Arbeitslosigkeit erreicht Vorjahresniveau

160 Wuppertaler weniger arbeitslos als vor einem Jahr Arbeitslosenquote erreicht Vorjahreswert Jugendarbeitslosigkeit steigt saisonbedingt Nachfrage nach Arbeitskräften auf hohem Niveau

 

„Auch im zweiten Ferienmonat ist die Arbeitslosigkeit in Wuppertal wie erwartet angestiegen. Neben der saisontypischen Entwicklung durch das Ende der Berufsausbildungen und des Schuljahres führt auch das Auslaufen von Maßnahmen dazu, dass im August überdurchschnittlich viele Menschen als arbeitslos gezählt wurden. Dadurch erreichen wir in Wuppertal zum ersten Mal in diesem Jahr die Arbeitslosenquote des letzten Jahres. Auch wenn der Arbeitsmarkt an Dynamik verliert, spüren wir noch nichts von einer Abkühlung der Konjunktur. Fachkräfte bleiben so begehrt wie bisher“, schildert Werner Schneider, Geschäftsführer Operativ der Agentur für Arbeit Wuppertal, die Situation auf dem Arbeitsmarkt der Region.

Arbeitslosenquote

Die Arbeitslosenquote steigt in Wuppertal von 11,0 im letzten Monat auf aktuell 11,3 Prozent und erreicht damit den Wert von vor einem Jahr.

Mehr Arbeitslose

Im August sind in Wuppertal 19.652 Menschen arbeitslos, dies sind 524 mehr als im Juli, aber immer noch 160 weniger als vor einem Jahr. Davon werden rund 3.900 von der Agentur für Arbeit und rund 15.800 vom Jobcenter Wuppertal betreut. Die Arbeitslosigkeit stieg in diesem Monat sowohl in der Grundsicherung beim Jobcenter als auch im Versicherungsbereich der Agentur für Arbeit Wuppertal. Im Vergleich zum letzten Jahr betreut die Agentur für Arbeit Wuppertal 9,8 Prozent weniger Kunden während beim Jobcenter 1,7 Prozent mehr Menschen arbeitslos gemeldet sind.

Jugendarbeitslosigkeit gestiegen

Die Jugendarbeitslosigkeit ist im August erneut saisonbedingt gestiegen, weil Teilnehmer aus Maßnahmen eine neue Perspektive suchen und Jugendliche mit bestandener Prüfung nicht übernommen wurden und auf der Suche nach einer Anschlussbeschäftigung sind. „In den kommenden Monaten werden diese jungen Menschen wieder eine berufliche oder schulische Ausbildung sowie eine Anschlussbeschäftigung finden“, ist sich Werner Schneider sicher. Aktuell suchen noch rund 2.500 junge Menschen einen Job, etwa 140 mehr als noch vor einem Jahr.

 Junge Fachkräfte suchen Chef

„Wir kennen zahlreiche junge, gut ausgebildete und motivierte Fachkräfte, die eine neue Arbeitsstelle suchen. Arbeitgeber sollten jetzt die Chance nutzen und unseren Arbeitgeber-Service einschalten. Wir stellen kurzfristig Kontakt zu interessanten Kandidaten und Kandidatinnen her“, so Werner Schneider.

Aktuell  sind 493 junge Fachkräfte unter 25 Jahren mit abgeschlossener Berufsausbildung auf der Suche nach einem neuen Job, darunter Verkäufer, Erzieher, Bürofachkräfte, Maschinen- und Anlagenführer, Zahnmedizinische Fachangestellte, Medizinische Fachangestellte, Fachkräfte für Kraftfahrzeugtechnik, Köche, Fachkräfte für Systemgastronomie, Kaufleute im Groß- und Außenhandel, Rechtsanwalt- und Notarfachangestellte, Friseure, Hotelfachleute, Heilerziehungspfleger, Bäckereifachverkäufer, Lagerfachkräfte, Floristen, Kosmetiker, Bankkaufleute, Technische Zeichner, Fachkräfte im Metallbereich und Fachleute für Systemgastronomie.

 Christina Becker ist eine von ihnen. Die gelernte Verkäuferin hat ihre Ausbildung bei einer Tankstelle abgeschlossen und sucht nun eine Anschlussbeschäftigung.

 Viel Bewegung auf dem Arbeitsmarkt

Insgesamt 4.441 Personen meldeten sich im August in Wuppertal bei der Agentur für Arbeit oder dem Jobcenter arbeitslos, das waren 567 mehr als im Juli und auch 194 mehr als im vergangenen Jahr. Aus einer Arbeitsstelle meldeten sich insgesamt 1.511 Personen arbeitslos und damit etwa 140 mehr als im August 2010. Nach einer Ausbildung oder Maßnahme meldeten sich aktuell 1.586 Menschen arbeitslos und damit etwa 250 mehr als im letzten Jahr.

Auf der anderen Seite konnten in diesem Monat 3.911 Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden. Das waren rund 450 mehr als im Juli. Eine neue Arbeit fanden in diesem Monat 1.309 Wuppertaler, das waren rund 130 mehr als im letzten Monat.

Stellenangebote weiter auf hohem Niveau

In der Sommerpause ist die Nachfrage nach Arbeitskräften erwartungsgemäß gesunken. Dem Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Wuppertal wurden in diesem Monat insgesamt 821 Stellen von Arbeitgebern aus Wuppertal neu gemeldet. Das waren 128 weniger als im Juli, aber 43 mehr als im letzten Jahr.

In Wuppertal werden derzeit insbesondere Fachkräfte in folgenden Berufsgruppen gesucht: Berufskraftfahrer, Bürofachkräfte, Fachkräfte in der Bauelektrik, Kraftfahrzeugtechnik, im Maschinenbau, in der spanenden Metallbearbeitung, Friseure, Köche, Maler und Lackierer, Fachkräfte für Dialogmarketing, Gesundheits- und Krankenpfleger, Verkäufer, Fachkräfte für Sanitär, Heizung- und Klimatechnik sowie Medizinische Fachangestellte.

Aber auch angelernte Kräfte haben durchaus Chancen, beispielsweise im Lager, in der Metallbearbeitung, in der Gastronomie, als Reinigungs- oder Bürohilfskräfte sowie in der Bauwirtschaft.

 Ausbildungsmarkt  noch mit Chancen

In Wuppertal sind im August noch 236 Ausbildungsstellen frei und damit 18 Stellen mehr als im letzten Jahr. Wuppertaler Unternehmen suchen derzeit noch unter anderem Azubis als Einzelhandelskaufleute, Bäckereifachverkäufer, Fachleute Systemgastronomie, Friseure, Versicherungskaufleute, Bürokaufleute, Fachkräfte für Möbel-, Küchen- und Umzugsservice, Restaurantfachleute, Fachinformatiker, Fachkräfte für Rohr-, Kanal- und Industrieservice, Hotelfachleute, IT-Systemelektroniker, Zahnmedizinische Fachangestellte und Zahntechniker.

Eine Ausbildungsstelle suchen in Wuppertal noch 526 Jugendliche, 105 weniger als im letzten Jahr.

 Werner Schneider macht den Jugendlichen Mut: „Obwohl jetzt die meisten Verträge unterschrieben sind, gibt es noch etliche freie Ausbildungsstellen. Daher sollten Jugendliche die Hoffnung nicht aufgeben und weiter nach einem freien Platz suchen. Wer nicht nur in seinem Traumberuf sucht oder auch bereit ist beispielsweise nach Düsseldorf zu fahren, verbessert seine Chancen auf eine Ausbildungsstelle“, rät er. „Wir werden Anfang September alle Jugendlichen, die noch für dieses Jahr eine Ausbildung suchen, zur Vermittlungsbörse einladen, doch es ist wichtig selbst aktiv, flexibel und mobil zu sein, gerade in den nächsten Wochen passiert noch viel auf dem Ausbildungsmarkt.“

Er appelliert auch an die Unternehmen der Region, keine Stelle unbesetzt zu lassen. „Unternehmen, die eine Ausbildungsstelle frei haben, beispielsweise, weil ein Jugendlicher seine Ausbildungsstelle in dieser Woche nicht antritt oder absagt, bitte ich, sich sofort an unseren Arbeitgeber-Service zu wenden. Wir kennen rund 500 Jugendliche, die noch eine Ausbildungsstelle suchen. Es wäre auch mit Blick auf den zukünftigen Fachkräftebedarf fatal, eine Stelle unbesetzt zu lassen. Bitte riskieren Sie auch einen zweiten Blick auf die Jugendlichen, um deren verborgene Talente zu erkennen.“

Freie Ausbildungsstellen sind in der Jobbörse unter www.arbeitsagentur.de veröffentlicht. Infos und Tipps zur Gestaltung der Bewerbungsunterlagen, ein Bewerbungstraining und Tipps zur Vorbereitung auf Vorstellungsgespräch und Auswahltests gibt es unter www.planet-beruf.de. Der nächste Bewerbungsmappencheck für Jugendliche durch die Berufsberatung findet am 15. September von 15 bis 17 Uhr im BiZ in der Hünefeldstr. 10a statt.

 Jugendliche, die einen Termin bei der Berufsberatung vereinbaren möchten, können sich unter Telefon 01801 555 111* anmelden.

Arbeitgeber, die Ausbildungsstellen melden möchten, erreichen den Arbeitgeber-Service unter 01801 66 44 66*.

*Festnetzpreis 3,9 ct/min; Mobilfunkpreise höchstens 42 ct/min

Den Statistischen Arbeitsmarktreport finden Sie unter http://www.arbeitsagentur.de/nn_171302/Dienststellen/RD-NRW/Wuppertal/AA/A01-Allgemein-Info/Allgemein/amb-Arbeitsmarktberichte-2011.html

Das Ausbildungsmarkttelegramm finden Sie unter http://www.arbeitsagentur.de/nn_171306/Dienststellen/RD-NRW/Wuppertal/AA/A01-Allgemein-Info/Allgemein/aumb-Ausbildungsmarktberichte-2011.html

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