Offener Brief an den BUND

Mit einem offenen Brief fordert eine Initiative um den Fotografen Wolf Birke die Bundesgeschäftsstelle des BUND auf, auf seinen Lokalverband einzuwirken, sich beim Projekt Nordbahntrasse konstruktiver zu verhalten.

Der Brief soll am 15. Juli 2010 dem Vorstand des BUND in Berlin überreicht werden.“Wir wünschen uns viele Wuppertaler und viele Freunde Wuppertals als Absender. Jeder, der sich uns inhaltlich anschließen kann, ist eingeladen, zu unterschreiben“, teilt die Initiative mit. Dies kann man auf der Internetseite offener-brief.luisenviertel.com tun.

Hier kann man diesen Brief schon einmal lesen:

Brief an den BUND

In Wuppertal entsteht auf einer 1999 stillgelegten Bahntrasse der DB, der früher so genannten „Rheinischen Strecke“, unter dem Namen „Nordbahntrasse“ ein Rad- und Wanderweg, der Wuppertal ganz neu und auf ungeahnt umweltfreundliche Weise erschließt. Ermöglicht wurde dieses Projekt durch das bürgerschaftliche und ehrenamtliche Engagement des Vereins Wuppertalbewegung und durch Förderung aus Mitteln der NRW-Landesministerien für Wirtschaft, Mittelstand und Energie sowie Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz im Rahmen des Tourismuswettbewerbs Erlebnis.NRW.

Ist dieser Weg erst einmal fertig gestellt, werden tausende Wuppertaler sich plötzlich mit Rad, Kinderwagen oder Skatern durch die Stadt bewegen, wie sie es bisher aufgrund von Hanglagen und engen, gefährlichen Straßen nicht konnten. Ein Weg ohne Steigungen und ohne Unfallgefahr. Ganz Wuppertal freut sich darauf, bald sehr oft das Auto stehen lassen zu können, um mit dem Fahrrad von einem Stadtteil in den anderen fahren zu können. Dieser neue Weg wird den Straßenverkehr massiv entlasten und dadurch den CO2-Ausstoß in Wuppertal zu vermindern helfen. Die Nordbahntrasse ist zugleich ein weiterer Baustein für Wuppertal als Stadt der Nachhaltigkeit, in der international renommierte Institutionen wie das Wuppertal Insitut, die EnergieAgentur.NRW oder das UNEP-Center ihren Sitz haben.

Mit Sorge beobachten die Unterzeichner dieses Briefes, wie die lokalen Vertreter des BUND mit ihrer unkonstruktiven Haltung ein für den Umweltschutz relevantes Projekt gefährden. Die Frage der Fledermaus-Besiedlung der Tunnel wird zum größten Hindernis bei der Realisierung des Weges.

Der Wert der lokalen Verbände als kritische Beobachter großer Bauprojekte ist unbestritten. Der BUND in Wuppertal jedoch ist auf dem besten Weg, ein umweltfreundliches Projekt im Namen des Umweltschutzes zu verhindern. Das bringt die Bürger dieser Stadt auf, die seit Monaten kopfschüttelnd die Blockadehaltung des BUND in Wuppertal beobachten und darüber inzwischen die Haltung des Verbandes und Naturschutzziele allgemein hinterfragen.

Die Unterzeichner fordern daher die Bundesgeschäftsstelle des BUND auf, auf ihren Lokalverband einzuwirken, eine konstruktive Rolle bei der Realisierung des Projektes Nordbahntrasse einzunehmen und bei deren Realisierung zu helfen, statt sie zu verhindern.

offener-brief.luisenviertel.com

Anmelden

Kommentare

  1. Susanne Heller sagt:

    Ich wohne in der Briller Str. und leide sehr unter den vielen Autos. Ich glaube jedoch nicht, das eine Autofahrt gespart wird, durch die Nordbahntrasse.
    Ich fände es schön, einen Weg durch die Stadt zu haben, wo man abseits vom Verkehr spazieren gehen kann. Es geht jedoch nicht, das die Interessen von bedrohten Arten sich dem unterordnen müssen. Dann können wir uns den Tierschutz gleich sparen.
    Trozdem bin ich überzeugt, das eine Lösung möglich ist, wenn alle Beteiligten sich mehr um die Sache bemühen und weniger Profilierungssucht zeigen.

  2. Bettina Brücher sagt:

    Herr Suika von der FDP macht es sich mit diesem Rundumschlag einfach. Schade, dass seine Äußerungen über den Naturschutz so undifferenziert sind. Die GRÜNEN in Wuppertal unterstützen das Projekt der Nordbahntrasse und freuen sich auf einen Rad- und Wanderweg, der Wuppertal einfach nur gut tun wird. Dass Gesetze bei Bauvorhaben eingehalten werden müssen, ist selbstverständlich. Vom Aussterben bedrohte Tiere zu schützen ist meiner Meinung nach auch kein Frevel. Hilfreich für die Umsetzung der Nordbahntrasse wäre eine konstruktive Auseinandersetzung aller Beteiligten. Es gibt Möglichkeiten, die Trasse als Rad- und Wanderweg für die Menschen nutzbar zu machen. Ich wünsche mir, dass zügig und sachlich daraufhin gearbeitet wird.

  3. Jörn Suika sagt:

    Auch wenn ich die inhaltliche Idee und das Ziel des Briefes ausdrücklich unterstütze, bringt er meines Erachtens keinerlei Erfolg.

    Die Voraussetzung für diesen Brief wäre nämlich, dass Herr Liesendahl vom hiesigen BUND ein Querkopf ist, der weit über die Ziele des BUND oder anderer Naturschutzverbände hinausschießt. Dem ist aber nicht so!

    Herr Liesendahl vertritt die Auffassung des BUND, der Grünen (für die er auch ein kommunales Mandat hat) und anderer Naturschutzverbände. Ich bekomme ja aus anderen Regionen sogar erzählt, die Naturschützer bei uns wären noch harmlos – in anderen Städten wird z. B. vor Tunneln campiert, um eine Störung von Fledermäuse zu verhindern. Daher wird ein Brief an die Bundesgeschäftsstelle des BUND nichts bringen!

    Wenn ich dann im Landtagswahlprogramm der Grünen lese, dass die Gesetze zum Artenschutz noch verschärft werden müssen, weil der Schutz bedrohter Tierarten (wie der Fledermäuse) in NRW derzeit nicht ausreichend sei, können wir uns ja ausrechnen, was demnächst auf die Nordbahntrasse noch zukommen wird 🙁

    Das ist dann aber kein Versehen oder Übereifer einzelner Personen, sondern die Grundeinstellung, dass der Naturschutz über JEDER Abwägung zur Nutzung durch Menschen steht – egal welcher Art diese Nutzung ist.

  4. wolf p. sagt:

    kann man da mit unterschreiben?
    Wäre doch schön, wenn man den aktiven Verhinderern aus dem örtlichen BUND einfach zeigen kann, dass es so nicht geht. Mensch und Kreatur sollen doch beide miteinander…
    Vielleicht unterschreiben ja auch die GRÜNEN sowas…

    1. Martin Welberg sagt:

      Na sicher, unter: http://offener-brief.luisenviertel.com/letter.php kann man den Brief lesen und am Ende unterzeichnen – je mehr desto besser!
      Gruß,
      Martin

Neuen Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert