31.05.2022

SPD-Ratsfraktion vor Ort bei der Wuppertaler Tafel

Im Rahmen einer Fraktionssitzung vor Ort informierten sich die Mitglieder der SPD-Ratsfraktion bei der Wuppertaler Tafel.

Der Tafelvorstand Peter Vorsteher thematisierte unter anderem die derzeitige Ausnahmesituation durch den deutlich erhöhten Bedarf an den Angeboten der Tafel, insbesondere durch die Flüchtlingssituation. Hinzu komme die gleichzeitige Knappheit an Lebensmittelspenden und die gestiegenen Energiepreise. Alles zusammen bringe die Arbeit der Tafel an ihre Grenzen.

Zudem berichtete Vorsteher über den derzeitigen Ausbau von zwei Etagen für die Unterbringung von rund 200 Flüchtlingen im Gebäude der Tafel am Kleinen Werth.

Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD-Ratsfraktion, Servet Köksal, führt aus: ,,Eine Vielzahl an Themen ist bei der Tafel zusammengekommen, daher war es gut, dass wir uns vor Ort ein Bild machen konnten und die Informationen aus erster Hand, durch den im letzten Jahr neu gewählten Tafelvorstand Peter Vorsteher, erhalten haben. Gleichzeitig erfüllen uns die Entwicklungen mit Sorge: Die Tafel wird aktuell mehr denn je gebraucht, die Zahlen haben sich laut Angabe des Tafelvorstands von ca. 3100 Haushalten, die März letzten Jahres mit Lebensmitteln versorgt wurden, auf ca. 6700 in diesem Frühjahr, mehr als verdoppelt.“

Das unterstreicht auch Bürgermeister Heiner Fragemann, stellvertretender Vorsitzender des Tafelbeirats: „Mit dem neu gewählten Tafelvorstand und -beirat mussten wir direkt in die Vollen gehen. Die momentane Situation ist herausfordernd und verlangt dem gesamten Team der Tafel viel ab. Der Anblick der langen Schlangen vor der Tafel ist wirklich bedrückend. Zumindest mussten wir keinen Aufnahmestopp machen, wie das bei Tafeln in anderen Städten der Fall ist. Hier können sich die bedürftigen Menschen nun statt wöchentlich zunächst nur noch alle 14 Tage ihre Lebensmittel abholen, aber immerhin können so alle versorgt werden.“

Lukas Twardowski, sozialpolitischer Sprecher der SPD-Ratsfraktion, ergänzt: „Selbstverständlich sind wir dankbar für die wichtige Arbeit der Tafel, aber natürlich gibt es uns auch zu denken und es besorgt uns, dass durch die aktuelle Situation die Bedürftigkeit der Menschen so extrem angestiegen ist. Bereits Anfang des Jahres haben wir uns mit einem Antrag im Rat dafür eingesetzt, dass Leistungen für Menschen mit geringen Einkommen an die Situation mit deutlich erhöhten Energiepreisen und hoher Inflationsrate angepasst werden. Auch auf Bundesebene wurden schon viele Stellschrauben bedient – so gab es beispielsweise einen Heizkostenzuschuss für Wohngeldempfängerinnen und -empfänger. Aber der Ukraine-Krieg und damit die Flüchtlingssituation und weiter steigende Preise für Energie und Lebensmittel haben die Situation nochmal erheblich verschärft. Hier sehen wir insbesondere den Bund in der Pflicht nachzusteuern und die Leistungen für Empfängerinnen und Empfänger in den Grundsicherungssystemen entsprechend anzupassen.“

Servet Köksal erklärt abschließend: „Es ist ein Gewinn, Strukturen wie die Tafel und viele ehrenamtliche Helferinnen und Helfer zu haben, die die Situation in dieser angespannten Lage, wie wir sie momentan mit dem Krieg in der Ukraine haben, etwas auffangen und abfedern können. Das Wuppertaler Tafel-Team ist 365 Tage im Jahr im Einsatz und liefert wertvolle Arbeit zum Wohle der Allgemeinheit. Das ist nicht selbstverständlich und wir sagen ein herzliches Dankeschön an alle, die hier so engagiert arbeiten.“

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