04.05.2022

Deutschland will Chip-Hersteller mit 14 Milliarden Euro unterstützen: Aber warum?

Ohne Mikrochips läuft heute nichts mehr: Die kleinen auch Halbleiter genannten Bauteile finden sich heute in jedem Gerät, das irgendwie mit Elektronik zu tun hat. Autos, Computer und Smartphones benötigen nicht nur einen einzigen Mikrochip, sondern haben oft eine Vielzahl in ihrem Innern verbaut.

In den letzten Jahren machte sich ein Engpass bemerkbar, der gefährlich für die Industrie werden könnte. Und auch unser alltägliches Leben könnte dadurch einen Dämpfer erfahren. Jetzt versucht man, dem entgegenzuwirken und die Produktion anzukurbeln – in Deutschland neuerdings auch mithilfe von Unterstützung seitens des Staates.

Deutschland will Chip-Hersteller mit 14 Milliarden Euro unterstützen ©axonite / pixabay.de

Warum wir Mikrochips brauchen

Chips finden sich in all unseren alltäglichen elektronischen Geräten: In Smart-TVs und Smartphones, aber auch in Autos. Je fortgeschrittener die Technologie, desto mehr Chips werden in der Regel auch in einem Gerät verbaut. So sorgt die voranschreitende Digitalisierung langsam aber sicher dafür, dass wir immer mehr Mikrochips benötigen.

Dass die Nachfrage immer weiter steigt, wird vor allem auch dann klar, wenn wir die Mediennutzung in unserer heutigen Zeit betrachten. Fast jeder hat heute zumindest ein Smartphone oder einen Laptop, die meisten sogar beides und noch dazu ein Tablet. All diese Geräte nutzen wir in unserem Alltag, wo sie einen wichtigen Platz einnehmen. Ein Beispiel ist die Unterhaltung: Ein Großteil der Menschen spielt auf dem Handy oder dem Laptop. Um beispielsweise Casinospiele zu nutzen, müssen Spieler heute nicht mehr in ein physisches Casino fahren: Es gibt zahlreiche Anbieter, die eine Vielzahl von Online Slots bereitstellen. Um diese zu nutzen, greifen Spieler einfach von ihrem Smartphone, Laptop oder einem beliebigen anderen Gerät mit Internetzugang auf die Seite zu – manche Casinos bieten sogar eine App an. Das Spielen hat sich so komplett digitalisiert – dank der Technologie und der Vielzahl an Geräten, auf die wir zugreifen können.

Mikrochips-Engpass – und jetzt?

Der Engpass an Halbleitern hat sich über die letzten Jahre bereits abgezeichnet. Direkt davon betroffen sind vor allem die Technologie- und die Autoindustrie. Doch indirekt könnte sich der Mangel noch auf viele weitere Branchen auswirken – im Endeffekt auf alle, die irgendwie mit Technologie arbeiten. Und das sind heutzutage wohl die meisten Branchen.

Auf die wachsende Nachfrage haben bereits einige internationale und auch deutsche Großkonzerne reagiert: Einige Firmen sind dazu übergegangen, mit der Mikrochip-Produktion zu beginnen oder diese zu erweitern, so zum Beispiel Bosch. Der Plan für die neue Halbleiter-Fabrik in Dresden wurde dabei übrigens bereits im Jahr 2017 angekündigt, also noch bevor die Chips zum knappen Gut wurden. Auch der internationale Konzern Intel plant, seine Chip-Geschäfts in ganz Europa auszuweiten, unter anderem mit einer Fabrik in Magdeburg.

Unterstützung von oben

Die Mikrochip-Produktion steht momentan also ganz oben auf der Liste vieler Länder. Da ist es verständlich, dass auch Deutschland diesen Sektor ankurbeln möchte. Anfang Mai 2022 verkündete Wirtschaftsminister Robert Habeck deshalb den Plan, die Chip-Herstellung mit rund 14 Milliarden Euro staatlich zu unterstützen. Das soll nationale und lokale Unternehmen dazu anregen, Mikrochips herzustellen.

Diese Entscheidung kommt nachdem die Europäischen Kommission bereits im Februar 2022 über Bemühungen zur Verbesserung der Lage rund um die Mikrochip-Knappheit sprach. Unter anderem zog man die Verpflichtung zur staatlichen Unterstützung der Produktion von Chips in Betracht.

Man erhofft sich davon nicht nur, den steigenden Bedarf zu decken, sondern auch etwas mehr Unabhängigkeit zu erlangen. Bis jetzt werden die meisten Chips im Ausland produziert und importiert – in der Zukunft könnte sich das aber bald ändern.


        

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