Faire Filmwoche in Wichlinghausen
Orangen „ohne Gift und Sklaverei“ für Wichlinghausen und Umgebung ist das Ziel. Auftakt ist eine Bildungsreihe im Stadtteilzentrum Wiki parallel zur Fairen Woche, die mit einem Workshop abgeschlossen wird. Dieser soll der Vernetzung der Aktivierten und ersten Beschlüssen über das weitere Vorgehen dienen.
Am 14. und 15. September wird der europäische Anspruch, eine humane jüdisch-christliche Leitkultur zu haben, konfrontiert mit der inhumanen ökonomischen Wirklichkeit im Süden Europas. Zunächst künstlerisch in dem „etwas anderen Jesusfilm“ „Das neue Evangelium“, dann dokumentarisch unter dem Titel „Europas dreckige Ernte“, in der auch die Praktiken deutscher Einzelhandelsketten thematisiert werden. Nach der verstörenden Doku wird aber an den Beispielen von „No Cap“, dem Unternehmen, das von dem Hauptdarsteller des Jesusfilms gegründet wurde, und von SOS Rosarno (Kalabrien) gezeigt, dass und wie es in der Ernte von Tomaten bzw. Zitrusfrüchten anders gehen kann.
Am 21. Und 22.09.2023 wird das Thema „Ernte“ wieder aufgenommen, aber es kommen die Themen „Flucht durch die Wüste und über das Mittelmeer“ sowie „Rassismus in Rosarno“ hinzu. Den Einstieg bildet der Film „Mediterranea“, und den Höhepunkt bildet die ZOOM-Sitzung „Lampedusa und Rosarno“. In ihr berichtet der Ethnologe Prof. Gilles Reckinger von seinen Erlebnissen mit Migranten bei der Aufnahme und später in Slums. Auf künstlerischem Wege gibt die kleine Ausstellung „Hear my voice – oranges for justice“ (Hört meine Stimme – Orangen für Gerechtigkeit) den betroffenen Migranten und der Hilfsorganisation „Mediterranean Hope“ eine Stimme. Eine Spende für diese Organisation ist in dem Peis der in einer Aktion kurz vor dem Nikolaustag abzugebenden Orangen enthalten.
In dem Workshop am 30.09.2023 geht es ab 10:00 Uhr nach der Zusammenfassung der in der Bildungsreihe angesprochenen Themen um praktische Probleme: Wie funktioniert der Bezug von Orangen längs einer „Ethische Lieferkette“ aus Rosarno am Einzelhandel vorbei bis zu uns? Wo und wie können die Orangen bestellt werden? Wie kann die Abgabe der ungespritzten Orangen so organisiert werden, dass sie nicht wegen Überlagerung schlecht werden? Aber auch: Wie können Abnehmer von großen Institutionen bis zu Minigruppen, die nur wenige Personen umfassen, organisiert werden? Wie kann die Jugend angesprochen und zu werbewirksamen Aktionen motiviert werden?
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