Nationalsozialisten marschieren am 29.1. durch Wuppertal

„Gegen Antifaschismus und linke Gewalt – Weg mit dem Autonomen Zentrum“ lautet das Motto der für den 29.1. angemeldeten Demonstration.


Laut dem Demonstrationsaufruf fühle man sich in den Möglichkeiten der freien Meinungsäußerung und des Verbreitens legaler Propagandamittel behindert, womit das meist umgehende Entfernen ausländer- und verfassungsfeindlicher Aufkleber und Plakate durch die Wuppertaler Bevölkerung gemeint ist.

Unterstützt und beworben wird die Demonstration pikanterweise von dem Personenkreis aus dem Umfeld der „Nationalen Sozialisten Wuppertal“, die gerade erst durch den gewalttätigen Angriff mit Pfefferspray und Schlagstöcken auf die Besucher der Medienprojektveranstaltung „Das braune Chamäleon“ im Cinemaxx von sich reden machten. (wz-online)  Diese Vereinigung half vor Kurzem eine ausländerfeindliche Demonstration in Velbert (rbb-online) zu organisieren und tritt in ihren Publikationen offen für einen nationalsozialistischen Umsturz und gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung ein.Angemeldet wurde sie von dem selbstbekennenden  Hitlerverehrer, Antisemiten und wegen Volksverhetzung und antisemitischen Hetzreden mehrfach verurteilten und fast 2jährig inhaftierten Axel Reitz. Dieser bezeichnet sich selbst sinngemäß als aus Überzeugung arbeitslosen Berufsdemonstranten (rbb-online)  und liegt damit sein Leben lang dem Staat auf der Tasche, den er vorgeblich bekämpfen will. Ebenfalls mit von der Partie ist sein langjähriger Gefährte Paul Breuer, der erst Ende 2008, nach Verbüßung einer fast 3-jährigen Haftstrafe wegen gefährlicher Körperverletzung bei dem Angriff auf einen wehrlosen Fahrgast, aus dem Gefängnis entlassen wurde.
Der Personenkreis der Organisatoren des Ausmarsches zeigt deutlich, welch Geistes Kind hier auf die demokratischen Grundrechte insistiert, die man doch eigentlich – nötigenfalls auch mit Gewalt – abschaffen will.
Die Zivilbevölkerung einer weltoffenen und toleranten Stadt wie Wuppertal muss sich eine derartige Provokation durch die Ewiggestrigen nicht bieten lassen.

Erfahrungen aus anderen Städten mit derartigen „Demonstrationen“ zeigen, dass breiter, kreativer, intelligenter, partei- und konfessionsübergreifender Protest der Bevölkerung wirkungsvolle Maßnahmen gegen einen solchen Aufmarsch darstellen und die Veranstalter langfristig vom Versuch der Wiederholung abhalten können.
Selbstverständlich ist das direkte Blockieren – etwa durch Sitzblockaden – einer Demonstration nicht erlaubt.
Wie die Beispiele aus Berlin, Dresden und Leipzig Anfang diesen Jahres aber zeigen, sieht sich die Polizei, die den Marsch auch gewaltsam durchsetzen müsste, ab einer gewissen „kritischen Masse“ der Gegendemonstranten außer Stande, die Sicherheit der Demonstrationsteilnehmer zu gewährleisten und muss die Veranstaltung abbrechen. Wirkungsvoll gegen das Verlauten- und – vor allem – Vernehmenlassen rechtsextremer Parolen und Hetzreden ist auch die Erzeugung einer dementsprechenden Geräuschkulisse durch die Bevölkerung. Trillerpfeifen, Vuvuzelas, das Abspielen lauter Musik (2007 in Krefeld beispielsweise wurde eine gesamte NPD-Demonstration vom lautstarken Abspielen des Schlumpfliedes begleitet, was wirkungsvoll weitere Auftritte dieser Organsisation dort verhinderte) zeigen sich als probate Mittel, das unappetittliche Gegröhle untergehen zu lassen.
Die Marschroute der Nazis wird sich voraussichtlich vom Hauptbahnhof über die Gathe zum Autonomen Zentrum, also vorbei an der Moschee durch ein von vielen Migranten bewohntes Viertel und bis an die Feuerwache ziehen. Die Wuppertaler Bevölkerung sollte meiner Meinung nach nicht zusehen, dass den dort lebenden Menschen fremdländischer Abstammung ein Gefühl der Bedrohung durch diesen demokratiefeindlichen Aufmarsch vermittelt wird und offen ihren Protest und ihre Ablehnung kund tun und damit – wenn möglich – diese, in jedem Fall aber zukünftige Veranstaltungen dieser Art verhindern.

NACHTRAG:

Am 4.Januar findet um 19:00h im Cafe Ada (1. Etage), Wiesenstrasse/ Ecke Gathe ein großes Bündnistreffen gegen den Naziaufmarsch statt.. kommt zahlreich und bringt Eure NachbarInnen mit…

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Kommentare

  1. Sehr geehrte Damen und Herren,

    Sie verbreiten in Ihrem Beitrag „Nationalsozialisten marschieren am 29.1. durch Wuppertal“ vom 16.12.2010 diverse meine Person betreffende falsche Tatsachenbehauptungen, um deren umgehende Richtigstellung ich sie zwecks Vermeidung juristischer Schritte umgehend ersuchen möchte.

    Desweiteren mache ich Sie auf die folgende

    Gegendarstellung

    aufmerksam.

    Die nachfolgend im Wortlaut wiedergegebene Behauptung ist falsch:

    „Angemeldet wurde die Demonstration pikanterweise von dem Personenkreis aus dem Umfeld der „Nationalen Sozialisten Wuppertal“, die gerade erst durch den gewalttätigen Angriff mit Pfefferspray und Schlagstöcken auf die Besucher der Medienprojektveranstaltung „Das braune Chamäleon“ im Cinemaxx von sich reden machten.“

    Richtig ist, daß die Demonstration von mir angemeldet wurde und ich nicht zu einem Personenkreis zähle, der an gewalttätigen Angriffen mit Pfefferspray und Schlagstöcken auf Besucher der Medienprojektveranstaltung „Das braune Chamäleon“ im Cinemaxx beteiligt gewesen sein soll.

    Die nachfolgend im Wortlaut wiedergegebene Behauptung ist falsch:

    „Diese Vereinigung organisierte vor Kurzem eine „Ausländer raus“ Demonstration in Velbert (http://www.rbb-online.de/kontraste/archiv/kontraste_vom_25_11/abgeblitzt___buerger.html) und tritt in ihren Publikationen offen für einen nationalsozialistischen Umsturz und gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung ein.“

    Richtig ist, daß die von Ihnen erwähnte Demonstration in Velbert unter dem Motto stand „Gegen Gewalt und Überfremdung – Kriminelle Ausländer raus“ und von mir angemeldet wurde. Unwahr ist die Behauptung, ich würde in Publikationen offen für einen „nationalsozialistischen Umsturz“ und gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung eintreten.

    Die nachfolgend im Wortlaut wiedergegebene Behauptung ist falsch:

    „Unterstützt werden sie dabei von dem selbstbekennenden Hitlerverehrer, Antisemiten und wegen Volksverhetzung und antisemitischen Hetzreden mehrfach vorbestraften und langjährig inhaftierten Axel Reitz.“

    Richtig ist, daß ich 22 Monate inhaftiert gewesen und nur wegen einer „antisemtischen Hetzrede“ vorbestraft bin.

    Die nachfolgend im Wortlaut wiedergegebene Behauptung ist falsch:

    „Dieser bezeichnet sich selbst als „aus Überzeugung arbeitslosen Berufsdemonstranten““

    Richtig ist, daß ich mich zu keiner Zeit selbst als „aus Überzeugung arbeitslosen Berufsdemonstranten“ bezeichnet habe.

    Nach § 11 des Pressegesetz für das Land Nordrhein-Westfalen sind sie dazu verpflichtet meinen Gegendarstellungsanspruch anzuerkennen und die hiermit abgegebene Gegendarstellung in Ihrer Publikation (hier Netzseite) an einer adäquaten Stelle wiederzugeben.

    Köln, den 16.12.2010

    – Axel W. Reitz –

    1. Kai sagt:

      Hallo Herr Reitz,

      nichts läge mir ferner, als hier die Unwahrheit über Sie verbreiten zu wollen. Deshalb habe ich den Artikel in den von Ihnen beanstandeten Passagen abgeändert und hoffe, Sie finden nun alles zu Ihrer Zufriedenheit vor.

      „Unwahr ist die Behauptung, ich würde in Publikationen offen für einen “nationalsozialistischen Umsturz” und gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung eintreten.“

      das habe ich so nicht geschrieben, wie sie dem Text entnehmen können. Die Aussage bezog sich nicht auf ihre Person.

      1. Herr „Kai“,

        zufrieden bin mit dem Inhalt Ihres m.E. tendenziösen Artikel selbstredend auch nach der erfolgten Abänderung nicht. Solange sie aber nur Ihre unbenommene Meinung kund tun und nicht versuchen mit falschen Tatsachenbehauptungen zu agieren, habe ich keinen Grund mich zu beschweren.

        Für die rasche Änderung des Artikels bedanke ich mich natürlich nichts desto Trotz ausdrücklich, auch wenn Sie sicherlich auf lobende Worte von mir alles andere als erpicht sein dürften.

        Dass Sie nicht expressis verbis geschrieben haben, ich würde in Publikationen offen für das o.g. eintreten, ist mir natürlich nicht entgangen. Ihnen dürfte allerdings auch nicht entgangen sein, daß ich als Organisator der Demonstration in Velbert indirekt durch Ihre nunmehr abgeänderte Aussage der o.g. Dinge gezeiht wurde, auch wenn Sie dabei meinen Namen nicht genannt haben.

        Mit dem besten Gruß,

        – Axel Reitz –

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