Von den Bananenfrauen zu Orangenleuten?

Die „Bananenfrauen“ setzten in der Schweiz einen Mehrpreis für Bananen durch. Aus dieser Bewegung ging das Fairhandelsunternehmen gebana hervor. In der „Fairen Filmwoche“ geht e um Ähnliche im Zusammenhang mit Orangen. Sollten „Orangenleute“ jetzt im Rahmen der EU handeln?

Über diesen Beginn des Fairen Handels in der Schweiz steht bei Wikipedia:
„Unter dem Motto der Frage „Warum ist eine Banane billiger als ein Apfel?“ sensibilisierten die Bananenfrauen ab den 1970er Jahren die Öffentlichkeit für die Problematik des Welthandels ´und die sozialen und ökologischen Missstände im Bananenanbau… .
Die Bananenfrauen verkauften zunächst ‚konventionelle‘ Chiquita-Bananen mit einem Aufpreis, der sozialen Projekten in den Herkunftsländern zufloss. Ihre Bananen markierten sie ab 1973 mit einem Symbol, einem Aufkleber mit einer schwarzen Hand. … Später importierten sie selbst Bananen aus Nicaragua (‚Nicas‘) und führten die Kampagne ‚Nicas statt Chiquitas‘ ein.“
Sie wurden „Opfer ihres Erfolgs“:
„Mit der Gründung der Max-Havelaar-Stiftung (Schweiz) und der Einführung zertifizierter fair gehandelter Bananen in den großen Detailhandelsketten 1997 empfanden sich die Bananenfrauen als ‚überflüssig‘. Ihr Wirken lebte in der 1988 gegründeten Nachfolgeorganisation Arbeitsgemeinschaft gerechter Bananenhandel (gebana) und dem ihr angeschlossenen Verein gebana/terrafair fort.“
Das war allerdings nur ein Teilerfolg, denn die Missstände, die es damals im Zusammenhang mit Bannen gab, gibt es jetzt im Zusammenhang mit Orangen. Aber während die „Bananenrepubliken“, in denen die Missstände herrschten, in der „Dritten Welt“ lagen, liegt ein Teil der „Orangenrepubliken“ im Süden der Europäischen Union.
So kam eine Abkürzung aus der Anfangszeit des Fairen Handels in neuem Zusammenhang wieder zu Ehren: „S.O.S.“. Bei Wikipedia steht unter „Fairer Handel:
„Die Stiftung Steun voor Onderontwikkelde Streken (S.O.S., dt. „Unterstützung für unterentwickelte Regionen“) in den Niederlanden wurde im Jahr 1959 als erste sogenannte Alternative Handelsorganisation gegründet. Sie war nicht auf Gewinn ausgerichtet, sondern importierte Handwerksprodukte von nicht sehr wohlhabenden Ländern aus der südlichen Erdhalbkugel.“
„SOS Rosarno“ hat als Handelsorganisation „Mani e Terra“, die den Zusatz „ONLUS“ führt: nicht gewinnorientierte, auf gesellschaftlichen Nutzen ausgerichtete Organisation. Das entspricht wohl dem Deutschen „gemeinnützig“ oder „gemeinwohlorientiert“. Und dem klassischen „Fairen Handel“ entspricht die „Ethische Lieferkette“ Etika der Hilfsorganisation „Mediterranean Hope“.
Die Orangenaktion verbindet Handel mit Wohltätigkeit, weil in die unter „fairen“ Bedingungen erzeugten Orangen eine Spende an „Mediterranean Hope“ eingepreist ist. Deshalb könnten jetzt „Orangenleute“ die Orangen „ohne Gift und Sklaverei“ mit einem Aufkleber versehen, der darauf hinweist, dass ein Teil des „Preises“ der Orangen eine Spende ist.

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