Wuppertalbewegung will „Sofortmaßnahmen“ zum Schutz von Fledermäusen einleiten

Die Wuppertalbewegung wirft dem BUND ziemich unverblümt vor, viel über Fledermäuse zu reden aber wenig zu deren Schutz zu tun. Die Bewegung dreht den Spieß nun um und sammelt Spenden für den Fledermausschutz. Oberbürgermeister Jung hofft weiter auf eine Einigung.

Am Schutz der Fledermäuse scheiden sich nach wie vor die Geister.Am Schutz der Fledermäuse scheiden sich nach wie vor die Geister.

Oberbürgermeister Peter Jung spricht sich dafür aus, dass „die Stadt gemeinsam mit der Wuppertalbewegung und den Umweltverbänden“ am Gelingen des Projektes Nordbahntrasse arbeiten. Dabei sollen die Belange des Artenschutzes „unbedingt beachtet“ werden, „um die rechtssichere Fortführung des Projektes zu gewährleisten“. Jung erklärt:

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Die Stadt wird auch weiterhin mit aller Kraft daran mitwirken, dass dieses wunderbare Projekt – das ein nachhaltiges Stück Stadtentwicklung darstellt und von vielen Menschen in Wuppertal mit Begeisterung erwartet wird – durchgängig umgesetzt wird.

In den vergangenen Tagen hat uns im Hinblick auf die Nordbahntrasse auch die Diskussion um die Tunnel Schee, Tesche und Dorp, die sich im Verlauf der Gesamtstrecke befinden und in denen Fledermauspopulationen anzutreffen waren, bewegt. Mir ist die Feststellung wichtig, dass der Artenschutz selbstverständlich und zurecht einen sehr hohen Stellenwert besitzt und unbedingt beachtet werden muss. Es ist daher erforderlich, alle vorgesehenen Verfahren und gesetzlichen Vorgaben strikt einzuhalten – allein deshalb um die rechtssichere Fortführung des Projektes zu gewährleisten. Ich bin mir sicher, dass geeignete Wege gefunden werden, den Menschen in Wuppertal und unseren Gästen mit der geöffneten Nordbahntrasse ein besonderes Naherholungsangebot zu unterbreiten und gleichzeitig den Natur- und Umweltschutz zu berücksichtigen.

Dieser Herausforderung wird sich die Stadt gemeinsam mit der Wuppertalbewegung und den Umweltverbänden stellen. Ich wünsche mir, dass hier alle Beteiligten gemeinsam in konstruktiver Weise an Lösungen arbeiten, die alle Interessen berücksichtigen.

Die jüngste Mitteilung der Wuppertalbewegung dürfte allerdings kaum geeignet sein, dass angespannte Verhältnis zwischen den Initiatoren der „Nordbahntrasse“ und den Tierschützern zu entkrampfen:

Bei der seit mittlerweile zwei Jahren geführten Diskussion um die Fledermäuse in den Tunneln der Nordbahntrasse wird eines leicht übersehen: es wurden vor lauter Begutachtung bislang keine Maßnahmen zum Schutz der Tiere in der Oströhre des Tunnels Schee ergriffen. So konnte beispielsweise im vorletzten Sommer ein größerer Greifvogel den Bestand erheblich dezimieren.

Daher schlägt die Wuppertalbewegung e.V. nun Schutzmaßnahmen für die Tiere vor, unabhängig von den längerfristigen Diskussionen um die Ergebnisse von verschiedensten Gutachtern zu den Fledermauspopulationen.

Am 3.5.2010 hat bei der Bezirksregierung in Düsseldorf ein Gespräch zwischen Vertretern des BUND Kreisgruppe Wuppertal, der biologischen Station Ennepe-Ruhr, der Bezirksregierung, der Stadt Wuppertal und der Wuppertalbewegung e.V. stattgefunden. In diesem Gespräch haben die „Naturschützer“ mit Verweis auf Europäisches Artenschutzrecht Ihre Forderung nach einer kompletten Sperrung der Tunnel Tesche und Schee sowie einer Wintersperre des innerstädtischen Tunnels Dorp bekräftigt und gleichzeitig angekündigt, dass sie bei Nichtbeachtung ihrer Forderungen wohl „leider würden klagen müssen, zur Not bis zur EU nach Brüssel“. Zudem wurde kritisiert, dass die Fledermäuse seit Beginn der Aktivitäten der Wuppertalbewegung e.V. durch Menschen in den Tunneln zunehmend gestört worden seien und sich die Population daher schon drastisch reduziert habe.

Die Wuppertalbewegung e.V. hatte diverse Kompensationsmaßnahmen wie Fledermauskästen, abgedunkelte Beleuchtung, Ausweichquartiere und abgemauerte Nischen etc. angeboten, worauf von den „Naturschützern“ aber in keinster Weise eingegangen wurde (…)

Beim eingangs erwähnten Gespräch bei der Bezirksregierung am 3. Mai 2010 wurde ein Folgetermin in Aussicht gestellt, der nun für den 31. Mai 2010 vereinbart wurde. In der Zwischenzeit (immerhin 4 Wochen) ist inhaltlich nichts geschehen, Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensbedingungen der Fledermäuse schon gar nicht.

Zum Vergleich: in denselben 4 Wochen hat die Wuppertalbewegung e.V. das komplette erste Trassenstück zwischen Wuppertal Rott und Wuppertal Ostersbaum gebaut!

Da wir als Wuppertalbewegung e.V. unsere Stärke somit eher im tatkräftigen Handeln als im Besprechen und Begutachten sehen, möchten wir folgenden Vorschlag unterbreiten: Schutz der Fledermäuse in der Oströhre des Tunnels Schee. Wir bitten alle Umweltschützer, die ja nach eigenem Bekunden die Nordbahntrasse auch wollen auf, auf das Konto 167833 bei 330 500 00 (Stadtsparkasse) Wuppertal, unter dem Stichwort „Fledermausschutz“ für Sofortmaßnahmen zum Fledermausschutz zu spenden. Dieses Geld wird dann ausschließlich für Materialkäufe eingesetzt – alle Arbeiten werden durch die Wuppertalbewegung e.V. ehrenamtlich erbracht. So wäre sichergestellt, dass für die Fledermäuse endlich einmal etwas passiert und nicht nur über sie gesprochen wird. Dabei wünschen wir uns, dass die Umweltschützer ebenfalls ehrenamtlich konkrete Ideen einbringen, welche Schutzmassnahmen kurzfristig umgesetzt werden sollten.

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Quellen: Stadt Wuppertal, Wuppertalbewegung

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Kommentare

  1. Fledermaus-Experte fordert ein Ende des Trassen-Streits
    Reinald Skiba sieht alle Seiten in der Pflicht, auf der Nordbahntrasse kompromissbereit zu sein.http://www.wz-newsline.de/?redid=759578

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