Sonnborn-Quartier: „Traurig über die Entwicklung“

„Seit Jahrzehnten ist die unbebaute Brache ein Schandfleck für Sonnborn, den wir mit erheblichem Aufwand zu neuem Leben erwecken wollten.“

Eine schwierige Entscheidung wurde zum Abschluss der diesjährigen Mitgliederversammlung des Vereins Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Wuppertal e.V. auch in Sachen „Sonnborn-Quartier“ gefällt: Zwar waren Anfang April die langwierigen Verhandlungen mit der Kirchengemeinde Sonnborn, dem Landeskirchenamt Düsseldorf und der Grundstückswirtschaft der Stadt Wuppertal nach 14 Monaten abgeschlossen – wenige Tage vor dem gemeinsamen Beurkundungstermin wurde allerdings auf Verlangen der Unteren Denkmalbehörde dem Vertrag hinzugefügt, dass es sich bei dem Grundstück um ein eingetragenes Bodendenkmal handelt. „Seit Jahrzehnten ist die unbebaute Brache ein Schandfleck für Sonnborn, den wir mit erheblichem Aufwand zu neuem Leben erwecken wollten“, erklärt Lebenshilfe-Vorsitzender Peter Plenker.

Das Areal, auf dem das „Sonnborn-Quartier“ entstehen soll.Das Areal, auf dem das „Sonnborn-Quartier“ entstehen soll. ©Marcus Müller | Lebenshilfe Wuppertal

Da man den erheblichen Zeitverlust bei möglichen Funden und die dadurch auch steigenden Baukosten des 9,5-Millionen-Euro-Projekts nicht schultern will, holte sich der Vorstand die Zustimmung der Mitglieder, bei mangelnder Kooperation der Stadt das bereits mit Preisen auf Landesebene ausgezeichnete Inklusionsprojekt abbrechen und sich nach Alternativen umsehen zu dürfen. „Wir sind alle sehr traurig über diese Entwicklung, das ist nicht nur auf dem Papier im Grunde genommen ein sehr gutes Projekt“, betont Peter Plenker.

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Kommentare

  1. Susanne Zweig sagt:

    Ende Dezember wird die Sperrung der maroden Brücke Kirchhofstraße 9 Jahre alt. Kein Geld, obwohl seitdem ein ganzes Neubaugebiet zusätzlich Interesse hätte, mal an Sonnborn angeschlossen zu sein.

    Nun gibt es einen Investoren, der trotz aller Widrigkeiten bereit ist, 9,5 Millionen EUR an der Kirchhofstraße zu verbauen, und dann schießt eine Denkmalbehörde nach 14 Monaten Verhandlungen so einen Bock? Eine Behörde, die bei vernünftiger Priorisierung Wuppertaler Bauprojekte auch in 100 Jahren kein Geld haben wird, nach mutmaßlichen kulturhistorischen Fragmenten unter dem Parkplatz zu buddeln, hat noch Personal genug, um hochwertige Fremd-Investitionen auf dem Platz zu vereiteln und Sonnborn für alle Zeiten dieses abschüssige Grundstück aus historischem Bruchasphalt zu erhalten? Glückwunsch.

    Ich finde, die Kämmerei sollte sich bei der Suche nach weiterem Einsparpotenzial ganz auf diese Behörde konzentrieren.

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