martin Klebe.

Finanzielle Bilanz der Agentur für Arbeit Wuppertal

Im Jahr 2011 (Vorjahreswerte) gab die Agentur für Arbeit Wuppertal aus Versicherungsbeiträgen und Abgaben folgende Beträge in Euro aus:

74,6/ 109,5 Millionen für Arbeitslosengeld I

5,4/ 22,5 Millionen für Kurzarbeitergeld/ erstattete Sozialversicherungsbeiträge für Arbeitgeber

10,9/ 11,7 Millionen für die Teilhabe behinderter Menschen am Arbeitsleben

9,2/ 10,7 Millionen für Gründungszuschuss bei Aufnahme einer Selbständigkeit

7,1/ 8,2 Millionen für Altersteilzeit

5,9/ 7,9 Millionen für Maßnahmen zur Förderung der Integration (Berufliche Weiterbildung, Eingliederungszuschüsse, etc.)

6,7/ 6,9 Millionen für Arbeitslosengeld bei beruflicher Weiterbildung

5,7/ 6,3 Millionen für Förderung der Berufsausbildung (Berufsausbildungsbeihilfe, Ausbildungsbonus, Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen, etc.)

5,4/ 5,6 Millionen für Maßnahmen für Jugendliche (Berufseinstiegsbegleitung, Einstiegsqualifizierung, etc.)

1/ 5,2 Millionen für Transferleistungen

4,7/ 5 Millionen für Insolvenzgeld

822.000/ 1,3 Millionen für die Qualifizierung Beschäftigter

Der Arbeitsmarkt im Monat Dezember 2011

„Im Dezember waren dank des milden Winters noch einmal weniger Menschen in Wuppertal arbeitslos gemeldet“, so Martin Klebe. Die Zahl der Arbeitslosen ist gegenüber dem November leicht um 40 zurückgegangen, im Vergleich zum Dezember 2010 sind rund 170 Menschen weniger arbeitslos. Damit sind in Wuppertal noch immer 18.470 Frauen und Männer auf der Suche nach einer Beschäftigung. Davon werden aktuell 3.594 Personen von der Agentur für Arbeit Wuppertal betreut und 14.876 Arbeitslose vom Jobcenter Wuppertal. Die Arbeitslosigkeit ist sowohl im Aufgabengebiet der Arbeitsagentur als auch beim Jobcenter Wuppertal gesunken.

Die Jugendarbeitslosigkeit ist im Dezember leicht gestiegen. Aktuell sind noch rund 1.880 junge Erwachsene unter 25 Jahren arbeitslos, 50 oder 2,7 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Die Arbeitslosigkeit Älterer ist in diesem Monat zurückgegangen. Im Dezember suchen noch 4.670 über 50-Jährige einen Job und damit 166 oder 3,4 Prozent weniger als vor einem Jahr.

Die Arbeitslosenquote sinkt in Wuppertal leicht von 10,7 im letzten Monat auf aktuell 10,6 Prozent im Dezember. Damit liegt die Quote genau auf dem Wert von vor einem Jahr.

Der Kräftebedarf ging in diesem Monat leicht zurück. Die Chefs aus dem Tal meldeten im Dezember insgesamt 599 neue Stellen, das waren sieben Prozent weniger als im Dezember 2010.

Ausblick auf 2012

„Der Wuppertaler Arbeitsmarkt hält viele Herausforderungen für uns bereit. Der Fachkräftebedarf wird sich weiter verstärken. Hier ist es unsere Aufgabe, beispielsweise Menschen ohne Abschluss, Ältere und Personen mit Behinderungen an den positiven Entwicklungen zu beteiligen und den Unternehmen als Fachkräfte zur Verfügung zu stellen“, erklärt Martin Klebe. „Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und die Qualifizierung von Beschäftigten werden weitere Themen sein, über die wir die Unternehmen der Region intensiv beraten werden. Nur wenn wir alle Wege beschreiten, werden wir mittelfristig den Unternehmen ihre erforderlichen Fachkräfte sichern können“, so Martin Klebe.

„Auf dem Ausbildungsmarkt werden wir gemeinsam mit unseren Partnern alle Kräfte dafür aufbringen, damit weniger Jungen und Mädchen ohne Abschluss die Schulen verlassen und Ausbildungsabbrüche verhindert werden. Wie in den letzten Jahren wird die Agentur für Arbeit ihre präventiven Aktivitäten weiter ausbauen. Kooperationen zwischen Unternehmen und Schulen, Berufseinstiegsbegleiter, die die Jugendlichen sehr intensiv begleiten und so Abbrüche verhindern oder Maßnahmen der vertieften Berufsorientierung sind nur einige der bisherigen erfolgreichen Beispiele, die zeigen, dass sich unser Einsatz lohnt“, erklärt Martin Klebe.

Jobcenter Wuppertal ab 1. Januar in städtischer Verantwortung

Mit dem Jahreswechsel endete die siebenjährige Ära des Jobcenters Wuppertal als gemeinsamer Einrichtung der Agentur für Arbeit Wuppertal und der Stadt Wuppertal.

„Seit 1. Januar 2005 hat die Agentur für Arbeit Wuppertal das heutige Jobcenter mit aufgebaut und seine Arbeit maßgeblich mitgestaltet. So stellten wir die Mehrheit des Personals sowie die gesamte IT – Infrastruktur zur Verfügung und verfolgten inhaltlich eine auf Integration und Nachhaltigkeit ausgerichtete Arbeitsmarktpolitik. Gemeinsam mit der Stadt ist es uns gelungen, das Jobcenter nach schwierigen Anfangsjahren auf ein solides Fundament zu stellen“, so Martin Klebe.

Mit dem 1. Januar 2012 endete die bisherige Mitverantwortung der Agentur. Die Arbeit des Jobcenters liegt nunmehr in alleiniger und ausschließlicher Verantwortung der Stadt Wuppertal, so dass die Agentur für Arbeit künftig keinen Einfluss mehr auf Aktivitäten und Entscheidungen des Jobcenters nehmen wird.

Natürlich bleiben die gesetzlichen Grundlagen gleich und auch das Arbeitslosengeld II wird weiter vom Bund gezahlt, die Kosten der Unterkunft von der Stadt Wuppertal.

Die künftigen Herausforderungen für die regionalen Arbeitsmarktakteure liegen darin, auch die besonderen Personengruppen, wie beispielsweise Langzeitarbeitslose, Ältere und Schwerbehinderte an positiven Beschäftigungsentwicklungen stärker teilhaben zu lassen. Weitere Themen werden die nachhaltige Fachkräftesicherung und die effektiven Gestaltung des Übergangs Schule/Beruf sein. Viele Herausforderungen werden wir nur gemeinsam meistern können, daher wird es umso wichtiger werden, an einem Strang in die gleiche Richtung zu ziehen. Unser Erfolgsrezept sind stärker denn je Kooperationsstrukturen. Ein Beispiel für eine solche Kooperation ist die Zeitarbeitsbörse, die wir im kommenden Jahr zum sechsten Mal gemeinsam mit dem Jobcenter Wuppertal veranstalten, daran ändert auch die alleinige Trägerschaft des Jobcenters Wuppertal nichts“, erklärt Martin Klebe.

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