Mit Donut-Ökonomie zum guten Leben

Gutes Leben – überall und auch in Zukunft, das ist kurz gefasst das Ziel nachhaltiger Entwicklung im Sinne der UNO. Das erfordert, unter den Randbedingungen der Sozial- und Umweltverträglichkeit zu wirtschaften, z.B. nach dem Vorbild der Donut-Ökonomie.



Bei der Donut-Ökonomie geht es nicht um die Realisierung veganer Ernährung durch den massenhaften Konsum süßer Hefekringel. Es geht um eine ökonomischen Paradigmenwechsel: weg von dem eindimensionalen monetären Denken in Begriffen des Bruttoinlandsprodukts, hin zu den Randbedingungen der Sozial- und Umweltverträglichkeit, die in der Realwirtschaft eingehalten werden sollten. Die Bereiche, in denen diese Randbedingungen einzuhalten sind, werden entlang eines inneren und eines äußeren Kreises angeordnet. Die Entfernung vom gemeinsamen Mittelpunkt dieser Kreise veranschaulicht den Umfang der wirtschaftlichen Produktion. Zur sozial gerechten Befriedigung menschlicher Bedürfnisse ist eine Mindestproduktion erforderlich, aber dabei müssen die erzeugten Umweltbelastungen im Rahmen dessen bleiben, was die Selbstheilungskräfte der Natur bewältigen können.
Da ist schlichtes quantitatives Wachstum fehl am Platze. Es ist ein umfassender und tiefgreifender Wandel der Denk- und Handlungsweisen erforderlich – von der Ebene der Weltwirtschaft bis herunter in jeden Haushalt, jedes Quartier, jede Kommune. Die Vorstellungen der Donut-Ökonomie müssen dann allerdings auf „global denken, lokal handeln“ heruntergebrochen werden. Auf diesen Weg haben sich schon einige Kommune gemacht – mit Amsterdam als Vorreiter. In Deutschland hat es eine Projetstudie mit Bad Nauheim und Krefeld als Teilnehmern gegeben.
Wie der Rückgriff des Circular Valley auf die Kreislaufwirtschaft zeigt, genügt auch schon ein Rückgriff auf alte Tugenden, die in der Zeit des Überflusses in Vergessenheit geraten sind. Kleidertausch und Kleiderflohmarkt oder Reparaturcafé und Upcycling passen in diesen Rahmen. Aber auch die aktuelle Selbsthilfe von Landwirten in Südeuropa kann aufgegriffen werden, indem deren Angeboten zum Direktexport ihrer Produkte hier von Konsum-Vereinen oder -Genossenschaft durch eine Nachfrage zum Direktimport beantwortet werden.
Die Wuppertaler Zivilgesellschaft müsste also nicht das Rad neuerfinden, sondern herausfinden, welche der bestehenden Lösungsansätze am besten zu ihr passt. Die Zelt dafür bis zum 04.06. ist sehr knapp geworden. Es ist zu hoffen, dass bis dahin ein überzeigendes Miniprojekt präsentiert werden kann.

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